Montag, 20. April 2015

Synchroner Bremsendienst


Wer viel fährt muss auch viel bremsen. Doch auch wenn man nicht oft genug bremst müssen die Scheiben und Beläge früher oder später erneuert werden. Am Samstag machten sich daher Karo und Nic simmultan an die Arbeit, zwar 100km auseinander aber mit dem selben Ziel: die Bremsanlage muss wieder funktionieren.


Die beiden Patienten sind ein 1998er Toyota Starlet sowie ein Dacia Sandero Stepway von 2010. Trotz der 12 Jahre altersunterschied, sind die Bremsanlagen nahezu identisch. Innenbelüftete Scheibenbremsen mit (Toyota) 229 mm bzw 259mm Durchmesser1 (Dacia). Auch am Aufbau mit Einkolben-Schwimmsätteln hat sich seit vielen Jahren nichts geändert, in dieser Leistungsklasse stellen sie bis heute den Standard da.



Bremsbeläge und Scheiben lassen sich hier relativ einfach erneuern. Nachdem der Bremssattel samt Belag abgenommen wurden, können wir den Rahmen demontieren und die Scheibe von der Radnabe abziehen. Je nachdem wie stark die Scheibe am Radflansch angerostet ist, bedarf es etwas Überzeugungarbeit mit dem Gummihammer. 


Nötig wurde der Wechsel beim Starlet aufgrund eines mangelhaften Tragbildes der Bremsbeläge. In der Hauptuntersuchung zeigte sich, dass die inneren Bremsbeläge nurmehr mit der halben Fläche Kontakt zur Scheibe hatten. Das ist nichtmehr im Rahmen der Toleranz und verlangt einen sofortigen Austausch - auch wenn die Scheiben und Klötze noch dick genug waren und die Bremswerte in Ordnung sind. 


Wie es zu diesem schlechten Zustand der Bremsscheiben kommen konnte ist nicht so einfach herauszufinden. Vielleicht wurde das Auto nicht so oft stark abgebremst oder die Beläge lagen nicht gut auf der Scheibe an. Egal warum, das Problem existiert und muss behoben werden. An der Bremsanlage vom Sandero Stepway gibt es nichts zu reparieren. Die Scheiben und Beläge sind einfach verschlissen und müssen getauscht werden.


Einen weiteren mehr oder weniger wichtigen Unterschied gibt es doch noch zwischen diesen beiden Bremsanlagen: der Toyota hat kein Antiblockiersystem und somit auch keine Raddrehzahlsensoren. Das ist nur insofern von Bedeutung weil die früher zur Montage übliche Kupferpaste hier zu Problemen führen kann, der Magnet im Sensor könnte gestört werden - inwieweit das wirklich realistisch ist können wir nicht sagen.


Sicherheitshalber bekommen trotzdem beide Fahrzeug keramische Schmierstoffe auf die Kontaktflächen von Bremsbelag und Rahmen. Damit alles sauber flutscht und nicht quietscht. Der Ein- und Ausbau aller Teile geht insgesamt ziemlich flott über die Bühne, egal ob man auf dem Hof oder in der Werkstatt arbeiten muss. Etwas Zeit sollte man sich nur dafür nehmen die Führungsstifte der Bremssattel gängig zu machen und eventuell neu einzuschmieren.


Nun können Starlet und Sandero wieder auf die Straße und ruhigen Gewissens auch mal etwas stärker in die Eisen steigen, ohne das gleich die Klötze qualmen. Egal ob es sich um originale Toyota Ersatzteile handelt oder vom Teilehandel um die Ecke.  Aber übertreibt es nicht gleich am Anfang - die neuen Scheiben und Beläge müssen sich erstmal aufeinander anpassen und richtig einlaufen.

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