Montag, 27. April 2015

Erst kein Glück und dann nur noch Pech.


Manchmal hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu. Das letzte Wochenende diese Theorie leider wieder eindrucksvoll bestätigt. Kaum Zuhause angekommen erwarten mich die Hiobsbotschaften; beim Audi sitzt eine Bremse fest, der Omega klappert und der BMW lässt Federn.


Zum ersten Mal trat das Problem erst kurz zuvor auf; die Bremse quietscht und macht leise mahlende Geräusche bei niedriger Geschwindigkeit. Bei einer ersten Prüfung zeigte sich, dass die Bremse am linken Vorderrad nicht mehr löst und dauerhaft schleift. Jetzt wird zum einen die Bremsanlage sehr heiß und zum anderen verschleißen Beläge und Scheibe in Zeitraffer - besonders nachdem der innere Belag komplett abgefahren ist und nurmehr die Grundplatte direkt auf der Scheibe schleift.

 

Mit der bloßen Hand ließ sich der Bremssattel schonmal nicht mehr bewegen, kein guter Anfang. Also runter mit dem Sattel und schauen woran es liegt. Wie sich zeigte war der untere Führungsstift komplett fettfrei und im Sattel festgerostet. So kann natürlich keine Rückbewegung mehr stattfinden. Mit Schmirgelpapier kann der Rost schnell beseitigt und alles (mit ordentlich Bremsenpaste) wieder montiert werden. 


Die verschlissenen Beläge wollte ich im selben Arbeitsgang erneuern. Auch wenn die Scheibe nicht mehr gut aussieht und ein Wechsel sicherlich angebracht wäre, sollten erstmal neue Beläge genügen. Der Audi muss noch am gleichen Tag (Samstag) wieder fahren und ein paar Kilometer abspulen. Da auch alle anderen Fahrzeuge außer Gefecht oder im Einsatz waren, musste der treue Drahtesel für die Tour zum Teilehöker herhalten. Für relativ kleines Geld fand sich dort auch passender Ersatz - dachte ich zumindest bis ich wieder Zuhause war und der Einbau nicht gelingen wollte. Also wieder zurück und die Teile umgetauscht.


Leider war kein passendes Teil auf Lager und so musste ich noch ins nächste Dorf fahren, dort konnte man mir doch noch helfen, allerdings nicht ohne längeres Überlegen welcher der vielen scheinbar identischen Artikel im Sortiment für unseren Audi der richtige wäre.Tatsächlich musste Zuhause auch nur noch ein bisschen an den Grundplatten herumgefeilt werden damit sie vernünftig im Halter auf der Bremsscheibe sitzen. Hier stieß ich gleich mal auf das nächste Problem; nichtnur der Führungsbolzen saß fest, sondern auch der Bremskolben selbst bewegte sich kein Stück. Nur mit einer Schraubzwinge und dem alten Bremsbelag als Unterlage ließ sich der Kolben zurück stellen. Trotzdem reichte der Platz nicht für zwei neue Beläge und die Scheibe aus. Na Klasse jetzt ist wohl der Bremssattel hinüber und dafür bekommt man am Samstag Nachmittag auch keinen Ersatz mehr. Damit ist der Audi wohl raus aus dem Rennen.


Mit empfindlichen und häufig(er) defekten Bremskomponenten scheint diese Generation von Volkswagen/Audi Fahrzeugen besonders geplagt zu sein. Egal ob Golf IV, Passat 3B oder A4 B5, überall finden sich Problemberichte in Form von festgegammelten Bremssätteln. Unser Audi hat zur letzten Hauptuntersuchung erst an der Hinterachse einen neuen Sattel bekommen. Mangelnde Wartung kann eigentlich nicht die Ursache sein - die Bremsflüssigkeit wird regelmäßig gewechselt.


Weiter mit dem nächsten Patienten. Nachdem der Autogas Siebener vor einigen Wochen seine Stuntshow auf den Straßen der großen Stadt vollbracht hat, verliert er hin und wieder Teile. Das kommt davon wenn man tranigen Autofahrern ausweichen und bei voller Fahrt den Bürgersteig erklimmen muss. Ein Blick in den Radkasten zeigt den Schaden; das Federbein am rechten Hinterrad ist kaputt. Genauergesagt ist der Federteller sauber abgebrochen und die Feder hängt mehr oder weniger lose auf dem Stoßdämpfer. Immerhin hält er noch so gut das wir bis zur Werkstatt fahren können.


Aus dem grauen Siebener leihen wir uns fürs erste ein intaktes Federbein aus und überlassen der Werkstatt den Einbau. Anders als bei einem Schlachtauto muss die Innenausstattung heile bleiben und einfach alle Querstreben und Lenker mit dem elektrischen Fuchsschwanz durchzusägen kommt im wahren Leben auch nicht so gut an. Mittelfristig bekommt dieser BMW sicherlich ein komplett neues Fahrwerk und im alten Wagen steckt ja noch die Tieferlegung.


Probleme mit dem Fahrwerk plagen auch meinen Omega. Bei kurzen harten Bodenwellen ist ein metallisches Scheppern von der rechten Fahrzeugseite zu hören. Lose Felgendeckel konnten als Ursache ausgeschlossen werden - tatsächlich waren sie so festgegammelt dass der Plastik-Schraubenschlüssel glatt durchbrach. So mussten alle Schrauben mit Hammer und Splintetreiber geöffnet werden. Die unschönen Kampfspuren im Aluminium müssen vor dem nächsten Einsatz unbedingt beseitigt werden. 


Schon als Omega #2 zu uns kam hatte er an der Hinterachse eine neue Feder und vor einem Jahr bei der Hauptuntersuchung fand sich eine weitere gebrochene Feder an der Vorderachse. Jetzt ist wieder das Heck dran, auf der Beifahrerseite fehlen zwei Windungen aus der Schraubenfeder. Der traurige Rest hing noch dran und verursachte die Geräusche. Nun gilt es zu überlegen welche Federn der optimale Ersatz für den vielfältigen Einsatzbereich dieses Wagens sind. Solange müssen wir halt etwas aufs Gewicht achten. Immerhin sind dafür die Sommerreifen wieder am Auto.

Wäre mehr Zeit und müssten die Autos nicht alle so bald als möglich wieder auf die Straße zurück, könnte man jedes dieser Probleme selbst in den Griff bekommen. Doch manchmal kommt wirklich alles zusammen. Und dann bleibt nurnoch die Monopoly-Lösung.

1 Kommentar:

  1. Nachtrag: Der BMW hat jetzt einen "neuen" Stoßdämpfer und fährt. Der Audi bekameinen neuen Bremssattel sowie neue Bremsscheiben und Beläge. Für den Omega müssten demnächst Federn in der Post sein.

    Als nächstes müssen beide Motorräder zur Hauptuntersuchung.

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