Freitag, 4. September 2015

Was tun wenn: die Bremse ausfällt


Es passierte auf dem Weg zur Arbeit; der grüne Astra Caravan samt Hey_Allan steuert auf eine Kreuzung zu. Beim beherzten Tritt auf das mittlere Pedal passiert genau nichts, ohne viel Widerstand wandert der Fuß Richtung Teppich. Was soll man in so einem Fall machen?

Natürlich in erster Linie die Ruhe bewahren, die Umgebung nach Ausweichmöglichkeiten abscannen und den Wagen auf andere Weise kontrolliert verzögern. Immerhin ist das Auto nicht allzu schnell unterwegs und die Handbremse arbeitet zuverlässig, so kann das Vehikel mit genügend Kraft im rechten Arm angehalten werden. Andernfalls wäre noch ein runterschalten und abbremsen mit dem Motor in Frage gekommen. Oder aus Verzweiflung ein weiches Hindernis zum anfahren suchen.


Sobald der Wagen steht wird natürlich nach der Ursache für das Bremsversagen geforscht. Der erste Blick in den Ausgleichsbehälter am Hauptbremszylinder liefert keinen Hinweis - er ist fast bis oben hin mit relativ frischer Bremsflüssigkeit gefüllt. Auch an den Rädern sieht man von aussen nichts auffälliges. Nach einigem Pumpen stellt sich wieder ein gewisses Druckniveau im Bremssystem ein, in Kombination mit der Handbremse und gemäßigtem Tempo sollte es so wieder bis zur Wohnung gehen. Schließlich hat der Wagen ein Zweikreis-Bremssystem bei dem wenigstensdie Hälfte der Bremse immernoch funktionieren muss.


Auf dem Parkplatz vorm Haus lässt es sich zwar nicht optimal arbeiten,  aber so wie der Wagen jetzt steht sollte man ihn so wenig wie möglich fahren. Schließlich könnte das Problem noch schlimmer werden und die restliche Bremssuppe auslaufen - denn irgendwo muss eine Leckstelle sein wo Druck und Flüssigkeit verloren gehen. Der Bordwagenheber ist nicht allzu vertrauenerweckend, aus diesem Grund liegen auch zwei Räder unter der Achse, wegen der Sicherheit. Mit der Taschenlampe in der Hand kriecht Hey_Allan unters Auto und sucht nach dem Fehler.


Die Wurzel des Problems scheint der Radbremszylinder hinten links zu sein. Eine feuchte Stelle unten an der Ankerplatte ist ein sicheres Indiz. Das heißt die Trommel muss runter und das heißt viel fluchen und Hammerschläge bis der Rost sich löst und das Teil endlich etwas Entgegenkommen zeigt. Schon beim Vectra des Nikografen war es keine schöne Arbeit und der Wagen hat nicht einmal halb so viele Kilometer zurückgelegt.


Nach einer längeren und intensiven Auseinandersetzung und unter Zuhilfenahme von reichlich Rostlöser ist die Trommel endlich aus dem Weg. (Der Rückstellmechanismus kam wie so oft seiner Funktion nicht nacht) Wie bereits vermutet ist der Bremszylinder undicht, da muss sofort Ersatz her! Diesen bekommt man im Teileladen schon für rund 12€, jetzt muss er nurnoch eingebaut werden.


Leider ist bei diesem Auto jede Schraube vergammelt und selbst mit dem neu angeschafften Bremsleitungsschlüssel gelingt es nicht die Leitung zerstörungsfrei vom Zylinder zu trennen. In diesem Fall bleibt nichts anderes übrig als eine neue Leitung anzufertigen und einzubauen. Mit der Alten als Muster macht sich Hey_Allan auf zur nächsten Werkstatt wo es für wirklich kleines Geld (15€) die neue Leitung samt Überwurfmuttern gibt.


Damit während des Austausch keine Bremsflüssigkeit verloren geht, dichtet eine Gripzange auf dem Bremsschlauch das gesamte System provisorisch ab. Der Einbau ist im Vergleich keine große Herrausforderung mehr, auch wenn die neue Leitung zunächst noch etwas störrisch ist. Bevor alles wieder zusammengebaut werden darf muss natürlich die Trommel samt Innereien vom Schmutz und Schmodder befreit werden, nichts leichter als das mit einer großen Dose Bremsenreiniger.

Zum Abschluss der Arbeit wird die Anlage gründlich entlüftet und neue Bremsflüssigkeit aufgefüllt. Jetzt kann Hey_Allan wieder richtig Gas geben und im Zweifelsfall zuverlässig bremsen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung (https://schlagzeilenkaefer.blogspot.com/p/impressum.html) zur Kenntnis genommen zu haben.

Mit Absenden deines Kommentars werden Name, E-Mail, Kommentar, URL, IP-Adresse und Zeitstempel in einer Datenbank gespeichert. Du kannst Deine Kommentare natürlich später jederzeit wieder löschen lassen

Indem du mir einen Kommentar hinterlässt, erklärst du dich AUTOMATISCH mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden!

Dieser Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.