Im Wintereinsatz sind Autos besonders starker Beanspruchung ausgesetzt. Die Batterie muss kämpfen um den Motor in Schwung zu bringen und das Öl läuft nur unwillig durch die Maschine. Genau die richtige Zeit seinem Vehikel etwas Aufmerksamkeit zu widmen und den großen Service durchzuführen. Beim Spezialpassat fangen wir damit an.
Im Rahmen der Schweißaktion rund um Schweller und Radlauf bot es sich an den Rest der Technik direkt mit zu machen um für die Hauptuntersuchung im Januar (der Termin beim TÜV ist schon gebucht) alle Teile in Topform zu haben. Immerhin ist der Wagen schon ein paar Tage älter und regelmäßig unterwegs. Da kann schon mal was kaputt gehen.
Auf die frisch entrosteten Türen kommt erstmal ein Schluck Fertan Rostumwandler, hier ist noch nichts durchgerostet und wir wollen dafür sorgen dass es auch so bleibt. In die Schweller pumpen wir eine Dose Hohlraumschutzwachs - dank der neu gebohrten Löcher kein Problem überall hin zu kommen wo wir schweißen mussten. Besonders an diesen Stellen ist das Blech empfindlich, auf der Innenseite ist der Lack durch die Hitze verbrannt und das Blech komplett ungeschützt.
Damit der Spezialpassat seiner Hauptaufgabe als Zugfahrzeug im Segelverein weiterhin zuverlässig nachkommen kann, kümmern wir uns im Anschluss an die Bremsanlage. Seit dem die neuen Scheiben und Beläge an der Vorderachse montiert wurden sind bereits zweieinhalb Jahre vergangen, aber soweit sieht alles noch gut aus. Nur um die Bremsflüssigkeit wollen wir uns hier und jetzt mal kümmern. Besonders bei schwerer Ladung und langen Gefällstrecken kann die Flüssigkeit so heiß werden, dass sich Dampfblasen bilden und zum Ausfall der Bremse führen. Damit uns dieses Schicksal erspart bleibt, kommt heute neue Suppe in die Anlage.
*****Exkurs Bremsflüssigkeit wechseln*****
Achtung Sicherheitsbelehrung! Arbeiten an der Bremsanlage und Sicherheitsrelevanten Bauteilen sollten nur von fachkundigem Personal durchgeführt werden. Im Zweifelsfall fahrt besser zu eurer Werkstatt des Vertrauens.
Mit dem passenden Spezialwerkzeug kann diese Arbeit relativ bequem von einer einzelnen Person durchgeführt werden. Alles was man braucht sind: neue (richtige!) Bremsflüssigkeit, ein Ringschlüssel für die Entlüftungsnippel, Auffangschale für alte Flüssigkeit und die Vakuumpumpe zum entlüften.
Um uns viel Zeit zu sparen, beginnen wir damit die vorhandene Bremsflüssigkeit aus dem Hauptbremszylinder abzusaugen und gegen neu zu ersetzen. Sobald neue Flüssigkeit drin ist, darf der Behälter niemals leer laufen - ansonsten gelangt Luft ins System die wir wieder entfernen müssen.
Beginnend am rechten Hinterrad bocken wir den Wagen auf und verschaffen uns Zugang zum Entlüftungsnippel. Je nach Felgengröße klappt das manchmal auch ohne das Rad abzunehmen, in unserem Fall leider nicht. Ist der Weg endlich frei sprühen wir das Gewinde vom Nippel mit reichlich WD40 ein um alles schön gängig zu machen. Erst dann entfernen wir die Staubkappe und putzen den Raum um den Nippel sauber.
Mit dem Ringschlüssel auf der Entlüftung und dem Schlauch vom Behälter der Vakuumpumpe auf dem Nippel beginnt der eigentliche Entlüftungsvorgang; Schraube aufdrehen, pumpen bis die Suppe anfängt zu laufen und erst aufhören wenn der Behälter voll ist. Zwischendurch empfiehlt es sich den Pegelstand im Ausgleichsbehälter zu kontrollieren und wenn nötig etwas neue Flüssigkeit nachzufüllen.
Je nachdem wie alt die Brühe in den Leitungen war, sollte man irgendwann einen deutlichen Farbunterschied sehen können. Die neue Bremsflüssigkeit ist hellgelb und ziemlich klar wenn sie im Behälter steht. Im Zweifel lieber ein bisschen mehr abpumpen und vorne Neue nachfüllen. Danach die Entlüftungsschraube wieder festziehen und die Staubkappe aufstecken.
Diesen Ablauf wiederholen wir an allen Rädern wobei wir uns immer weiter Richtung Hauptbremszylinder vorarbeiten. Zum Schluss treten wir das Bremspedal mehrmals mit aller Kraft durch und kontrollieren sämtliche Bremssättel auf eventuelle Leckagen.
*****Exkurs Ende*****
Mit intakter Bremsanlage fehlen nur noch die standardmäßigen Wartungsposten auf unserer Liste. Neues Öl samt Filter, neue Luftfilter für Motor und Insassen sowie ein neuer Kraftstofffilter. Seit den Erfahrungen am Normalpassat wissen wir wie widerspenstig die Halterung der Filterpatrone sein kann, darum gehen wir direkt dazu über das komplette Teil auf der Werkbank zu begehen bis der alte Filter endlich lose ist. Abgesehen von der obligatorischen Benzindusche verläuft der Einbau ziemlich Reibungslos. Offenbar wurde das Teil in der Vergangenheit schon einmal erneuert (keine originalen Oetiker-Schellen verbaut), aber wir haben keine Ahnung wie lange das wohl her ist.
Für die Zukunft steht nochmal ein Wechsel der Kühlflüssigkeit an, aber das kann warten bis zum nächsten Jahr. Solange der Frostschutz noch ausreichend gewährleistet ist soll hier nichts passieren. Damit sind wir erstmal fertig mit dem Spezialpassat und seiner längeren Auftragsliste. Jetzt muss nur noch der TÜV unsere Meinung teilen.
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