Schon kurz nach dem Allans neuer Kombi mit vier Leuten und reichlich Gepäck an Bord Richtung Italien aufgebrochen ist machte sich die Vorderachse mit merkwürdige Vibrationen bemerkbar. Seit dem ersten Auftreten der Symptome im August/Septeber 2016, wurde bereits Ursachenforschung betrieben.
Nach nun knapp 13000km „Probefahrt“ war der vermeintliche Übeltäter gefunden.
Beschreibung des Fehlers:
Sobald der Passat rund 100km zurückgelegt hat, begann unter Last bei leichten Kurven das gesamte Fahrzeug zu vibrieren.
Da mein Auto ein Langstreckenfahrzeug ist, fahre ich so gut wie nie eine Strecke unter 150km – demnach tritt der Fehler bei jeder Fahrt auf.
Es hat sich beobachten lassen, dass es bei niedrigeren Temperaturen nicht so stark vibriert, wie im Sommer in Italien und Österreich. Des weiteren lässt sich wahrnehmen, dass bei zügiger Fahrweise eher Vibrationen auftreten als bei spritsparender Fahrweise.
Mit der Zeit konnte ich es soweit einschränken, dass nur bei Rechtskurven die Vibrationen auftreten. Dies ist in der Regel das Indiz für ein defektes Antriebswellengelenk auf der linken Seite, da dort bei einer Rechtskurve die meiste Last anliegt.
In diversen Werkstätten wurde mir gesagt, dass der Fehler so noch nie aufgetreten ist. Lediglich in einer Werkstatt wurde mir gesagt, dass bei Vertreterfahrzeugen (Passat 3BG; Bj. 2000 – 2005) mit einer Laufleistung jenseits der 30.000 Kilometer im Jahr bereits mal so ein Fehler aufgetreten ist. Damals lag es entweder am Antriebswellengelenk außen oder innen.
Da sich die Gelenke schlecht prüfen lassen hilft oft nur ein Austausch.
Dies geschah letztes Wochenende.
Also: Schlau machen was für Werkzeuge, welche Drehmomente sowie eventuelle Verschleißteile oder Dehnschrauben benötigt werden.
Bei eBay gab es ein Rundumsorglospaket (46,90€ inklusive Versand) von SKF.
Bestandteile waren: Das äußere Antriebswellengelenk (Fahrerseite), eine neue Dehnschraube M16, zwei Sprengringe, eine neue Manschette sowie das benötigte Lagerfett.
***** Exkurs: Äußeres Antriebswellengelenk am Passat 3BG tauschen *****
1. Schraube der Antriebswelle M16 (oder M14) lösen
2. Fahrzeug anheben und das Rad demontieren
3. Beide unteren Motorverkleidungen (in diesem Fall Fahrerseitig) lösen
2 Schrauben im Radkasten, 3 Schrauben mittig im vorderen Teil und 2 Schrauben im hinteren Teil. Anschließend entweder stützen oder hängen lassen, wenn der Wagen auf dem Boden steht.
4. Beide unteren Traggelenke/Querlenker (nur) radseitig abschrauben und aus dem „Sitz“ herausdrücken
5. Antriebswellenschraube herausdrehen
Nun am besten vor das Federbein setzen
6. Die Antriebswelle soweit „in das Getriebe“ schieben, bis das Gelenk aus der Führung herausfällt und quasi in dem „Raum“ liegt, in dem sich der ABS-Sensor befindet
7. Das Gelenk zu einer Seite komplett einschlagen (nach unten ist am einfachsten) und gleichzeitig das Federbein unten zu sich hinziehen. 8. Das Gelenk sollte nun freiliegen.
9. Die Manschette lösen und auf die Welle schieben
10. Den Bolzen der Antriebswelle wieder einschrauben und als „Abzieher“ für das Gelenk nutzen. Das Gelenk kann von der Welle gezogen werden.
11. Die alte Manschette sowie den vorderen „Sprengring“ von der Antriebswelle abziehen (der hintere Sprengring sollte wiederverwendet werden, da der neue mit normalen Mitteln nicht auf die Welle zu drücken geht)
12. Die neue Manschette in der Durchführung der Welle etwas einölen und auf die Welle schieben
13. Das Gelenk gut fetten – von allen Seiten!!! Beide Packungen Fett aufbrauchen und den Rest auf die Innenseite (zur Manschette zeigend) auftragen
14. Das Gelenk auf die Welle schieben 15. Nun wird das Gelenk voll einschlagen wieder, während das Federbein vom Fahrzeug weggedrückt wird, in die Führung des Radlagers eingeführt.
16. Die Traggelenke und Motorverkleidungen werden wieder befestigt
17. Der neue Bolzen der Antriebswelle wird soweit es geht angezogen! (Dehnschrauben sind nach dem lösen IMMER zu erneuern)
18. Das Rad wird wieder aufgesetzt und befestigt
19. Das Fahrzeug ein wenig ablassen, sodass der Reifen gerade so Bodenkontakt hat. 20. Den Bolzen der Antriebswelle M16: 190Nm + 180° festziehen
M14: 115Nm + 180° festziehen
21. Probefahrt
***** Exkurs Ende*****
Nach meiner Probefahrt war erstmal nichts zu merken. Ich habe den Reifen nochmal nachgezogen und geprüft ob sonst auch noch alles an Ort und Stelle ist. Da dies der Fall war, ging es auf eine etwas weitere Tour von rund 350km.
Nach etwas mehr als 100km war das altbekannte Problem wieder da. Nicht schlimmer geworden – jedoch auch nicht besser.
Nun, auf zum Kfz-Teilehändler und das Innengelenk kaufen.
Davon erzähle ich demnächst.
Beste Grüße Allan
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