Freitag, 28. April 2017

Ein Schleimer vor dem Herrn, Teil 2


Zugegeben, der erste Teil des Berichts liegt schon einige Wochen zurück, weshalb es bestimmt sinnvoll ist entweder auf das Lesen des ersten Teils zu verweisen oder im Folgenden kurz zusammenzufassen, was bisher geschah:

Der Normalpassat hatte einen schlechten Motorlauf, was auf die Verunreinigung der Drosselklappe zurückzuführen war. Beim Säubern entdeckten wir in der Kurbelgehäuseentlüftung dickwandigen gelben Schleim und Kondensat. Beim Versuch die Leitungen zu reinigen brach das bereits spröde Plastikgehäuse der Membane ab. Nun braucht der Passat nicht nur eine neue Membrane samt Gehäuse, sondern auch eine neue Ventildeckeldichtung, da spröde abgebrochene Plastikteile trotz Vorsicht in das Ventilgehäuse gefallen sind und ohne ein Abheben des Deckels eine Bergung nicht möglich ist.




 Die Teile waren sofort lieferbar. Großer Aufwand steht hinter dieser Operation nicht. Was den Austausch der Ventildeckeldichtung betrifft haben wir bereits einige Erfahrungen auf die wir zurückblicken können. Die Dichtungen werden im Betrieb des Fahrzeugs hohen Temperaturen und dem Kontakt mit Öl ausgesetzt. Zusammen mit dem Alter des Fahrzeugs sind Verschleißerscheinungen nicht zu verhindern. Es ist daher nicht zwangsläufig eine Schande, die alte Ventildeckeldichtung zu tauschen, auch wenn sie bis dato noch dicht hielt.



Der Ausbau der Ventildeckeldichtung gestaltete sich sehr einfach. Alle Muttern werden gelöst, abgeschraubt und mit ein wenig Buchsieren kann man am Ansaugkrümmer vorbei den Deckel nach oben manövrieren. Da gibt es weitaus unkomfortablere Modelle.  Ein Vergleich zwischen alter und neuer Dichtung zeigt, wie spröde bereits die alte Dichtung ist. Beim geringsten Versuch sie zu verbiegen zeigen sich Rillen und Riefen im Material - so lässt sich auch die widerspenstige Form im Foto erklären. Ein Austausch war sicherlich im erweiterten Service mal fällig. 
 

Jetzt, wo der abgehobene Ventildeckel einen Blick auf das unter ihm Liegende offenbart, fällt unser Blick auf die Nockenwelle. Den nicht bzw. kaum vorhandenen Verschleißerscheinungen nach zu urteilen, ist die Schmierung ausreichend. Wir können also getrost den Deckel wieder schließen ohne uns Sorgen machen zu müssen. Doch zunächst müssen noch die neue Ventildeckeldichtung und die neue Membrane befestigt werden. Im ausgebauten Zustand kann man diese besser montieren. Doch so einfach gestaltete sich das garnicht. Die Dichtung war sehr eng und bot nur wenig Platz für das Fallrohr der Membrane. 
 

Außerdem schien es so, dass die Dichtung zu hoch ist, da wir das membranengehäuse nicht bis zur Endposition nach ganzunten stecken konnten ohne gefahrzulaufen die Dichtung oder das Membrangehäuse zu beschädigen. Letztendlich entschlossen wir uns am oberen Ende der über die nahezu komplette Länge eng anliegenden Dichtung einige Millimeter abzuschneiden, was sich als gute Idee herausstellte. Nun lies sich auch der Haltedeckel auf das Gehäuse der Membrane einklipsen und ohne Spalt am Deckel festschrauben. 


Beim Abdichten der Ventildeckeldichtung halfen wir mit etwas Klebedichtmasse nach, um an den gefährdeten Stellen für ausreichend Dichtigkeit zu sorgen. Als der Deckel wieder saß konnten nun die bereits zuvor gereinigten Schläuche wieder angebaut werden. Ein letztes Mal feucht durchputzen - zumindest in der Drosselklappe - brachten noch einige letzte Staubpartikel und Schleier ans Tageslicht, bevor der Ansaugschlauch vom Luftfilterkasten mit Luftmassenmesser über die Drosselklappe gestülpt und befestigt werden konnte.



Ein erster Testlauf zeigte eine erhebliche Verbesserung des Motorlaufs. Nur anfänglich schwankte die Drehzahl leicht hin und her, scheinbar während das Motorsteuergerät die nun neuen Parameter abglich. Nach inzwischen einigen Testkilometern lässt sich sagen, dass diese Reinigung viel gebracht hat. Drehzahlschwankungen treten gar nicht mehr auf und auch bei Kälte läuft der Motor geschmeidig ohne Murren. Wenn das nicht mal eine einfache Reparatur war. In diesem Sinne frohe Fahrt!


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