Nachdem die Mechanik und Elektrik soweit wieder auf Vordermann gebracht wurde, dass im Alltag keine Probleme mehr auftreten (sollten), ist es nun an der Zeit die Optik dieses 22 Jahre alten VW Multivan etwas aufzubessern. Im speziellen die fiesen Kampfspuren auf der Motorhaube vom letzten winterlichen Ausrutscher.
Damals kam dem Bulli ein Pfosten in die Quere welcher nicht nur Schäden am Blech verursachte. Der Kühler musste ebenfalls ausgetauscht werden. Da diese Reparatur schon teuer genug war, wurde die Kosmetik erstmal nur notdürftig wieder hergestellt. Ein neuer Kühlergrill muss genügen, das restliche Blech mit dem Hammer glatt geklopft und weiter geht die Fahrt. Zusammen mit der gebrauchten AHK vom Bulli-Verwerter wurde direkt noch eine farblich passende Motorhaube erworben. Sowohl der Allstar-Aufkleber als auch die Gebrauchsspuren passen perfekt zum Gesamtbild des Autos. Dann sollte der Umbau auch kein Problem werden.
Bevor die neue alte Haube ans Auto kommt, machen wir erstmal eine Bestandsaufnahme, schließlich hat der Verwerter das Teil relativ ungehemmt amputiert. Der Seilzug vom Haubenschloss ist abgekniffen, ebenso der Schlauch für die Waschdüsen und die Kabel der Düsenheizung. Das muss also von der alten an die neue Haube transplantiert werden bevor es funktionieren kann. Ausserdem unterscheidet sich die Form des Lufteinlasses und die Dämmmatte ist an der originalen Haube in deutlich besserem Zustand. Das wollen wir mal lieber auch mit tauschen.
Die Dämmung ist mit Drehverschlüssen aus Kunststoff befestigt, darunter verläuft der Bowdenzug für die Haubenentriegelung den man direkt am Schloss aushaken kann. Den Luftkanal halten drei Kreuzschlitzschrauben an der Haube. Der Wischwasserschlauch wird erstmal möglichst lang gelassen und an der kaputten Haube abgeschnitten. Eine Düsenheizung hat dieser Multivan nie besessen, darum lassen wir sie erstmal links liegen. So befreit können die zwei Schrauben an jedem Scharnier gelöst und die Haube (mit einem Helfer vom Auto abgenommen werden. Den Einbau machen wir in umgekehrter Reihenfolge.
Bevor die Schrauben am Scharnier wieder richtig festgezogen werden, muss erst noch das Spaltmaß eingestellt werden. Ohne genaue Vorgaben begnügen wir uns damit den Spalt zwischen Haube und Kotflügel auf beiden Seiten möglichst gleich breit zu halten und die Vorderkante bündig mit dem Kühlergrill. Damit die Haube ohne Gewalteinwirkung sauber ins Schloss fällt muss der Haltebügel am Kühler etwas gelöst und weiter hoch geschoben werden. Den Schlauch für die Waschanlage erhitzen wir mit dem Feuerzeug bis er weich wird und stülpen ihn über das andere Ende vom Schlauch an der Haube. Ein erster Probelauf war erfolgreich und die Flickstelle hält dicht.
Apropos Flickstelle und Dichthalten; das Auspuffrohr ist zwischen Katalysator und Mittelschalldämpfer abgerissen und nicht mehr dicht. Da müssen wir wohl einen Flicken an die Stelle setzen. Das Rohr ist schon länger undicht gewesen und mittlerweile komplett abgerissen. Den Schalldämpfer hielt zwischenzeitlich ein bisschen Paketband fest an seinem Platz. In Tippes Garage ist leider nicht genug Platz für den Bulli, dann müssen wir wohl oder übel draussen vor der Tür mit ein paar Auffahrrampen arbeiten. Besser so als gar nicht.
Damit die beiden Enden vom Rohr wieder zusammen finden muss ganz schön gezogen und gedrückt werden. Ein Draht am Mittelschalldämpfer befestigt dient als Montagehilfe bis die ersten Schweißpunkte gesetzt sind. Leider ist das Blech schon ziemlich angerostet und jeder zweite Schweißversuch brennt nur ein weiteres Loch ins Rohr. Glücklicherweise liegt hier bei Tippe noch ein Stück altes Auspuffrohr herum. Daraus lassen sich Flicken basteln die rund um die Reparaturstelle übergestülpt werden. Das sollte ausreichend stabil für die nächsten Jahre sein. Zusätzlich zu den Schweißnähten kommt eine Hand voll Auspuffdichtmasse zum Einsatz, damit auch wirklich nichts vom Abgasgeruch in den Innenraum gelangen kann.
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