Montag, 12. März 2018

Frage 20: Wie geht das jetzt eigentlich mit dem Überbrücken?

 

Als ich neulich früh morgens bei eiseskälte mit dem Kobold zur Arbeit fahren wollte, machte der Motor keinen Mucks. Offenbar ist die Batterie nicht imstande genug Energie zu liefern. Wenn sich ein zweites Auto zur Energiespende auftreiben ließe - wie geht das jetzt eigentlich mit dem Überbrücken? ~ Jakaster 



Die wichtigste Vorraussetzung hast du bereits selbst genannt; man braucht einen Energiespender. Dabei ist es ziemlich egal ob das ein zweites Auto, ein Starthilfegerät oder eine zweite Autobatterie ist. Dann fehlt uns nur noch ein passendes Paar Starthilfekabel zum Erfolg. Dabei gibt es, je nachdem welches Fahrzeug man überbrücken möchte unterschiedliche Anforderungen an die Kabel. Darüber sollte man sich schon beim Kauf im Klaren sein.


Auf der Tasche/Verpackung in dem die Kabel verkauft werden, ist vom Hersteller eine Empfehlung angegeben bis zu welcher Motorengröße (also Hubraum) alles sicher und problemlos funktionieren sollte. Dabei wird auch noch zwischen Diesel- und Benzinmotoren unterschieden. Erste benötigen deutlich mehr Strom zum Starten da der Anlasser gegen das höhere Verdichtungsverhältnis arbeiten muss und die Vorglühanlage bei manchen Fahrzeugen auch während dem Startvorgang weiter läuft und entsprechend viel Engergie benötigt.


Abgesehen von der dicke und länge der Kabel, achten wir beim Kauf auch auf die Qualität der Polklemmen. Bei günstigen Starthilfekabeln hat nur ein Teil der Polklemmen wirklich Kontakt zum Stromkabel. Das heißt beim Ansetzen der Klemmen muss man wirklich darauf achten wo und wie der Strom fließen kann, anderenfalls funktioniert das Überbrücken nicht. 

 
Apropos Überbrücken. Kommen wir mal langsam zum Kern der Fragestellung zurück. Der erste Schritt ist es beide Autos so zu positionieren, dass die Kabel von der einen Batterie zur anderen Batterie reichen, aber Achtung die Fahrzeuge dürfen sich nicht berühren! Je nachdem wo und wie das Auto mit der leeren Batterie gerade parkt ist es nicht immer ganz einfach das zu schaffen, aber irgendwie klappt es meistens doch. Dann öffnen wir an beiden Fahrzeugen die Motorhaube oder den Kofferraum, eben dort wo die Batterie sitzt. 

 
Spätestens jetzt holen wir unsere Starthilfekabel hervor und schließen das eine Ende vom roten Kabel an den Pluspol der leeren Batterie an. Je nach Fahrzeug müssen wir zuvor noch die Pluspolabdeckung abnehmen.  Ein bisschen mit der Polklemme hin und her wackeln damit wir einen bestmöglichen Kontakt herstellen können.

 
Anschließend wird das rote Kabel am Pluspol der Spenderbatterie angeschlossen und wieder ein bisschen hin und her gewackelt. Nun nehmen wir das schwarze Kabel zur Hand und verbinden es mit dem Minuspol der Spenderbatterie. Sofern die Plus und Minus-Zeichen am Gehäuse nichtmehr lesbar sind, kann man sich an den Kabeln orientieren die bereits angeschlossen sind; das Kabel welches direkt mit der Karosserie oder dem Motorblock verbunden ist, gehört zum Minuspol (zumindest bei 99% aller Fahrzeuge).
 
 
Am Auto mit der leeren Batterie müssen wir uns nun einen guten Massepunkt suchen. Der Minuspol ist nicht optimal da sich rund um die Batterie ein explosives Knallgas bilden kann, welches durch den Funken vom an und abklemmen der Polklammern entzündet werden kann. Irgend eine blanke Stelle am Motorblock ist daher deutlich besser geeignet.  

 
Sobald beide Batterien miteinander verbunden sind, setzten wir uns ins Spenderfahrzeug und starten den Motor. Das ist insofern wichtig da die leere Batterie beginnt sich über die Kabel aus der "vollen" Batterie zu bedienen und diese ebenfalls soweit schwächen könnte bis keines der Autos anspringt. Falls wir wie in diesem Fall nur einen kleinen Motor überbrücken wollen, können wir direkts ins zweite Auto steigen und den Motor starten. Falls der Motor größer ist, sollte man lieber eine Weile wartzen und das zweite Auto langsam aufladen und erst nach fünf bis zehn Minuten einen Startversuch wagen. Dann sollte es auch auf Anhieb funktionieren ohne die Starthilfekabel zu überlasten.

Wenn der Motor angesprungen ist schalten wir erstmal einen stärkeren Verbraucher, zum Beispiel das Licht, ein und klemmen danach die Kabel im umgekehrter Reihenfolge ab. Dieser Zwischenschritt ist wichtig um Spannungsspitzen im Bordnetz zu vermeiden die eventuell Schäden an Steuergeräten verursachen können.

1 Kommentar:

  1. So ein Starthilfekabel ist eins der Produkte, die man nicht hat, wenn man sie braucht oder nicht braucht, wenn man sie hat.

    Ich habe jetzt eins und bin froh
    + ordentliche Aufbewahrungstasche ist dabei
    + sehr stabile "Zangen"
    + praktische "handschuhe", die auch über gtroße Hände passen
    Trotzdem hoffe ich, dass ich sie nie brauche!

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