Montag, 25. Juni 2018

Die unendliche Geschichte - Der Ausbau des Getriebes

Erinnern wir uns. Der Polo hat uns die letzten zwei Jahre tapfer begleitet. Nun steht die Hauptuntersuchung unmittelbar bevor und nacheinander treten nun die Defekte auf. Nach der Erneuerung der Zündspule und dem Beheben des  Airbagfehlers durch eine neue Wickelfeder, klagte die Besitzerin über angsteinflößende, laute, scheppernde Geräusche. Nun steht als nächstes der Austausch des Ausrücklagers und der Kupplung bevor. Doch hierfür muss das Getriebe ausgebaut werden. . . 



Das Getriebe auszubauen, erfordert einige Demontagearbeiten, um es freizulegen. Hierfür muss man bei den Arbeitsorten häufig zwischen "oben im Motorraum" und "unter dem Auto" wechseln. Wir starten oben im Motorraum. Nachdem das Auto aufgebockt, die Batterie abgeklemmt und die Vorderreifen abgenommen sind, kann es losgehen. Als erstes demontierten wir den Luftfilterkasten, um an den Anlasser zu gelangen. Wenn man sich über den Motor beugt, erreicht man die Schrauben sehr gut. Der Anlasser wird von drei Schrauben gehalten. Wenn auch das Stromkabel und die Ansteuerung gelöst sind, kann man ihn nach oben herausnehmen. 



Nun wechseln wir unter das Auto. Der Auspuff muss vom Krümmer abgeschraubt werden. Hierfür schrauben wir das Flexrohr am Krümmerflansch ab. Das hintere Auspufflager lösten wir, so dass der Aufpuff etwas hängen konnte. Er ließ sich nun mit dem etwas gewonnen Spiel zur Seite drücken und wird uns später nicht stören. Jetzt ist es wichtig, das Getriebe weiter freizulegen. Am Getriebe selbst befinden sich auch der Geschwindigkeitssensor und der Schalter für das Rücklicht. Die Kabel müssen entsprechend entfernt werden. Oben im Motorraum muss schließlich auch das Kupplungsseil ausgehangen werden. 


Auch die Schaltungsbetätigung muss nun gelöst werden. Den Polo gab es mit zwei verschiedenen Betätigungen. Unser Polo ist nach Baujahr 1996 und daher bereits mit Seilzügen zum Schalten ausgestattet. Hier empfiehlt es sich, die Seile an der Konsole/Umlenkung zu belassen und die gesamte Konsole abzuschrauben. Sie wird von zwei Schrauben gehalten. Sollten die Schrauben mit dem Werkzeug nicht sofort erreichbar sein, so kann man durch Einlegen anderer Gänge genügend Platz schaffen. 


Im nächsten Schritt können wir die Antriebswellen lösen. Hierfür ist es wichtig, dass man das passende Werkzeug hat. Man benötigt einen Vielzahn, um die jeweils sechs Schrauben zu lösen. Die Antriebswellen lassen sich jedoch nur ausfädeln, indem sie auch am anderen Ende beweglich sind. Hierfür haben wir die Querlenker gelöst und hatten so den nötigen Spielraum, um die Antriebswellen heraus zu fädeln und den Weg frei zu machen, um später das Getriebe herausnehmen zu können. 


Da das Getriebe gleich an zwei Lagern aufgehangen ist und als verbundene Einheit den Motorblock mit trägt, müssen wir im nächsten Schritt eine Motorbrücke einbauen. Diese stützt sich links und rechts an den Kotflügeln ab. In der Mitte wird der Motor an einer Kette aufgehangen. So kann der Motor später nicht herunterfallen und der Motor nach Bedarf auch herabgelassen werden. Nun sind wir vorbereitet, um die Lager zu lösen. Damit der Motorblock auch nach vorne und hinten genügend Bewegungsspielraum bietet, lösen wir das hintere Motorlager ebenfalls. Durch das Einlegen eines anderen Ganges, kann man das untere Getriebelager nach dem Lösen einfach vom Bolzen am Getriebe abziehen. 



Das Getriebe wird jetzt nur noch durch eine zentrale Lagerschraube unterhalb der Batterie gehalten und ist entlang der Kupplungsglocke am Motorblock befestigt. Um an die zentrale Lagerschraube zu gelangen, müssen oben im Motorraum die Batterie mitsamt Kabelkanal, Halterung und Auflageblech abgebaut werden. Wenn diese gelöst sind, kann man mit der Brücke die Motorblock-Getriebe-Kombination soweit herablassen, dass man für das Getriebe seitlich genügend Platz hat, um es gleich herausnehmen zu können. 



Normalerweise fängt man das Getriebe mit einem Getriebeheber auf. Unglücklicherweise haben wir in unserer Schrauberbude keinen und er wäre uns nicht von Nutzen, da dieser nicht unter die Hebebühne passte. Da es sich jedoch nur um ein Polo-Getriebe handelt, fingen wir das noch relativ gut tragbare Getriebe zu zweit auf und hoben es gen Boden. Vollbracht war die Arbeit. Nach vier Stunden hatten wir gefühlt den halben Motor zerlegt. Zeit, um Kupplungsbelag und Ausrücklager genauer unter die Lupe zu nehmen. Doch davon mehr im nächsten Teil von der unendlichen Geschichte. 

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