Freitag, 15. Juni 2018

R1200GS beerbt die blaue Boxer-BMW


"Das Bessere ist des Guten Feind." So haben wir vor vier Jahren das neueste Motorrad im SZK-Fuhrpark vorgestellt. Heute wiederholt sich diese Geschichte. Auch wenn immer noch Zweifel bestehen ob der Boxermotor wirklich die Spitze der Entwicklung darstellt, steht jetzt eine BMW R1200GS von 2009 in der Garage.



Damit ist das neue Moped schon mal elf Jahre jünger als die blaue R1100RS, die jetzt quasi arbeitslos ist. Wie schon die rote F650 und ihr Nachfolger die graue F700GS, ist es keine leichte Entscheidung gewesen überhaupt eine andere Maschine zu kaufen. Aber durch die sportlich zusammengeklappte Sitzposition merkt man auf längeren Touren wie irgendwann die Beine einschlafen. Im Vergleich dazu ist die F700GS mit ihrer sehr aufrechten Sitzposition wesentlich besser für lange Strecken geeignet, aber ohne den Boxermotor ist es eben doch nicht richtig.


Die Frage welches Modell gekauft werden soll ist somit recht einfach geklärt. BMW GS mit Boxermotor. Aber welche Baureihe und in welcher Ausführung passt es für uns am besten? Vom R1100 und R1150 gab es bereits eine GS Version, aber mit dem neueren Pferd im Stall wuchsen auch die Ansprüche nach Komfort und Sicherheit. Das aktuelle Modell R1200GS-LC mit wassergekühltem Motor ist uns noch deutlich zu teuer und überladen. Darum wählen wir die goldene Mitte in Form einer luftgekühlten R1200GS K25 aus der Zeit zwischen 2004 und 2012.


Nach kurzer aber intensiver Suche fand sich wenige Kilometer entfernt eine gebrauchte Maschine mit weniger als 38tkm auf der Uhr und ohne nennenswerte Gebrauchsspuren. Nicht ganz günstig aber in Anbetracht der vielen elektronischen Systeme an Bord zahlt es sich aus ein gut gepflegtes Exemplar zu kaufen bei dem keine Reparaturen zu erwarten sind. Auf der ersten Probefahrt fällt die Entscheidung; dieses Motorrad ist genau das was wir suchen. Abgesehen von einer fälligen Hauptuntersuchung und rechteckig abgelaufenem Hinterreifen gibt es keine akuten Investitionen die wir tätigen müssten. Das heißt natürlich nicht, dass wir keine Umbauten geplant haben.


Neben den wichtigen und praktischen Dingen wie Navi-Halterung, große Auflage für den Seitenständerfuß, Sonnenblende für das Kombiinstrument  und den entsprechenden Steckdosen wird diese BMW auch einen Sturzbügel bekommen. Damit soll nicht nur die Optik verbessert werden, sondern auch potenziell kostspielige Reparaturen an der Verkleidung und den freiliegenden Zylinderköpfen verhindert werden für den Fall dass die Maschine mal umfällt. Und wenn irgendwann doch mal der Wunsch nach Zusatzscheinwerfern aufkommen sollte, haben wir schon die passende Grundlage für den Anbau.


Die Zigarettenanzündersteckdose und den Anschluss fürs TomTom Navi montieren wir einfach direkt am Lenker und verlegen die zwei Kabel parallel zu den originalen Leitungen unter der Seitenverkleidung bis zur Bordbatterie. Da die Leitung fürs Navi ohne eigene Sicherung geliefert wird, löten wir die Leitungen an den neuen Zigarettenanzünder der über eine Sicherung verfügt. Als nächstes soll der Sturzbügel installiert werden. Dabei erfolgt die Montage in zwei Stufen. Erst das untere Teil zum Schutz der Zylinderköpfe und daran dann die Schutzbügel für die Seitenverkleidung. Laut Einbauanleitung alles ganz einfach für jeden Hobbyschrauber mit normalem Talent und Werkzeug zu machen.


Bevor die Bügel dran kommen müssen ein paar originale Schrauben am Motor entfernt werden. Besonders die unteren Schrauben beim Auspuff brauchen ein extra großes Torxbit das wir nicht zur Hand haben und wenn man die linke Schraube irgendwie doch raus bekommt, senkt sich der Motor soweit ab das die neue Schraube nicht durch den Rahmen ins Gewinde vom Motorblock passt. Mit einem Wagenheber unter dem Motor lässt sich alles wieder in die richtige Position drücken. Aber das muss man auch erstmal wissen. Die kleinen Schrauben oberhalb der Zylinder links und rechts sind nur mit einer extralangen Verlängerung und Winkelgelenk erreichbar, ansonsten verkratzt der Lack hier ganz schnell.


Damit die linke und rechte Motorbügelhälfte überhaupt zueinander finden können, müssen alle Schrauben lose bleiben. Ansonsten darf man nochmal alles losdrehen. Das selbe gilt für den oberen Teil vom Bügel. Wir mussten wirklich alle Register ziehen um die vier M8 Schrauben sauber ins Gewinde zu drehen ohne irgendwas zu verbiegen oder kaputt zu machen. Unsere Empfehlung ist darum eine Schraube in alle Gewindelöcher am Sturzbügel einige Male rein und raus zu drehen. Trotzdem braucht es noch einen Helfer um alles an seinen Platz zu drücken und gleichzeitig die Schrauben anzusetzen. Bloß gut dass diese Bügel auf absehbare Zeit nicht mehr abgenommen werden müssen.

Jetzt ist die GS aber wirklich bereit für die erste große Tour. Vielleicht gelingt es dann auch den eckigen Hinterreifen wieder etwas abzurunden. Aber auch so ist diese Maschine trotz ihrer Größe und dem Gewicht verdammt handlich und auch bei langsamer Fahrt gut zu beherrschen.


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