Montag, 6. August 2018

Die unendliche Geschichte - Alles wieder einbauen

Und schon wieder halten wir das Getriebe in den Händen. Auch wenn seit dem Ausbau arbeitsbedingt einige Tage vergangen waren, fühlte es sich dennoch an, als wäre es erst gestern gewesen, dass wir das Getriebe ausgebaut haben. Doch worauf muss man beim Einbau eigentlich dabei achten? 




Zunächst ist zu betonen, dass wir noch ein weiteres Mal die Gelegenheit nutzen, um den Motorraum zu reinigen. Eigentlich haben wir bei jedem vorherigen Schritt das Motoröl weggeputzt, doch nach unseren Arbeiten an Ölwanne und Wellendichtring zeigten sich weitere Ölspuren, die es zu beseitigen gilt (Wo gehobelt wird, fallen Späne). In den nächsten Jahren kommt man so einfach nicht mehr an die Stellen. Deshalb nutzen wir Zeit und Gelegenheit.


Hierbei entdeckten wir auch - unglaublich aber wahr- unter dem ganzen Öl Rostansätze am Rahmen. Mit Drahtbürste, Trennschleifer und ordentlich Rostschutzgrundierung bearbeiteten wir das etwas angeschlagene Blech, bevor hier in den nächsten Jahren Problemstellen entstehen könnten. Wenn wir uns schon ein Mal die Arbeit mit dem Getriebeausbau machen, dann arbeiten wir auch ordentlich, vorausschauend und nach Möglichkeit weise. 


So vorbereitet, kann nun der eigentliche Einbau des Getriebes erfolgen. Im Grunde genommen muss man die Ausbauanleitung nur von Hinten befolgen. Doch das Hochhieven gestaltet sich weitaus schwieriger als gedacht. Beim Einbau muss man das Gewicht des Getriebes nämlich nicht nur entgegen der Schwerkraft nach oben buchsieren, sondern auch durch eine geschickte Dreh- und Kippbewegung am Querlenker und der Strebe der Karosserie vorbeifädeln. Außerdem problematisch sind die umherfliegenden gelösten Schläuche, Stecker, Kabel und Kabelkanäle. Beim Einbau ist dafür zu sorgen, dass hier kein Kabel eingeklemmt, geknickt und an falscher Stelle entlanggeführt wird. Ansonsten kann es im ungünstigsten Fall dazu kommen, dass man das Getriebe noch ein weiteres Mal ausbauen, die Strippen richten und die ganze Prozedur erneut versuchen kann. 



Sofern dies geglückt ist, muss man nun noch das Loch in der Druckplatte für die Getriebeeingangswelle treffen, das Getriebe ansetzen und aufschieben. Wenn Loch von Kupplungsbelag und Getriebeeingangswelle fluchten, dann gelingt dies sehr einfach. Die Kupplungsglocke des Getriebes lässt sich über das Schwungrad am Motor stülpen. Schnell mit ein paar Schrauben befestigen und schon kann es nicht mehr herabfallen. In regulären Werkstätten nutzt man hierfür Getriebeheber; lange fahrbare Stative mit Greifarmen, die bequem unter das Auto gerollt werden können. Da wir jedoch unsere Hebebühne technisch bedingt nicht soweit hochfahren können, als dass ein Getriebeheber mitsamt Getriebe drunter passt, mussten wir händisch vorgehen. Zu zwei lässt sich das Getriebe besser händeln und auch die Dreh- und Kippbewegung von beiden Seiten aus einfacherer beobachten und durchführen.


Die wohl nervenaufreibendste Arbeit folgt jetzt. Nachdem das Getriebe mit allen seinen Schrauben an der Kupplungsglocke montiert ist, muss der Motor wieder aufgegangen, das Getriebe wieder gelagert und letztendlich alle Strippen, seien es Schläuche, Stecke, Kabel oder ähnliches, akurat verlegt werden. Auch die Antriebswellen können wieder festgeschraubt werden, ebenso die Querlenker (Achtung, die Querlenkerschrauben bitte nur beim Stand des Wagens mit Eigengewicht auf dem Boden fest anziehen). Um böse Überraschungen zu vermeiden sollte man auch daran denken, die Schaltkulisse am Getriebe wieder anzuschrauben. Ansonsten lassen sich die Gänge nicht einlegen. 

Kleiner Tipp für die Montage des Anlassers: alle drei Schrauben zeigen in die selbe Richtung und werden von vorne auf den Motor schauend von rechts nach links eingeführt, wobei die lange Schraube mit kurzem Gewinde durch die Führung am Getriebe in den Motorblock geführt wird. 

Großer Tipp für das Kupplungsseil: Eigentlich soll man das Seil (so steht es in vielen Anleitungen) mit einer Klammer fest in seiner Position verankern, damit der Nachstellmechanismus zuverlässig arbeiten kann. Da wir jedoch alle Komponenten erneuert haben, setzen wir den Nachstellmechanismus zurück. Dies geht ganz einfach, indem man das runde Gegenlager festhält und den Balg mit dem Nachstellmechanismus nach oben zieht, so dass sich der Balg in Falten legt. Ist dies nicht möglich, muss man gegebenenfalls ein paar Mal auf das Kupplungspedal treten oder durch Schieben und Ziehen am Balg für Nachhilfe schaffen. In der Zusammengeschobenen Form kann man den Seilzug nun einlegen und den Nachstellmechanismus loslassen. Er passt sich der Pedalstellung sofort an. 


So, alles ist wieder an seinem Platz. Nach unserer großen Schrauberei behielten wir nur eine einzige Schraube über. Wo diese hingehört? Wir wissen es nicht und können nicht ganz ausschließen, ob diese Schraube nicht aus Versehen im Schraubenpott gelandet ist. Wir wagten nach dem Zusammenbau eine kleine Probefahrt und mussten feststellen, dass das Geräusch verschwunden war und man mit den neuen Kupplungselementen butterweich und bequem anfahren kann. Doch damit ist das Auto noch nicht bereit für eine Vorführung bei der HU. Deshalb erfahrt ihm im nächsten Teil, wie es weiter geht im Kampf um die erfolgreiche Vorbereitung für die Hauptuntersuchung. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung (https://schlagzeilenkaefer.blogspot.com/p/impressum.html) zur Kenntnis genommen zu haben.

Mit Absenden deines Kommentars werden Name, E-Mail, Kommentar, URL, IP-Adresse und Zeitstempel in einer Datenbank gespeichert. Du kannst Deine Kommentare natürlich später jederzeit wieder löschen lassen

Indem du mir einen Kommentar hinterlässt, erklärst du dich AUTOMATISCH mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden!

Dieser Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.