Montag, 21. Januar 2019

Abschied auf Raten von Nicks Polo 1


Irgendwann ist die Zeit reif für ein neues Auto. Entweder der alte Wagen hat den Geist aufgegeben, wurde bei einem Unfall zerstört, die nächste Hauptuntersuchung stellt eine absolut unüberwindliche Hürde da, man braucht ein anderes Auto weil sich die Lebensumstände geändert haben oder man macht es wie Nick und hat einfach Lust auf ein neues Vehikel. Der Polo wäre vermutlich auf direktem Weg zum Schrottplatz gerollt. Aber ganz so schnell geben wir nicht auf und versuchen ihn noch in gute Hände zu vermitteln.



Leider hat auch dieser Polo einige Macken und Defekte die dringend behoben werden müssen bevor irgendjemand ernsthaft Interesse daran haben könnte das Auto zu kaufen. Manche Sachen sind nur kleine Komforteinbußen, andere schon ein echtes Sicherheitsrisiko. Darum wollen wir mit den wichtigen Punkten anfangen und im Anschluss daran die Optik aufwerten. Das Auge kauft schließlich mit und wenn wir eine Sache in der Vergangenheit gelernt haben, dann das sich saubere Autos bedeutend besser verkaufen lassen.


Und eine Wäsche hat dieser Polo wirklich sehr dringend nötig. In den letzten zehn Jahren lief er so zuverlässig, dass außer dem Service und einer neuen Kupplung keine größeren Arbeiten fällig wurden. Der Wagen musste einfach nur laufen und das bei jedem Wetter. An die Optik wurde dabei kein Gedanke verschwendet. Offenbar nicht die schlechteste Entscheidung, denn bis auf ein Rostloch im linken Kotflügel und den sehr matten Lack, hat der Wagen keine schlimmen Spuren davongetragen.


Die alten Ganzjahresreifen haben ihre besten Tage auch schon lange hinter sich und mussten dringend ausgetauscht werden. In der Übergangszeit wurden einfach die alten Räder von unserem anderen Polo 6N aus der SZK Familie ausgeliehen. Mal wieder sehr praktisch wenn man mehrere identische Fahrzeuge im Bekanntenkreis greifbar hat. Mittlerweile fanden sich über Umwege vier gute gebrauchte Winterräder die wir günstig erwerben und direkt montieren konnten. Die Stahlfelgen sind zwar ziemlich verrostet, aber sofern wir noch ein Set passende Radkappen auftreiben können, soll uns das auch nicht weiter stören.


Das selbe lässt sich über die Rostlöcher im Auto leider nicht sagen. Einmal im linken Kotflügel und einmal im Endschalldämpfer. So würde der Polo keine HU bestehen und gut aussehen oder gut klingen tut es ganz sicher auch nicht. Also her mit dem Schweißgerät und der Blechschere. Wir basteln uns ein paar passgenaue Flicken die wir über die Löcher schweißen. Definitiv nicht die schönste Lösung, aber sie funktioniert. Und damit hier so schnell nichts mehr rosten kann, entfernen wir den Dreck hinter den beiden Radhausschalen und sprühen alles mit Schutzwachs ein. Der nächste Besitzer dieses Autos wird es uns sicher danken.



Vielleicht nicht ganz so dringend aber doch HU-relevant und für manche Menschen fast schon überlebenswichtig; die Hupe muss repariert werden. Im Moment hört man nur einen leisen knarzenden Ton wenn der Knopf am Lenkrad gedrückt wird. Der erste Ansatz war leider noch nicht der richtige; die Kontakte im Stecker an der Hupe sahen zwar nicht mehr perfekt aus, aber hier lag das Problem nicht. Stattdessen müssen wir am anderen Ende der Leitung suchen; die Kontakte im Lenkrad verschmutzen mit den Jahren und lassen den Strom nicht mehr ungehindert passieren - wieder so ein typischer Fehler im VW Polo 6N und Golf III. Entweder man zerlegt das Lenkrad und reinigt die Kontakte oder man macht es wie wir und ersetzt die einfache Drahtbrücke in der Zentralelektrik mit einem Arbeitsstromrelais. Dieses braucht nicht annähernd so viel Strom und funktioniert ohne weitere Arbeiten.


Weiter geht es mit dem Motorölwechsel. Nicht viele Dinge sind so schnell und preiswert gemacht, die dem potenziellen Kaufinteressenten das Auto attraktiver machen. Beim Polo 6N (ohne Klimaanlage) kommt man gut an alle nötigen Stellen und bei der Gelegenheit lassen sich die ölrückstände am Motor und Getriebe beseitigen. So viel Arbeit wie beim letzten Polo wollen wir dann doch nicht betreiben. Solange nichts auf den Boden tropft sind wir schon recht zufrieden.


Das selbe lässt sich nicht über den Lack sagen. Die vergangenen 22 Jahre die der VW vermutlich permanent im Freien verbracht hat und der wasserscheue Vorbesitzer haben ihre Spuren hinterlassen. Selbst mit dem Dampfstrahler lässt sich der Schmutz nur mühsam entfernen. Darunter kommt der stumpfe blaue Lack zum Vorschein. Da müssen wir wohl die schweren Geschütze einsetzen. Mit Lackreiniger, Politur und viel Arbeit schaffen wir es zumindest einen Teil der Motorhaube wieder im alten Glanz erstrahlen zu lassen. Wenn der Rest vom Auto auch so aussehen soll, müssten wir tagelang nichts anderes machen.


Ohne dem Auto unrecht zu tun, diesen Aufwand wollen wir nicht betreiben. Dafür ist der Wagen auch in einem optisch perfekten Zustand nicht genug Wert um das zu rechtfertigen. Da verzichten wir lieber auf ein wenig Profit und nutzen die freie Zeit anderweitig. Die Innenausstattung braucht noch viel Zuwendung. Auch nachdem die verschlissenen Schonbezüge entfernt und alles gründlich ausgesaugt wurde, sieht man besonders am Fahrersitz noch immer die starken Gebrauchsspuren. Und dann gibt es da noch ein Problem mit dem Kombiinstrument. Aber um diese Baustellen kümmern wir uns dann ein anderes Mal.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung (https://schlagzeilenkaefer.blogspot.com/p/impressum.html) zur Kenntnis genommen zu haben.

Mit Absenden deines Kommentars werden Name, E-Mail, Kommentar, URL, IP-Adresse und Zeitstempel in einer Datenbank gespeichert. Du kannst Deine Kommentare natürlich später jederzeit wieder löschen lassen

Indem du mir einen Kommentar hinterlässt, erklärst du dich AUTOMATISCH mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden!

Dieser Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.