Montag, 14. Januar 2019

Mehr Rücklicht im Straßenverkehr III


Je größer der Anhänger und je dunkler die Nacht, desto wichtiger ist eine vernünftige Beleuchtung. Sowohl um zu sehen als auch um gesehen zu werden, sollte die vorgeschriebene Lichtanlage korrekt funktionieren und in den wichtigen Bereichen aufgerüstet werden. Genau das wollen wir bei diesem Tandem Autoanhänger mit der absoluten Minimalausstattung machen.



Genau dieser Anhänger hat uns in den vergangenen zwei Jahren schon mehrfach gute Dienste geleistet. Er brachte unter anderem den traurigen Rest vom grauen BMW 740i zum Schrottplatz und einen Opel Corsa mit kaputter Wasserpumpe aus Stuttgart nach Hause. Dabei machte sich die absolut minimalistische Beleuchtung leider negativ bemerkbar. Selbst nachdem alles repariert wurde und bestmöglich funktioniert, sieht man beim rückwärtsfahren fast nichts. Die hohen und breiten Bordwände verdecken die Rückfahrscheinwerfer vom Zugfahrzeug nahezu vollständig und ohne eigene Leuchten am Heck des Anhängers kann man nur vorsichtig fahren und die Nebelschlussleuchten und Warnblinkanlage missbrauchen um wenigstens etwas Licht ins Dunkel zu bringen. 


Vor ziemlich genau 7 Jahren standen wir mit unserem kleinen gelben Fahrenhorst Anhänger vor dem selben Problem. Damals begnügten wir uns mit einem einzigen 21W Rückfahrlicht. In erster Linie wird damit nur dem Hintermann signalisiert dass der Anhänger rückwärts fährt. Wirklich hell wird es damit nicht hinterm Anhänger, aber für den kleinen Planenanhänger soll es (fürs erste) ausreichend sein. Etwas anders sieht die Sache jetzt bei dem großen Tandemanhänger aus. Hier muss deutlich mehr Licht her, damit man auch Nachts im Rückspiegel alle Hindernisse erkennen kann. 


Leider können wir nicht einfach ein paar große Zusatzscheinwerfer aus dem Teilefundus nehmen und am Heck des Anhängers festschrauben. Zum einen verkraftet die Elektrik vom Anhänger und von den meisten Zugfahrzeugen die große Stromaufnahme nicht und zum anderen dürfen nur für den Zweck  geprüfte und genehmigte Leuchten am Fahrzeug montiert werden. Vom Platzbedarf eines großen Fern- oder Nebelscheinwerfer ganz zu schweigen. Ein Set designierte LED Rückfahrscheinwerfer in flacher Ausführung sollte unsere Anforderungen perfekt erfüllen.


Die Installation sollte ebenfalls nicht allzu schwierig sein; erst müssen wir einen geeigneten Montageplatz finden und dann die notwendigen Kabel vom Heck zum Stecker an der Front ziehen. Vom Gesetzgeber werden ein paar Auflagen gemacht wo und wie die Scheinwerfer angebracht sein dürfen; mindestens 25cm und maximal 120cm über dem Boden und so ausgerichtet dass der Lichtkegel nicht weiter als 10m hinter das Fahrzeug reicht. Das sollte machbar sein und trotzdem gut funktionieren. Wir montieren den rechten Scheinwerfer auf der Stoßstange mit leichter Neigung nach unten und den linken Scheinwerfer unter der Stoßstange (wegen dem Nummernschild) mit stärkerer Neigung und nach aussen weisend.


Auf diese Weise sollte ein möglichst weiter Bereich gleichmäßig ausgeleuchtet werden und beim typischen manövrieren über den linken Aussenspiegel sieht man mehr von dem wo die Reise hin gehen soll. Das mitgelieferte Befestigungsmaterial erfüllt ausnahmsweise seinen Job und sobald die beiden Löcher gebohrt sind, können beide Scheinwerfer festgeschraubt werden. Leider gibt es kein vorgerüstetes Kabel für das Rückfahrlicht, also müssen wir selbst die Strippen ziehen. Dafür nutzen wir ein besonders geschütztes Kabel mit zwei 1,5mm² Leitungen das wir mit den entsprechenden Leitungen der Leuchten verlöten und isolieren. 


Dann müssen wir uns nur an den bereits vorhandenen Kabeln orientieren und in regelmäßigen Abständen alles mit Kabelbindern fixieren. Vorne angekommen wird alles im 13Pol-Stecker angeschlossen. Das Massekabel kommt mit an den Pin 3 und das Pluskabel an Pin 8. Sofern bis jetzt noch ein 7Pol-Stecker am Anhänger montiert gewesen ist, muss dieser spätestens jetzt ersetzt werden um die neue Beleuchtung nutzen zu können. Die abschließende Funktionsprüfung bestätigt die korrekte Installation. Doch wir sind noch nicht fertig mit der Arbeit. 


Als kleines Extra bekommt dieser Anhänger eine auffällige Konturmarkierung mit reflektierenden Klebestreifen. Für viele neuere Nutzfahrzeuge und Anhänger ab einer gewissen Klasse sind diese roten oder gelben Streifen seit 2011 gesetzlich vorgeschrieben. Dieser Anhänger ist so alt, das er nicht zwangsweise damit ausgestattet sein muss, aber er darf es und das soll uns als Rechtfertigung (neben dem Sicherheitsaspekt) genügen. Abgesehen vom stattlichen Preis für drei Rollen Klebefolie mit dem entsprechenden Prüfzeichen für diese Anwendung (ECE R104) ist dieses Job wirklich einfach. Erst reinigen wir den Untergrund mit Silikonentferner und dann kleben wir die Streifen auf die Bordwände. 


Idealerweise kann man sich an einer Kante oder Absatz orientieren damit die Streifen perfekt waaagerecht aufgebracht werden. Ansonsten muss mit Klebeband eine Hilfslinie gezogen werden an der man sich dann entlanghangeln kann. Die seitlichen Streifen dürfen weiß oder gelb sein, die hinteren rot oder gelb. Wir wählen aus Kostengründen ringsherum gelbe Folie aus. Damit sind wir jetzt aber wirklich (vorläufig) fertig mit dem Tandemanhänger und können ihn wieder zurück in seinen Unerstand bugsieren. Das geht mit der neuen Beleuchtung nun auch viel einfacher als zuvor.

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