Große schwere Autos, die wie kleine schnelle Autos gefahren werden, haben naturgemäß einen erhöhten Verbrauch. Sowohl Kraftstoff als auch Reifen, Bremsen und Fahrwerksteile. Da ist dieser Nissan Navara D40 leider keine Ausnahme. Nach den vier neuen Reifen kümmern wir uns jetzt um die Lenkung und Bremse an der Vorderachse. Immerhin hat man bei großen Autos auch ein bisschen mehr Platz zum schrauben.
Während der Probefahrt mit den neuen Reifen haben wir nochmal besonders darauf geachtet ob in der Lenkung irgendwie Spiel fühlbar ist - das die äußeren Spurstangengelenke völlig ausgeschlagen sind hatten wir beim Radwechsel schon bemerkt - aber bei dieser standardmäßig eher vage Lenkung merkt man wirklich nicht viel davon was die Räder gerade machen. Einerseits schön wenn das Fahrwerk nicht so empfindlich ist wie in vielen modernen Pkw mit Mehrlenkerachse, aber andersrum auch riskant wenn kaputte Gelenke und Lager bis zum bitteren Ende unentdeckt bleiben.
Beim örtlichen Autoteiledealer bekommen wir für knapp 60€ zwei neue Spurstangenköpfe und für 190€ neue Bremsscheiben und Beläge. Sofern die Muttern alle kooperativ sind, sollte die Aktion Spurstange nicht wirklich lange dauern. Also Wagenheber und Unterstellböcke ansetzen und hoch mit der Karre. Die Vorderräder abschrauben (SW19) und alle Gewinde am SSK mit der Drahtbürste reinigen und mit viel viel Rostlöser einsprühen. Mit einem langen Maulschlüssel SW24 lösen wir die Kontermutter der Spurstange eine Viertelumdrehung (nicht mehr!) und entfernen den Sicherungssplint der Kronenmutter vom Kugelgelenk.
Erst wenn die Mutter (SW22) vom Kugelgelenk komplett lose ist, kann der Kopf mit Hammerschlägen gegen den Konussitz und von oben auf die alte Mutter gelöst werden. In unserem Fall brachte Kriechöl allein noch keinen Erfolg, erst als die Kontermutter mit dem Gasbrenner aufgeheizt wurde konnte man sie drehen. Nun halten wir die innere Spurstange fest (SW17) und drehen den äußeren SSK (SW21) runter, dabei zählen wir die Umdrehungen bis der Kopf abgenommen werden kann. Beim neuen SSK drehen wir ihn genau so viele Umdrehungen wieder auf die Spurstange. Als zusätzliche Kontrolle dient die Kontermutter welche nur eine halbe Umdrehung machen sollte bis sie gegen den SSK gekontert ist. Da bei diesem Navara schon vor der Reparatur kein sauberer Geradeauslauf vorhanden war und das Lenkrad etwas schief steht müssen wir in jedem Fall noch eine Spureinstellung durchführen lassen. Diese rund 90€ sind in Anbetracht der kosten für neue Reifen wirklich nicht zu viel verlangt. Die neue Kronmutter bekommt 50Nm Anzugsmoment und einen neuen Splint.
Am nächsten Tag geht es weiter mit den Bremsen. Einmal komplettes Programm mit Scheiben und Belägen. Dafür muss schon wieder die Vorderachse aufgebockt und die Räder abgenommen werden. Die kleinen Schrauben mit denen der Bremssattel an den Führungsstiften festgehalten wird lassen sich mit recht wenig Kraft sowie zwei Schraubenschlüsseln (SW14 und SW17) lösen. Dann kann der Sattel schon abgenommen und oben auf dem Querlenker abgelegt werden. Die alten Beläge jetzt aus dem Belagträger rausnehmen und die beiden Schrauben am Achsschenkel (SW19) entfernen.
Die Bremsscheibe sitzt ohne besondere Halter auf den Stehbolzen vom Radflansch und kann abgenommen werden sobald der Bremssattelhalter aus dem Weg ist. Bevor die neue Scheibe drauf kommt, reinigen wir die Auflagefläche von allen Rückständen. Da der Bremsstattel zwei Kolben hat müssen wir ein bisschen anders arbeiten als sonst. Mit einem alten Bremsbelag gelingt es beide Kolben mit einem Rückstellwerkzeug gleichzeitig zu betätigen. Ansonsten drückt man immer einen Kolben rein und der andere kommt wieder raus.
Am Sattelträger gibt es gar nicht so viel zu tun für uns. Die Führungsstifte sind schön leichtgängig und die Führungsbleche werden wiederverwendet. Darum genügt es einmal alle alten Ablagerungen abzukratzen und die Kontaktfläche zum Bremsbelag mit etwas Bremsenpaste einzuschmieren. Dann kommt die Bremsscheibe und der Sattelträger wieder ans Auto. Die neuen Beläge haben jeweils eine Blechlasche die als Verschleißwarnung und Verbindung zu den Führungsblechen fungiert. Einfach den abstehenden Finger durch die Öse am Belag stecken und gegen die Federkraft in den Sattelträger drücken. Die großen Halteschrauben bekommen 185Nm Anzugsmoment.
Der Sattel kommt als nächstes auf seinen Träger und wird mit den kleinen Schrauben an den Führungsstiften festgemacht (27Nm Anzugsmoment). Nun müssen wieder beide Vorderräder montiert und der Pickup auf die Erde gestellt werden. Vor der ersten Probefahrt die Bremse mehrmals im Stand betätigen damit die Bremskolben wieder ausfahren und das Pedal einen festen Druckpunkt hat. Auf den ersten Metern mit der neuen Bremse fahren wir besonders vorsichtig damit alle Teile sich aufeinander einlaufen können. Zusätzlich fahren wir bei der Werkstatt des Vertrauens vorbei und benutzen den Bremsenprüfstand. Dabei liefert die Vorderachse gute und vorallem gleichmäßige Werte.
An der Hinterachse sieht die Sache leider ganz anders aus. Sowohl die Fuß- als auch die Handbremse am linken Rad ist nahezu wirkungslos. So kriegen wir die HU Plakette niemals. Ganz abgesehen davon ist es verdammt gefährlich mit einer nur 75% funktionierenden Bremse durch die Gegend zu fahren. Da müssen wir nochmal tiefer graben und recherchieren.
Die Bremsscheibe sitzt ohne besondere Halter auf den Stehbolzen vom Radflansch und kann abgenommen werden sobald der Bremssattelhalter aus dem Weg ist. Bevor die neue Scheibe drauf kommt, reinigen wir die Auflagefläche von allen Rückständen. Da der Bremsstattel zwei Kolben hat müssen wir ein bisschen anders arbeiten als sonst. Mit einem alten Bremsbelag gelingt es beide Kolben mit einem Rückstellwerkzeug gleichzeitig zu betätigen. Ansonsten drückt man immer einen Kolben rein und der andere kommt wieder raus.
Am Sattelträger gibt es gar nicht so viel zu tun für uns. Die Führungsstifte sind schön leichtgängig und die Führungsbleche werden wiederverwendet. Darum genügt es einmal alle alten Ablagerungen abzukratzen und die Kontaktfläche zum Bremsbelag mit etwas Bremsenpaste einzuschmieren. Dann kommt die Bremsscheibe und der Sattelträger wieder ans Auto. Die neuen Beläge haben jeweils eine Blechlasche die als Verschleißwarnung und Verbindung zu den Führungsblechen fungiert. Einfach den abstehenden Finger durch die Öse am Belag stecken und gegen die Federkraft in den Sattelträger drücken. Die großen Halteschrauben bekommen 185Nm Anzugsmoment.
Der Sattel kommt als nächstes auf seinen Träger und wird mit den kleinen Schrauben an den Führungsstiften festgemacht (27Nm Anzugsmoment). Nun müssen wieder beide Vorderräder montiert und der Pickup auf die Erde gestellt werden. Vor der ersten Probefahrt die Bremse mehrmals im Stand betätigen damit die Bremskolben wieder ausfahren und das Pedal einen festen Druckpunkt hat. Auf den ersten Metern mit der neuen Bremse fahren wir besonders vorsichtig damit alle Teile sich aufeinander einlaufen können. Zusätzlich fahren wir bei der Werkstatt des Vertrauens vorbei und benutzen den Bremsenprüfstand. Dabei liefert die Vorderachse gute und vorallem gleichmäßige Werte.
An der Hinterachse sieht die Sache leider ganz anders aus. Sowohl die Fuß- als auch die Handbremse am linken Rad ist nahezu wirkungslos. So kriegen wir die HU Plakette niemals. Ganz abgesehen davon ist es verdammt gefährlich mit einer nur 75% funktionierenden Bremse durch die Gegend zu fahren. Da müssen wir nochmal tiefer graben und recherchieren.
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