Montag, 4. Mai 2020

Frische Luft im Normalpassat


Es ist Frühling im Land. Draußen scheint die Sonne, die Vögel singen und Blumen blühen. Alles schön ung gut. Nur merkt man davon im Normalpassat recht wenig. Im Moment riecht man vor allem Abgas und Öl im Innenraum, besonders wenn der Wagen etwas länger im Stand läuft und die Fenster geschlossen sind. Sofern irgendwann die Klimaanlage wieder funktioniert werden die Fenster noch öfter zu bleiben. Darum machen wir uns heute auf die Suche nach frischer Luft im Normalpassat.


Der erste Versuch den Geruch loszuwerden war die halbe Auspuffanlage auszutauschen. Die Alte war stellenweise schon ordentlich verrostet und wohl auch nicht mehr ganz dicht. Leider brachte uns das zwar ein leiseres Auto aber keins das im Innenraum gut riecht. Also weiter suchen. Neue frische Luft in den Sommerreifen brachte ebenfalls keine merkliche Verbesserung, aber immerhin hört man jetzt kein lautes Abrollgeräusch mehr. Alles andere hätte uns ehrlichgesagt auch sehr verwundert. Etwas optimistischer sind wir dann schon beim Wechsel des Innenraumluftfilter. Dieser kann, zumindest bei der Variante mit Aktivkohle, Schmutzpartikel, Staub und in gewissen Grenzen auch Gerüche rausfiltern. 


Ganz unabhängig davon ist der Filter ziemlich verstopft und hat auch so eine direkte pensionierung im Mülleimer verdient. Mit dem neuen Filter hat die Lüftung direkt viel mehr Druck. Das selbe lässt sich auch über den Motorluftfilter sagen. Darum wird dieser auch schnell mit getauscht. Im direkten Vergleich sieht man wie voll so ein Filter nach ein paar Jahren sein kann. Weil wir ohnehin unter der Motorhaube zu Gange sind, schauen wir uns hier auch nochmal nach potenziellen Geruchsquellen um. Vielleicht hat uns der vermeintliche Abgasgeruch auf eine falsche Fährte geführt und es sind stattdessen Öldämpfe vom Motorblock die durch den Innenraumfilter eingesaugt werden. 


Dazu würde der allgemein verölte Zustand von diesem Motor passen. Trotz neuer Ventildeckeldichtung und Öldruckschalter ist die Vorderseite rund um den Kühlwasserflansch immer ölig. Bei genauerer Betrachtung scheint die Ölquelle ein schwarzer Kunststoffklotz zu sein aus dem ein dünnes Plastikrohr nach oben zum Ventildeckel führt. Das muss ein Teil der Kurbelgehäuseentlüftung sein. Gut möglich dass hier eine Dichtung von den Öldämpfen und der Motorhitze verschlissen wurde. Wenn man die grüne Klammer abzieht kann das Rohr nach vorne abgenommen werden. Dabei sieht man einen sauberen Riss in unserem Plastikrohr direkt am unteren Stutzen. Vielleicht haben wir soeben unseren Schuldigen gefunden.


Im Internet findet sich nach kurzer Recherche (hoffentlich) passender Ersatz. Ein originales Ersatzteil von VW Classicparts läge bei rund 70€ (Teilenummer 037 103 213 B) für das Rohr und nochmal 33€ für das Gehäuse (Teilenummer 037 103772 B). Nachgebaut kostet das Set nur rund ein Drittel. Dafür lassen wir es auf einen Versuch ankommen. Im Zweifelsfall ist ja nur das Rohr wirklich kaputt und dem Gehäuse würde eventuell eine neue Dichtung reichen. In jedem Fall müssen wir das Gehäuse und Rohr vom Motor abschrauben. Dafür sind nur vier Inbusschrauben zu lösen und das Gehäuse mit einem kleinen Schraubendreher vom Motor abzuhebeln.


Nach über 20 Jahren klebt das Teil verdammt stark fest. Aber mit etwas Kriechöl und sanfter Gewalt gelingt die Trennung doch noch. Besonders der runde Anschluss im Motorblock saß der stramm in seinem Loch. Sobald alles draußen ist reinigen wir die Kontaktflächen mit Bremsenreiniger und einer kleinen Bürste von sämtlichen Rückständen. Bis auf wenige Details sieht der Nachbau-Ersatz genau so aus wie das Original. Das lässt auf eine halbwegs anständige Passgenauigkeit hoffen. Leider zeigte sich bei der ersten Montage dass das Rohr beziehungsweise der Stutzen welcher in das Gehäuse geschoben und mit einem Haltebügel gesichert wird, doch nicht so 100% dem Vorbild entspricht.


Das Rohr ist minimal kleiner vom Durchmesser und am unteren Ede etwas kürzer. Darum wird es mit der Halteklammer nicht straff im Gehäuse gehalten. Unsere schnelle Lösung war ganz einfach; noch einen Dichtring zusätzlich dazwischen packen damit alles stramm sitzt.  Am anderen Ende passt es hingegen wirklich problemlos in den Gummischlauch der zum Kurbelgehäuseentlüftungsventil führt. Hier hatten wir in der Vergangenheit schonmal Schlauchschellen benutzt um die Leitungen dichter zu machen. Insofern lässt sich das Rohr ganz einfach festschrauben.

 

Die erste ausgiebige Probefahrt nach der Reparatur liefert uns die erhoffte geruchsmäßige Verbesserung. Endlich kann man es im Auto auch bei geschlossenen Fenstern aushalten, jedenfalls solange es draußen nicht zu warm wird. Für diesen Fall gäbe es ja noch die Klimaanlage, wenn sie denn funktionieren würde. Aber darum kümmern wir uns dann ein anderes Mal. 
mer: 037 103 772 B
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