Montag, 17. August 2020

Cool bleiben im Omega Caravan


Endlich normale Leute! Endlich wieder mehr Opel Omega im erweiterten SZK Fuhrpark. Leider mit den selben altbekannten Macken und Problemstellen wie die letzten drei Omas, aber immerhin können wir dadurch auf reichhaltige Erfahrungswerte zurückgreifen. Wenn der Motor zu warm wird und ständig Kühlwasser aufgefüllt werden muss, klingt das jedenfalls stark nach den selben Symptomen die mein Omega vor einem Jahr auch schon hatte.


Vielleicht geht das Kühlsystem planmäßig bei allen Omegas nach 19 Jahren kaputt. So alt ist dieser Omega Caravan nämlich. Dafür hat er aber auch fast 90tkm mehr auf der Uhr. Gemessen am sonstigen Pflegezustand ist der Kaufpreis von 500€ mit anderthalb Jahren Rest-TÜV nicht wirklich hoch, egal was sich jetzt als Fehlerursache rausstellen wird. Im besten Fall ist nur ein Schlauch lose oder eine Dichtung beschädigt, im worst case hat der Wagen einen Schaden an der Zylinderkopfdichtung.


Der Blick unter die Motorhaube liefert zum einen die Erkenntnis das hier schon verdammt lange niemand mehr sauber gemacht hat und zum anderen die wahrscheinliche Hauptursache für den Kühlwasserverlust: am Wasserkühler ist einer der Endtanks aus Kunststoff gerissen und lässt Wasser austreten. Aus leidiger Erfahrung weiß ich schon das es hier keine haltbare Reparaturmöglichkeit gibt. Nur ein kompletter Austausch hilft jetzt noch. Für 150€ bietet der örtliche Teiledealer uns etwas passendes an. Die Zeit ist knapp darum schlagen wir gleich zu.


Aufgrund des gelben Schleim der rund um die undichte Stelle am Kühler hängt müssen wir davon ausgehen das einer der Vorbesitzer versucht hat die Leckage mit Dichtmittel von innen heraus zu reparieren. Darum an dieser Stelle nochmal die dringliche Warnung: LASST DIE FINGER VON DIESEM DRECKIGEN TEUFELSZEUG! Es bringt langfristig immer mehr Nachteile als Vorteile. Wenn das Dichtmittel den Kühler oder Heizungswärmetauscher zusetzt hat man im Winter keine Heizwirkung und im Sommer weiterhin Überhitzungsprobleme. Hoffen wir erstmal das dieser Opel davon nicht betroffen ist.

 

Da die Hebebühne gerade anderweitig belegt ist, machen wir den Kühlertausch einfach mit zwei Auffahrrampen und auf dem Boden. So schwer ist das alles nicht, egal ob man es zum ersten Mal macht. Also Auto vorne ein Stück anheben und dann erstmal warten bis der Motor soweit abgekühlt ist das man gefahrlos daran arbeiten kann. Trotzdem sollte der Deckel vom Kühler-Ausgleichsbehälter langsam und vorsichtig geöffnet werden. Sofern keine Dampfwolke rausgeschossen kommt, können wir weiter machen. Am unteren linken Ende vom Kühler befindet sich ein Drehverschluss mit dem das Wasser bequem abgelassen werden kann.


Sobald das Wasser restlos ausgelaufen ist, machen wir am oberen Ende vom Kühler weiter. Die kleinen Plastikblenden oberhalb der Scheinwerfer sind mit Drehverschlüssen gesichert und können einfach nach oben abgenommen werden. Darunter verbirgt sich auf jeder Seite eine Torx-Schraube die gelöst werden muss um die große mittige Abdeckung vom Kühler abzukriegen. Im Grunde müssen jetzt nur noch ein Kabelbinder, zwei Klammern, zwei Schrauben, drei Stecker und drei Schläuche gelöst werden um das ganze Moped samt Lüfter aus dem Motorraum zu ziehen. Wirklich kein Hexenwerk wenn man davor steht und sich die Sache anschaut. Und ja der Kühler kommt nach oben raus ohne weitere Demontagearbeiten, auch wenn es manchmal klemmt und schwer geht.


Bevor der alte Kühler seiner Anbauteile beraubt wird leeren wir den Rest vom Kühlwasser auch noch in den Eimer aus. Neben einem halben Liter rosa Kühlwasser kommt noch ein großer Schluck schwarze brockige Brühe raus. Das dürfte dann wohl der Rest vom Kühlerdichtmittel sein. Hoffentlich ist im Heizungswärmetauscher nicht genau so viel Ablagerung. In jedem Fall müssen jetzt der Lüfter und beide Temperatursensoren in den neuen Kühler transplantiert werden. Neben neuen Alu-Dichtringen hauen wir zusätzlich Gewindedichtmittel auf die Verschraubung damit an den Sensoren ganz sicher nichts undicht wird.


Jetzt kann der neue Kühler wieder in den Motorraum versenkt und angeschlossen werden. Danach den Ausgleichsbehälter bis oben hin füllen und den Motor starten. In den nächsten zehn Minuten während die Maschine langsam auf Betriebstemperatur kommt behalten wir permanent den Pegelstand im Auge und füllen bei Bedarf nach. Ausserdem prüfen wir nochmal alle Wasserschläuche ob sie richtig dicht sind. Tatsächlich tropft nichts und der Motor erreicht irgendwann seine 85°. Leider kommt aus den Luftausströmern im Innenraum nur ein lauwarmes Lüftchen obwohl die Heizung auf Maximum steht. Dann ist wohl doch der Wärmetauscher verstopft, aber das ist heute nicht unser Problem.


Trotzdem schauen wir den Wagen einmal grob über und machen eine Liste mit mehr oder weniger akut notwendigen Reparaturen. Der Auspuff ist sehr laut und offenbar undicht - kein Wunder wenn 2/3 der Haltegummis durchgerissen sind und die ganze Anlage fast auf dem Boden schleift. Die schlechte Lichtausbeute der Xenonscheinwerfer (will ich auch haben!) liegt wohl an den völlig blinden Scheinwerfergläsern und dem kaputten Höhenstandssensor an der Hinterachse. Wann der Zahnriemen zuletzt gewechselt wurde weiß auch niemand. Mal schauen ob dieser Omega uns in Zukunft noch öfters besuchen wird.

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