Der Jimny hat schon wieder einen neuer Meilenstein erreicht! Und es ist viel passiert seit dem letzten Bericht. Gute und weniger gute Dinge, Pannen und Erfolge, Alltag und Abenteuer. Von allem ist was dabei. Ein bisschen davon ist selbst verschuldet und ein bisschen was nur schwer zu erklären. Aber fangen wir doch ganz am Anfang an.
Kurz nachdem die 15.000 Marke erreicht war, also vor knapp 6 Monaten, konnte die Montage der Anhängekupplung endlich abgeschlossen werden. Zwischen dem Einbau der Kugelstange und der Steckdose samt Steuergerät vergingen tatsächlich mehrere Wochen. So lange hat es gedauert bis endlich die notwendigen Teile eingetroffen und nach meinen Vorstellungen umgebaut waren. Zeitgleich wurde noch ein passender Trailer mit eigener Bremsanlage beschafft. Ungebremst darf ein Jimny nur 350kg ziehen, da bleibt echt nicht mehr viel Zuladungsreserve.
Wobei auch mit Bremse gar nicht so viel erlaubt ist. Ganze 1300kg traut Suzuki seinem Produkt zu. Zum Vergleich mit den restlichen Autos im SZK Fuhrpark; der blaue VW Polo 9N Dreizylinder hat 64PS und 1083kg Leergewicht, er darf ungebremst 500kg ziehen. Da muss es doch möglich sein ein paar Hundert Kilogramm mehr rauszuholen. Möglicherweise ist dazu eine verstärkte Anhängekupplung samt Traverse nötig. Aber darum kümmern wir uns ein anderes Mal. In der Zwischenzeit musste der Jimny schon die eine oder andere Fahrt mit Anhänger überstehen. Dabei machen sich die fast alle konstruktiven Vor- und Nachteile dieses Autos bemerkbar. Beim Rangieren auf dem Hof ist kaum eine Lücke zu klein um den Trailer dort rein zu drücken, aber auf der Autobahn muss man das Steuer die ganze Zeit gut festhalten damit der Anhang nicht die Führung übernimmt.
Letzteres konnten wir auf einer 400km langen Rundreise nach Rhauderfehn in Ostfriesland ganz genau beobachten. Selbst mit einem relativ kleinen Einachser der im Windschatten vom Jimny lag, hüpft und buckelt das Zugfahrzeug deutlich wenn Überholer oder Seitenwind dem Anhänger einen Impuls geben. Der Spritverbrauch stieg schon auf der Anreise mit noch leerem Trailer in bis dato ungeahnte höhen. Insgesamt 9l Durschnitt für die gesamte Fahrt. Bei einer anderen Transportaufgabe mit schwerer Ladung (ca. 1200kg inkl Anhänger) und weniger Autobahnanteil reichten dann wieder 7l im Durchschnitt aus. Angeblich sollen mit einer passenden AHK 1750kg möglich sein. Dann knackt der Jimny ganz sicher auch noch die 10L Marke.
Neben dieser deutlichen Nutzwertsteigerung musste auch etwas für die Akustik getan werden. Damit ist tatsächlich (noch) nicht das Radio und Infotainmentsystem gemeint sondern nur die Hupe. Mit der originalen Quäke kann ich einfach nicht leben. Bis irgendwann mal eine komplette Druckluftanlage samt LKW Fanfare unter der Motorhaube Platz findet, sind die Starktonhupen von Hella auch schon eine gewisse Verbesserung. Um andere Jimnys auf der Straße anzuhupen reicht es definitiv aus.
Gefühlt ist die Anzahl der kleinen Würfel zumindest im näheren Umkreis in den letzten 6 Monaten nochmal deutlich angestiegen. Fast alles graue oder grüne Comfort+ Modelle. In jedem Fall ein schöner Anblick wenn mehrere Jimnys zusammentreffen, so wie bei unserem Ausflug zum Fursten Forrest. Dabei hat man die Gelegenheit von anderen Fahrern Tipps und Tricks aus erster Hand zu erfahren. So konnte ein weiterer Dorn in meinem Auge entfernt werden; die Anschnall Warnung. Besonders bei langsamen Geländefahrten bei der man öfters Aussteigen muss um die Lage zu Checken wird der Piepton sehr schnell sehr nervig. Wenn man den passenden Stecker unter der Sitzfläche trennt bleiben alle übrigen Funktionen erhalten.
Bei der Gelegenheit mussten wir leider auch feststellen das irgendwann zwischen Anlieferung des Neuwagen beim Autohaus, Montage der Sonderausstattung beim Händler und Reparatur des Kabelbaum die große untere Abdeckung vom Sicherungskasten verloren gegangen ist. Alle anderen Jimnys haben dieses Teil noch, nur dieser nicht. Hätten wir das vorher gewusst könnten wir damit zum Händler zurückgehen. Jetzt ist es wohl etwas spät dafür. Beim nächsten planmäßigen oder (hoffentlich nicht) unplanmäßigen Werkstatt-Aufenthalt frage ich mal nach was diese Abdeckung kostet. In jedem Fall braucht der Jimny noch eine neue Zierleiste für die Dachkante die beim letzten Offroad-Einsatz etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Apropos unplanmäßiger Werkstatt-Aufenthalt. Tatsächlich gab es dafür bereits einen Anlass. Sogar mit dem ganz großen gelben Taxi. Warum darüber nicht im SZK berichtet wurde? Weil wir zu beschämt sind eine Niederlage einzugestehen! [Zeitsprung, April 2020] Früh morgens als ich das Haus verlasse um zur Arbeit zu fahren sind die Fenster vom Jimny noch zugefroren. Also rein ins Auto, Motor an, Heizung vorne und hinten einschalten und dann mit dem Eiskratzer loslegen. Vom Heckfenster aus arbeite ich mich nach vorne vor und komme auf den kleinen Fenstern vom Jimny gut voran. Gerade als die Windschutzscheibe zur hälfte Freigekratzt ist geht der Motor aus. Ohne jede Ankündigung, als wenn jemand den Schlüssel umgedreht hat. Sehr merkwürdig aber vielleicht liegt es an der Kälte - also nochmal einsteigen und neu starten.
Der Anlasser dreht den Motor schnell und kraftvoll durch, aber anspringen will er trotzdem nicht. Jetzt fällt auf das im Innenraum kein Licht leuchtet, weder Leselampe, Tachobeleuchtung oder irgendwelche Warnlampen im Kombiinstrument. Scheint was größeres zu sein. Doch für eine Fehlerdiagnose fehlt jetzt echt die Zeit. Mit der Kraft der Aggression gelingt es den Suzuki alleine vom Hof auf die Straße zu schieben, bloß gut das der Omega direkt dahinter steht und allzeit breit ist. Schnell das Gepäck umladen und los geht es. Den ganzen Tag über wird gegrübelt woran es wohl liegen kann. Kraftstoff? Zündung? Wegfahrsperre? Doch die Batterie? Nach Feierabend versuchen wir unser Glück nochmal ohne irgendeine Verbesserung. Da so viele Verbraucher und Systeme nicht mehr funktionieren vermuten wir das irgendwas größeres kaputt ist. Vielleicht eine Hauptsicherung vorne bei der Batterie.
Da wir hier nichts auffälliges finden können setzen wir die Suche beim zweiten Sicherungskasten unterm Armaturenbrett fort. Die schnelle Sichtprüfung aller größeren (20Amp) Sicherungen verlief ebenfalls negativ, also doch bei der Suzuki Pannenhotline anrufen und unser Leid klagen. Die nette Dame am Telefon (klang nach tiefstem Bayern) bestellte uns daraufhin einen Abschleppwagen der den Jimny aufladen und zum nächstgelegenen Suzuki Servicepartner bringt. Dort meldeten wir uns eigenmächtig schonmal an damit die Symptome und unsere bisherigen Erkenntnisse verlustfrei an die zuständigen Leute weitergegeben werden. Aufgrund der CoViD19 bedingten Kurzarbeit wurde der Wagen erst am nächsten Tag untersucht. Also noch einen Tag weiter mit dem Omega fahren. Auch schön zur Abwechslung alle Gänge auf anhieb und ohne hakeln einlegen zu können.
Gegen 9Uhr am nächsten Morgen kam der erlösende Anruf aus der Werkstatt; das Auto läuft wieder. Nur eine kleine 5Amp Sicherung die das Schaltplus (Klemme 15) vom Zündschloss zu diversen Relais und Steuergeräten absichert war durchgebrannt. Für eine tiefgründige Fehlersuche hatte die Werkstatt keine Zeit aber solange der Fehler nicht wieder auftritt ist ja alles in Ordnung. Sicherheitshalber kaufte ich mir trotzdem noch eine passende Ersatzsicherung damit wir unterwegs nicht irgendwo stranden. Hätte ich das gewusst wäre die Fahrt mit dem Abschleppwagen nicht nötig gewesen, aber wozu hat man denn die Mobilitätsgarantie.
Apropos Mobilitätsgarantie, damit der Jimny auch im Gelände erst da stecken bleibt wo der ADAC schon nicht mehr hinfährt gab es einen Satz neuer alter grobstolliger Geländereifen. So schlecht wie der Wagen damit auf der Straße liegt, so unaufhaltbar ist er damit im Gelände. Darum bleiben für den Alltag auch die kleinen 195/80R15 Sommerreifen erhalten. Als nächstes steht jetzt ein etwas höheres Fahrwerk auf dem Wunschzettel. Dabei hat man die Qual der Wahl von verschiedenen Anbietern für alle möglichen Konstellationen und Einsatzzwecke zu bekommen. Vom Tieferlegungsfahrwerk bis zu extrastarken Federn für Winterdienstautos mit Schneepflug ist fast alles zu haben.
Damit auch ja nicht das falsche Fahrwerk gekauft wird ist es wichtig vorher möglichst viele Informationen und eigene Eindrücke zu sammeln. Internetrecherchen sind eine gute Ausgangsbasis, aber eine richtige Probefahrt im umgebauten Jimny können sie nicht ersetzen. Nach dem grauen Jimny mit Trekfinder Fahrwerk und 50mm Höherlegung, Spurverbreiterung und 215/65R15 Reifen konnte jetzt auch noch mal ein grüner Jimny mit 50mm OldManEmu Fahrwerk und sonst identischer Konfiguration getestet werden. Letzter liegt gefühlt nochmal ein Stück weicher auf der Straße (was auch an den noch nicht plattgesessenen Sitzpolstern liegen könnte) - im Gelände und auf schlechten Wegen sicher von Vorteil, im Alltag auf schnellen Etappen oder mit Anhänger nicht unbedingt optimal. Die deutlich höher sitzende Anhängekupplung ist auch noch zu beachten. Bis die Entscheidung endgültig gefallen ist brauche ich noch etwas Bedenkzeit.
In der Zwischenzeit gibt es auch so noch genug zu tun. Eine vernünftige Handyhalterung muss her, am besten so wie sie die anderen Jimnys in Fürstenau auch haben. Dann den abgeschrammten Unterbodenschutz erneuern und das Chassis mit Fett konservieren bevor der nächste Winter kommt. Ein paar bessere Lautsprecher fürs Autoradio und das CB Funkgerät stehen ebenfalls zur Debatte. Warten wir mal ab was die Zukunft bringt.
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