Freitag, 28. August 2020

Fernscheinwerferhalterung für den Kingcab Navara - Teil 2



Manche Umbauten am Auto dienen nur der Optik und werden aus reiner Eitelkeit gemacht. Andere dienen einem praktischen Sinn und sehen eher selten gut aus. Zu welcher dieser beiden Arten Zusatzscheinwerfer gehören ist eine Frage die wir nicht beantworten können, im Zweifelsfall beides - wenn es gut gemacht wird. Bei einem Geländewagen/Pickup passt es eigentlich immer ins Gesamtbild. So wie dieser Nissan Navara Kingcab. Der erste Versuch ist leider gescheitert, aber dieses Mal haben wir eine noch bessere Lösung gefunden.



Eigentlich sollte die ganze Konstruktion auf einem konventionellen Dachgepäckträger basieren, doch der muss bei diesem Fahrzeug durch die Türrahmen an der Gummidichtung festgemacht werden. An und für sich schon ein ziemlich dubioses Design, aber gerade für den Dauerbetrieb keine Option weil irgendwann Wasser in den Innenraum gelangte bis der Teppich vollgesogen war. Also wieder runter mit dem Teil und neu überlegen. Hinter die Kabine an den Überrollbügel wie es bei diversen Pickups üblich ist, wollen wir nichts bauen da dieser Nissan im Gegensatz zu vielen anderen wirklich für die Arbeit gebraucht wird und seinen praktischen Nutzen uneingeschränkt beibehalten soll. 


Löcher ins Dach zu bohren müssen wir um jeden Preis verhindern, also muss die Konstruktion am Überrollbügel/Ladefläche montiert werden und dann das Kabinendach überspannen. Idealerweise kann der Lampenbügel dann auch noch als Gepäckträger für leichte Ladung dienen. Dafür gibt es nichts auf dem Markt als fertige Lösung. Alles muss selbst gebaut werden. Aber vor der Bauphase kommt die Planungsphase. Mit einem Zollstock als Hilfsmittel können wir ausprobieren wie lang und breit das Teil werden soll. Dabei gibt es sowohl technische als auch rechtliche Limitierungen.


Da der Dachträger nicht permanent mit dem Fahrzeug verbunden, sondern nur mit (Flügel-)Schrauben montiert ist, müssen wir uns in erster Linie danach richten was die StVZO §22 und §30c dazu sagt. Also Breite des Fahrzeug mit Ladung maximal 2,55m, Höhe maximal 4m, nach vorne überstehende 0,5m Ladung (erst ab 2,5m Höhe) und Überstand nach hinten maximal 1,5m. Zudem dürfen am Fahrzeug keine Teile so hervorragen das sie den Verkehr mehr als unvermeidbar gefährden. Ganz so weitläufig soll und muss diese Konstruktion gar nicht sein. Wir begnügen uns mit einer Grundfläche von 0,8x1,2m. So breit wie das Dach zwischen den Regenrinnen und ungefähr so lang wie die hinteren Türen. Kürzer darf er nicht sein da sonst eine Leiter oder Dachlatten die auf dem Überrollbügel abgelegt werden, gegen die Scheinwerfer schlagen könnten.


Um die Sache nochmal spannender zu machen soll der eigentliche Lampenbügel entweder klappbar oder abnehmbar sein. Nur für den Fall das doch etwas größeres Transportiert werden soll und auf dem vorderen Dachträger abgelegt werden muss. Unter anderem deshalb soll das ganze Teil so flach wie möglich werden. Mit einer flachen LED Lightbar hätte man dieses Problem sicher nicht, aber aus Kostengründen und weil es zum klassischen Aussehen eines Pickup gut passt (siehe auch VW Amarok Canyon) nehmen wir vier große runde Halogenscheinwerfer. Mit den blauen Streuscheiben passen die auch noch zur Wagenfarbe. Wie für uns gemacht also. Im Zweifelsfall eben doch ein Umbau aus optischen Gründen.


Die Grundkonstruktion soll komplett aus Winkeleisen bestehen das sich leicht verarbeiten lässt und stabil ist. Ein paar Streben aus Rundstahl bilden den Gepäckträger und vorne kommt eine abnehmbare Strebe mit den vier Fernscheinwerfern hin. Festgeschraubt wird das Ganze jeweils links und rechts mit zwei Schrauben am Überrollbügel. Dieser kann die Ladung aber aller wahrscheinlichkeit nach nicht alleine tragen. Darum bauen wir vorne noch Gummifüße unter mit denen das Gewicht aufs Kabinendach übertragen wird. Jedenfalls in der Theorie. Was die Praxis dazu sagt, wissen wir erst hinterher. Darum fangen wir jetzt an zu bauen.


Durch die Form des Überrollbügel können wir ein bisschen rumspielen wo und in welchem Winkel wir die senkrechten Streben anbringen - für den Anfang nur mit Schraubzwingen. Einige Holzklötze als Distanzstücke erleichtern die erste Anpassprobe. Passende Ausschnitte in den Winkeleisen damit alles rechtwinklig und sauber aneinander sitzt, dann können wir es mit ein paar Schweißpunkten zusammenheften und die Scheinwerfer testweise drauf stellen. Sieht so schlecht gar nicht aus. Also runter mit dem Teil und auf dem Fußboden fertig schweißen. Natürlich so das es 1. hält, 2. gut aussieht und 3. nicht krumm wird.


Die Lösung für das Problem mit der abnehmbaren Lightbar sieht so aus das wir ein Winkeleisen als Grundträger nutzen und an jedes Ende eine Mutter schweißen. Mit einer Schraube auf jeder Seite die durch den Dachträger in das Winkeleisen gedreht wird, sollte alles stabil sein und auch bei Höchstgeschwindigkeit da bleiben wo es hingehört. Zum Abschluss noch sämtliche Ecken und Kanten abrunden sowie die Schweißnähte glätten, dann kann das Teil lackiert werden. Das ist nicht unsere Aufgabe. Im Zweifelsfall wäre es auch denkbar den Dachträger verzinken zu lassen damit er niemals (zumindest auf absehbare Zeit) rosten kann. Stattdessen müssen mehrere Schichten schwarze Farbe ausreichen. 


Beim nächsten Mal kümmern wir uns dann um die Elektrik. Kabel müssen von der Batterie bis hoch aufs Dach gezogen und mit passenden Steckverbindern ausgestattet werden. Mal schauen wie wir das Problem lösen werden. Bis dahin sieht der Navara zumindest schonmal am Tage richtig amtlich aus.

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