Freitag, 26. März 2021

Blecharbeiten am Rappelmann - Teil 1

 

Mit einer frischen HU Plakette auf dem Kennzeichen hat man eigentlich einen guten Grund sich erstmal keine Sorgen mehr um den technischen Zustand des eigenen Auto zu machen. Die Bremsen und das Fahrwerk sollten schon mal keine Probleme machen. Wenn das Licht kaputt ist oder der Motor reichlich Öl verliert würde das alles auf dem Prüfbericht stehen. Also rein ins Handschuhfach mit dem Wisch und die kommenden zwei Jahre einfach fahren. Es sei denn der Prüfer sagt die magischen Worte "der ist aber schon ordentlich am rosten hier unten, da müssen sie bald mal was machen, sonst geht das beim nächsten Mal nichtmehr durch". 

 


Dem schwarze Samurai, mit dem wir schon des öfteren im Schlamm zum spielen waren, ist es bei der letzten Prüfung genau so widerfahren. Bloß gut das der Wagen einen Leiterrahmen hat und die Karosserie kein tragendes Teil ist. Insofern wäre auch starker Rostbefall noch kein Sicherheitsrisiko. Zumal sich die Stelle hinter dem Stoßfänger befindet und von aussen fast vollständig verdeckt wird - Verletzungsgefahr durch offene Löcher und scharfe Kanten gibt es somit auch nicht. Trotzdem muss jetzt etwas unternommen werden. Der Rappelmann soll auch in Zukunft noch auf der Straße fahren dürfen. 

 

 

Bei der ersten Betrachtung sieht das Rostnest hinten rechts gar nicht so schlimm aus. Auf einer Fläche von 4x4cm ist nicht mehr viel vom Blech übtrig. Da sollte es doch möglich sein ein neues Blechstück in der passenden Größe einzusetzen. Im Idealfall muss nichts davon im sichtbaren Bereich lackiert werden. Ein bisschen Lack in Wagenfarbe aus der Sprühdose dürfte ausreichend sein. Aber darum kümmern wir uns erst ganz am Ende wenn die Blecharbeiten komplett abgeschlossen sind. Für eine genauere Bestandsaufnahme muss jetzt erstmal die hintere Stoßstange und beide Kotflügelverbreiterungen demontiert werden. Das ist eigentlich keine schwere Aufgabe - wenn nicht alle Schrauben stark vergammelt wären. 

 

 

Letztendlich reißen die meisten der Schrauben ab und müssen ausgebohrt werden, aber darum kümmern wir uns auch später. So oft muss hier in Zukunft hoffentlich auch nichts mehr demontiert werden. Nachdem die Stoßstange und restlichen Anbauteile aus dem Weg sind schauen wir uns die rostige Stelle nochmal genauer an. Mit einem Schraubendreher stochern wir erstmal ordentlich auf dem Blech herum um die tatsächlichen Ausmaße zu bestimmen. Leider zieht sich der Rost bis hinter das aufgesetzte Blech an dem die Kotflügelaufsätze festgeschraubt werden. Dieser gebogene Blechwinkel ist am eigentlichen Radlauf festgeschweißt. Um es (unbeschädigt) zu demontieren reinigend wir erstmal alles vom getrockneten Schlamm und versuchen dann die Schweißpunkte aufzubohren.

 

 

Mangels passendem Schweißpunktbohrer müssen wir uns mit einem konventionellen Metallbohrer und viel Sorgfalt begnügen. Idealerweise wird nur durch das äußere Blech, an dem die Radlaufverbreiterung festgeschraubt ist, gebohrt und nicht durch bis in den Innenraum. Mal gelingt diese Operation und mal nicht. Im Zweifelsfall bekommen wir auch diese Löcher wieder zugeschweißt. Die Frage ist eher ob das notwendig ist. Unsere Idee sieht so aus, das die Halterbleche nicht wieder an der Karosserie festgeschweißt werden sollen, sondern mit Schrauben und Einnietmuttern. So kann im Bedarfsfall alles einfach demontiert, gerichtet oder konserviert und wieder angebracht werden.  



Aber bis wir auch nur daran denken können irgendwas wieder zusammenzubauen, müssen wir noch viel rostiges Blech rausschneiden und Neues einsetzen. Genauergesagt 70% der Aussenkante vom Radlauf,  100% der inneren Kante die wir einfach weglassen wollen. Je weniger Blech im Radhaus ist, desto weniger kann auch rosten oder sich mit Schlamm vollsetzen. Dadurch, und durch den Rostfraß an der eigentlichen Radhausschale, gibt es einen relativ breiten Spalt vom innerne Blech zur Aussenhaut die es zu überbrücken gilt. So muss überall erst ein Stück Blech an die Radhausschale angesetzt werden und dann das Reparaturblech vom äußeren Radlauf dazu eingepasst werden. Als Maßstab dient uns dabei immer das Halteblech der Radlaufverbreiterung - solange nichts tiefer steht als diese Halterung, wird es im Gelände keinen Kontakt zwischen Reifen und Blech.


 

Damit die Karosserie bzw unsere neuen Blechstücke nicht aus der Form geraten, arbeiten wir immer nur Abschnittsweise. Also Schablone machen, Blech zurechtschneiden, mit einigen Schweißpunkten fixieren und nochmal genau ausrichten damit es möglichst bündig mit der umliegenden Karosserie ist. Zum Glück können wir das Halteblech als Schablone für die Radien nehmen und zusätzlich hat der Samurai eine ziemlich einfache und glatte Karosserie. Nur an den Endspitzen ist eine Sicke im Blech, aber die können wir auch irgendwie nachbauen. Davon berichten wir dann beim nächsten Mal. 

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