Der schwarze Golf ist noch lange nicht fertig. Jetzt sind wieder neue Ersatzteile angekommen und wir können weiter machen. Heute kümmern wir uns um so wichtige Dinge wie die Aussenspiegel und etwas weniger wichtiger, einen schöneren Schaltknauf. Je nachdem wen man fragt ist dabei die Reihenfolge auch andersherum möglich. Für die Hauptuntersuchung brauchen wir jedenfalls definitv einen intakten Spiegel und funktionierenden Seitenblinker.
Da es im Netz ein ziemlich reichhaltiges Angebot an gebrauchten Teilen gibt, wollen wir uns das Geld für neue Ersatzteile gerne sparen. Wichtig ist nur das die Spiegelkappen in der richtigen Farbe lackiert sind und die selben Funktionen (zum Beispiel Heizung) haben wie die alten Teile. Um den Lackcode rauszufinden reicht ein Blick auf den PR-Code Aufkleber in der Reserveradmulde. Trotzdem kaufen wir uns welche in Schwarz-Metallic statt Uni-Schwarz wie es sein sollte; einfach nur weil das Paar billiger ist als ein einzelner der auch noch Macken hat. Hoffentlich fällt das hinterher nicht so extrem auf. Und besser als jetzt ist es in jedem Fall.
Um den Spiegel als komplette Einheit zu tauschen, muss als erstes die Türverkleidung demontiert werden. Insgesamt sind dafür sechs Schrauben und einige Plastikklipse zu lösen. Drei Schrauben sind offen sichtbar an der unteren Türkante, eine beim oberen Türscharnier und zwei hinter der Blende für den Türgriff und Fensterheberschalter. Idealerweise hat man einen flachen Kunststoffhebel um die Blende nicht zu verkratzen wenn sie nach oben hin aus der Türverkleidung gedrückt wird. Sollte man an einem Ende keinen Erfolg haben, kann man sein Glück am anderen Ende versuchen. In unserem Fall gelang die Trennung ohne Probleme. Abhängig von der Ausstattung müssen an der Blende noch die Stecker für die Spiegelverstellung und elektrische Fensterheber gelöst werden um das Teil komplett entfernen zu können.
Dafür mit muss mit einem kleinen Schraubendreher die Sicherungslasche gedrückt bzw hochezogen werden. Jetzt hat man freien zugang zu den letzten beiden Schrauben in der Türverkleidung. Ab jetzt hängt die Türverkleidung nur noch an sechs Clips links und rechts die mit sanfter Gewalt losgerissen werden müssen. Ein flacher Kunststoffhebel eignet sich sehr gut um einen Anfang zu schaffen und mit den Fingern dahinter zu greifen und weiter zu ziehen. Wir hatten insofern Glück das alle Clips heile geblieben sind. Bevor die Verkleidung jetzt vollständig nach oben hin weggenommen werden kann muss noch das Seil vom Türgriff zum Schloss ausgehakt und ein letzter Stecker getrennt werden. Kleiner Hinweis am Rande: wenn sich die Clips von der Türverkleidung getrennt haben und noch in der Tür stecken kann man sie mit einem passenden Hebel rausziehen und wieder in die Türverkleidung einsetzen, dabei nur beachten das sie wieder in der "gelösten" Stellung sind, also vorne nicht aufgespreizt.
Die Verkleidung im Spiegeldreieck oben an der Tür ist unser nächstes Ziel. Sie wird von Schrauben und Plastiknasen in Form gehalten. Dahinter befinden sich zwei der drei Schrauben vom Spiegel und die Kabeldurchführung. Je nach Ausstattung befindet sich hier auch noch ein Lautsprecher der natürlich auch noch abgestöpselt werden muss. Apropos abstöpseln; das Kabel vom Spiegel läuft als eigener Strang bis runter zum Steuergerät. Unterwegs wird es von zwei grünen Kabelschellen zusätzlich fixiert. Da unser gebrauchtes Teil einfach rausgeschnitten wurde, müssen wir diese Klammern wiederverwenden. Also erst aus der Tür rausziehen und dann ( wenn der Spiegel auf der Werkbank liegt) mit einer Nähnadel die Lasche drücken damit der integrierte Kabelbinder auf geht.
Eine der drei Halteschrauben vom Spiegel befindet sich ausserhalb der Türdichtung, in Richtung A-Säule unter einem schwarzen Plastikstopfen. Sobald auch diese gelöst ist, kann der Spiegel nach oben und aussen hin weggenommen werden. Hinter dem Spiegelfuß befindet sich eine Dämmmatte, die kann einfach dort sitzen bleiben, das Kabel samt Stecker passt so durch die Öffnung. Die größte Herrausforderung beim Einbau des neuen Teils bestand für uns nur darin den Spiegelfuß wieder sauber in alle Dichtungen einzufädeln und alle Zentrierstifte in ihre Löcher zu bringen. Mit etwas Geduld und einem Helfer gelingt auch das irgendwann. Danach wird es nur nochmal spannend wenn die beiden inneren Schrauben angesetzt werden; falls eine runter fällt landet sie irgendwo tief in der Tür und muss mühevoll geborgen werden. Ein Magnetgreifer oder Klebeband um die Schraube verhindern das.
Bevor jetzt die komplette Türverkleidung wieder angebracht wird, machen wir noch einen schnellen Funktionstest der Spiegelverstellung und Blinker. Wenn alles in Ordnung ist wird das Kabel endgültig fixiert und der obere Lautsprecher wieder installiert. Anschließend den Seilzug wieder eingehängen, die Verkleidung am Fensterrahmen ansetzen und mit ein paar Schlägen eingerasten. Anschließend alle Schrauben anbringen und den Fensterheberschalter/ Griffblende montieren. Fertig ist der Spiegeltausch auf der Fahrerseite. Auf der Beifahrerseite wollen wir uns möglichst viel Arbeit ersparen und nur die Aussenschale austauschen, damit beide Seiten gleich aussehen. Soviel gleich vorneweg; wenn wir es nochmal machen müssen, werden wir doch lieber die Türverkleidung demontieren und den kompletten Spiegel ersetzen. Es sind so viele kleine Schrauben und Plastikclips zu lösen das garantiert irgendwas abbricht oder verloren geht.
Wenn schon alles in Einzelteilen vorliegt kann man es vielleicht schneller und einfacher haben, aber wir müssen zwei komplette Spiegel zerlegen und anschließend wieder richtig zusammenbauen. Darum hier nur die Kurzversion: Spiegelglas ganz nach unten rotieren und oben mit den Fingern rausziehen, Stecker von der Spiegelheizung dabei nicht abreissen! Den Spiegelmotor abschrauben und Stecker lösen. Oberschale von innen herraus abschrauben und die Plastiknasen zum Unterteil mit dem Seitenblinker lösen (eine der Nasen ist defacto unerreichbar). Haube abnehmen und die neue aufsetzen, einrasten und festschrauben. Spiegelmotor anschließen und ebenfalls festschrauben. Das Spiegelglas vorsichtig aufsetzen und mit sanftem Druck genau mittig wieder auf dem Motor einrasten - dabei müssen die Blechfinger auf der Innenseite vom Metallgehäuse liegen.
Zur Abrundung des Tages kommt jetzt eine deutlich entspanntere Arbeit; der Austausch vom Schaltknauf samt Manschette. Dieser funktioniert genauso wie damals beim Polo 6N. Also den Rahmen samt Manschette packen und nach oben stülpen. Die Klemmschelle aufbiegen/abschneiden/entfernen und alles nach oben vom Schalthebel abziehen. Den neuen Knauf mit Manschette aufstecken, richtigherum drehen und mit einer neuen Schelle festmachen. In unserem Set war sowohl eine originalgetreue Oetikerschelle (für die man Spezialwerkzeug braucht) als auch eine universelle Schraubschelle vorhanden. Beide Varianten funktionieren und hinterher sieht es auf jeden Fall besser aus als vorher. Jetzt sind eigentlich nur noch der Lichtschalter und der Fahrersitz als Indiz für die 230tkm Laufleistung erkennbar. Vielleicht können wir da auch noch was machen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung (https://schlagzeilenkaefer.blogspot.com/p/impressum.html) zur Kenntnis genommen zu haben.
Mit Absenden deines Kommentars werden Name, E-Mail, Kommentar, URL, IP-Adresse und Zeitstempel in einer Datenbank gespeichert. Du kannst Deine Kommentare natürlich später jederzeit wieder löschen lassen
Indem du mir einen Kommentar hinterlässt, erklärst du dich AUTOMATISCH mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden!
Dieser Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.