Freitag, 12. März 2021

Einparkhilfe für den Omega


Es ist nie zu spät einem alten Hund neue Tricks beizubringen. Und es ist auch nie zu spät einem alten Auto neue Extras zu spendieren. Zugeben, die neue Einparkhilfe kommt beim Omega ungefähr fünf Jahre zu spät kommt um den fiesen Blechschaden zu verhindern, trotzdem machen wir uns jetzt nochmal ein bisschen Arbeit und rüsten den Opel auf. Wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, möchte man es wirklich nicht mehr vermissen.

 


Vor geraumer Zeit wurde bei Charlies Golf IV auch eine universelle Einparkhilfe nachgerüstet, sogar vorne und hinten. Ganz so extrem wollen wir es dieses mal nicht machen. Zumal die Kabellänge schon bei dem kleinen Golf verdammt knapp bemessen war. Im deutlich längeren Omega würde es ganz sicher nicht funktionieren. Rein theoretisch wäre es bestimmt möglich die Einparkhilfe mit gebrauchten Originalteilen zu realisieren. Allerdings muss man dafür erstmal alles finden, und eine heile Stoßstange auftreiben, die dann wahrscheinlich noch umlackiert werden müsste. Ganz so viel Zeit und Geld wollen wir dann doch nicht investieren.

 


Stattdessen kommt wieder ein preiswertes Zubehörsystem zum Einsatz. Die Sensoren sind das einzige woran man äußerlich einen Unterschied sehen kann. Um den optischen Makel zumindest etwas zu minimieren kaufen wir Sensoren in Silber. Vielleicht trifft es nicht 100%ig die Wagenfarbe, aber zumindest besser als schwarze Sensoren. Ob es bei der Funktion auch Unterschiede gibt können wir nicht sagen, einen Omega mit originaler Einparkhilfe haben wir bis jetzt noch nicht ausprobieren können. Im Zweifelsfall hat man - bei einer originalen Anhängekupplung - vielleicht die Möglichkeit einer automatischen Abschaltung sobald ein Anhänger angeschlossen ist. Wie gesagt alles nur Spekulation.


 

In unserem Fall müssen wir einfach die Sensoren so montieren und ausrichten, dass die starre Kugelstange nicht permanent als Hindernis erkannt wird. Und für den Anhängerbetrieb kommt die Minimallösung mit einem Kippschalter im Kofferraum oder die Luxuslösung mit automatischer Abschaltung über einen zusätzlichen Schaltkontakt in der Anhängersteckdose in Frage. Darum kümmern wir uns aber erst wenn alles einmal eingebaut ist und richtig funktioniert. Damit die Sensoren auf Anhieb richtig positioniert sind, machen wir einen kleinen Versuchsaufbau mit Klebeband auf der Stoßstange. Wenn die Löcher ersteinmal gebohrt sind, gibt es kein Zurück mehr. 

 


Damit wir einen groben Anhaltspunkt haben wo die Sensoren wohl hingehören könnten suchen wir im Netz nach Fotos von Omegas mit originaler Einparkhilfe. Im Zweifelsfall funktionieren die Sensoren dort ausreichend gut, wenn nicht sogar am besten. Jetzt beginnt der praktische Teil des Tages; die Stoßstange muss runter. Je nach Erhaltungszustand des Fahrzeug sind das bis zu vier Schrauben oben am Kofferraum (unter Plastikblenden), zwei an jedem Radhaus und zwei an der Unterseite beim Kraftstofftank. Dann nur noch den Stecker der Kennzeichenbeleuchtung lösen und den ganzen Apparat nach hinten weg ziehen. Wenn man einen Helfer hat gelingt dieser Schritt bedeutend einfacher. 

 


Hinter der Plastikstossstange befindet sich der Prallkörper aus Styropor, den wir möglichst nicht beschädigen oder verändern wollen. Darum heißt es jetzt nochmal scharf nachdenken wo wir bohren wollen. Tatsächlich gibt es eine schöne breite Mulde im Prallkörper die wie dafür gemacht ist alle Kabelstränge zur Mitte hin einzulegen ohne irgendwas zu zerquetschen. (wahrscheinlich weil hier auch bei dem originalen System die Kabel verlaufen) Mit etwas Wachsmalkreide zeichnen wir die Bohrlöcher von innen an und kleben von aussen Klebeband auf den Lack damit so schnell nichts absplittert. Der mitgelieferte Kronenbohrer frisst sich ruckzuck durch die Plastikstoßstange. Leider werden die Löcher eher zu groß als zu klein, also nicht rumeiern beim bohren!

 


 

Wir schmieren als zusätzliche Sicherung noch ein paar Tropfen Sekundenkleber auf den Sensoren bevor sie eingesetzt werden. Damit sie nicht falschherum orientiert werden, markien wir sie mit etwas Klebeband in der richtigen Lage. Weil wir nur ungern neue Löcher in die Karosserie bohren wollen, fummeln wir die Sensorkabel mit durch die Tülle der Kennzeichenbeleuchtung, etwas eng aber es geht. Jetzt müssen wir die Stoßstang wieder ans Auto schrauben und dabei die Kabel in den Innenraum ziehen ohne sie einzuklemmen. Das Steuergerät der Einparkhilfe verstauen wir einfach an einer Stelle im Kofferraum wo es nicht stört und die Wege zum Kabelbaum kurz sind. Das Fach fürs Reserverad beim linken Rücklicht ist perfekt dafür. Mit einer Prüflampe suchen wir das Stromkabel der Rückfahrlichter und die Masseleitung aus dem Kabelstrang raus und schließen dort die beiden Kabel der Einparkhilfe an. 


 

Da der Piepton schon ziemlich laut ist und wir die Digitalanzeige gar nicht im Sichtbereich haben wollen, verstecken wir das Display mit dem Lautsprecher erstmal unter der Hutablage im Kofferraum, sollte es dort zu leise sein, können wir es immernoch weiter in den Innenraum holen. Für einen ersten erfolgreichen Funktionstest und den darauffolgenden Alltagseinsatz reicht es jedenfalls aus. Wie erhofft wird die Kupplungskugel nicht als Hindernis erfasst. Und damit ist auch dieser Punkt auf unserem Arbeitsplan erledigt.

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