In der letzten Zeit wurde der Spezialpassat gar nicht so viel bewegt. Seit dem Umzug aus Aachen nach Ostwestfalen steht er Home-Office bedingt die meiste Zeit auf einem öffentlichen Parkplatz in der Stadt. Wenn er gefahren wird, dann entweder in die Garage um irgendwas zu reparieren oder um den wöchtenlichen Einkauf zu bewältigen. Doch diese Woche war irgendwas anders - es klingt als wenn der Leopard-Passat ein Comeback feiert.
Der Motor scheint etwas stärker zu vibrieren as üblich und ist enorm laut geworden. Vielleicht ist das Flexrohr durchgebrochen? Die restliche Abgasanlage wurde in den letzten Jahren (mehrfach) instandgesetzt und sollte keine Probleme machen. Ausserdem klingt der Motor so laut als ob er gar keinen Schalldämpfer hat. Schauen wir doch mal unter die Motorhaube ob man von dort aus etwas sehen kann. Hier scheint alles in Ordnung zu sein. Also nochmal den Motor starten und unters Auto legen um die undichte Stelle besser orten zu können.
Was der Spezialpassat-Fahrer dann sieht hat wohl niemand von uns erwartet; der Katalysator ist weg! Fast ein halber Meter fehlt einfach aus der Abgasanlalge. Da das vordere Rohr nicht mehr hochgehalten wird, liegt es jetzt auf dem Achskörper bzw. Stabilisator auf. Immerhin hängt nichts bis auf die Straße runter und durch die Hitzeschutzbleche kann auch nichts angeschmort werden. Abgesehen vom penetranten Lärm spricht eigentlich nichts dagegen trotzdem zum Einkaufen oder besser noch zur Garage zu fahren. Natürlich muss vorher die Polizei informiert werden.
Offensichtlich gibt es für die Ordnungshüter viel Arbeit heute morgen, so das es einige Zeit dauert bis der Streifenwagen kommt um den Diebstahl aufzunehmen. Spätestens heute Abend wird das ganze Aktenkundig gemacht - damit haben wir dann eine Vorgangsnummer / Aktenzeichen für die Versicherung. Bloß gut das der Spezialpassat trotz allem immernoch Teilkasko versichert ist. Und somit kein allzugroßer finanzieller Schaden auf uns zukommt. Trotzdem sehr ärgerlich weil wir wieder neue Arbeit haben, der Einkauf heute ausfallen muss und der Katalysator für sein Alter noch wirklich gut funktioniert hat und die AU im letzten Monat ohne Probleme gemeistert hat.
In jedem Fall soll der Spezialpassat erstmal zur Garage gebracht werden, bis die Versicherung sich gerührt hat und das neue Teil bestellt, geliefert und eingebaut wird, dürfte es mindestens eine Woche dauern. Also rein mit den Ohrstöpseln und ab auf die Autobahn. Abgesehen vom geistegerten Geräuschpegel merkt man keinen wirklichen Unterschied, gefühlt läuft der Passat sogar ein bisschen schlechter als sonst. Ein Vorteil von älteren Autos ist das sie noch keine zweite Lambdasonde nach dem Katalysator haben um seine Wirksamkeit zu kontrollieren. Die Diebe hätten sich bestimmt nicht damit aufgehalten alles ordentlich abzustöpseln sondern stumpf die Kabel durchgeschnitten. Damit wird die Reparatur noch teurer und der Motor fällt vermutlich ins Notlaufprogramm.
Am nächsten Tag lesen wir in der Zeitung das bei mindestens fünf Fahrzeugen der Kat geklaut worden ist. Das wirft die Frage auf; warum macht man das und wie macht man das ohne Aufmerksamkeit zu erregen? In unserem Fall wird der Kat sicher nicht geklaut worden sein um ihn in ein anderes Auto einzubauen der dringend Ersatz braucht, das passiert eher mit neueren Autos mit Dieselpartikelfilter. Als Altmetall ist der Kat deutlich mehr Wert, um die hundert Euro gibt es mindestens, und wesentlich einfacher zu verkaufen. Wer will noch erkennen aus welchem Auto das Teil stammt wenn das Gehäuse abgeschnitten wurde.
Und wie machen es die Diebe draußen unterm Auto ohne viel Lärm und Zeit? Mit einem Kettenrohrschneider geht es schonmal ziemlich schnell und nahezu lautlos. Ein einfacher Wagenheber für tiefere Autos dazu und schon hat man quasi alles was für den Beutezug nötig ist. Damit der neue Kat oder Partikelfilter nicht direkt wieder verschwindet kann man entweder die Schraubenköpfe festschweißen oder ein Stück Rundstahl aussen auf das Rohr vom Krümmerflansch bis hinter den Kat schweißen - dann funktioniert der Rohrschneider nicht mehr und die Diebe suchen sich hoffentlich ein anderes Opfer.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung (https://schlagzeilenkaefer.blogspot.com/p/impressum.html) zur Kenntnis genommen zu haben.
Mit Absenden deines Kommentars werden Name, E-Mail, Kommentar, URL, IP-Adresse und Zeitstempel in einer Datenbank gespeichert. Du kannst Deine Kommentare natürlich später jederzeit wieder löschen lassen
Indem du mir einen Kommentar hinterlässt, erklärst du dich AUTOMATISCH mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden!
Dieser Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.