Freitag, 23. Juli 2021

Motorradanhänger - es wird immer besser

 

Minstens einmal in diesem Jahr wollen wir unbedingt noch eine etwas größere Reise mit dem Motorrad machen. Aber den Weg dorthin sollen die Maschinen nicht auf eigener Achse überwinden, dafür nehmen wir doch lieber einen passenden Transportanhänger. Schließlich haben wir uns genau für diesen Zweck einen Trailer passend umgeschneidert. Wobei uns inzwischen schon wieder ein paar neue Ideen für Verbesserungen im Detail gekommen sind. Zeit sie in die Tat umzusetzen.

 

Die Inspiration für Veränderung kommt aus der Not und aus dem Wunsch das Leben leichter zu machen. In den letzten Jahren mussten wir schon des Öfteren verschiedene Zweiräder mit mehr oder weniger gut gemachten Anhängern transportieren. Dabei haben wir uns die guten und die schlechten Dinge gemerkt. Das Ziel besteht darin den bestmöglichen Trailer für unsere Anforderungen zu bauen. Warum wir nicht einfach einen fertigen Anhänger kaufen? Zum einen weil sie für uns zu teuer sind und zum anderen weil sie teilweise wirklich schlecht konstruiert sind und nicht funktionieren. Dazu kommen wir noch.   

 

 

Was wir umbauen hängt natürlich davon ab welche und wie viele Maschinen wir transportieren wollen. Soll der Anhänger auch noch andere Funktionen behalten, macht das die Sache nicht wirklich einfacher. Als wir unseren neuen Saris Anhänger vor sieben Jahren gekauft haben, sollten alle Umbauten möglichst minimal und schnell rückrüstbar sein. Mittlerweile wissen wir das der Motorradanhänger in 99% der Fälle genau für diesen einen Zweck genutzt wird und die Multifunktionalität gar nicht so wichtig ist.

 


 

Vor kurzem stattete WW uns einen Besuch ab, hinterm Volvo hing ein gemieteter Motorrandanhänger auf dem eine Kawasaki EN500 und eine Yamaha Diversion 900 standen. In der Theorie sollte dieser Trailer perfekt für den angedachten Zweck sein. Doch schon beim aufladen der ersten Maschine gab es Probleme. Auf der glatten Metallrampe dreht das Hinterrad schnell mal durch, besonders wenn es nass ist. Dann hat der Chopper Probleme mit der geringen Bodenfreiheit und bleibt schnell an der Kante hängen. Selbst wenn die Ladefläche entriegelt und abgekippt wird ändert sich das Problem kaum, die Rampe hat dann einen negativen Knickwinkel. Mit Ziegelsteinen unterm Heck muss die Höhe angepasst werden. Sowas hat man normalerweise ja nicht immer dabei. Besser wären ein paar festmontierte Stützbeine hinten.

 

 

Endlich ist der Bock oben auf der Ladefläche und kann mit dem Vorderrad bis in den Endanschlag Haltebügel geschoben werden. Leider hält dieser das Moped nicht selbstständig fest oder waagerecht. Dafür muss immer ein Helfer dabei sein. Alternativ könnte man sich vermutlich mit Automatik-Spanngurten behelfen damit das Motorrad schon mal grob verzurrt werden kann. Richtig lustig wird es erst jetzt wenn die zweite Maschine aufgeladen werden soll. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse muss die Yamaha rückwärts aufgeladen werden. Motorkraft scheidet also aus. Zusätzlich ist das andere Motorrad so schwer das sich der Anhänger nicht mehr von alleine kippen lässt.  So wirkt die Rampe gleich ein gutes Stück steiler.

 


Seit dem die blaue R1100RS beim Aufladen von der Rampe gerutscht ist, wissen wir wie heikel der eigentliche Aufladevorgang ist. Entweder man hat einen Helfer dabei oder muss gut aufpassen nicht von der Rampe zu rutschen. Für dieses Problem existieren mehrere Lösungen; ein Anhänger mit absenkbarer Ladefläche um ebenerdig aufladen zu können, oder ein Anhänger mit langer Laderampe die gleichzeitig als Heckklappe fungiert so das man auf der Maschine sitzen und mit beiden Füßen auftreten kann, oder eine Seilwinde die es ermöglicht ohne den Motor laufen zu lassen im Schritttempo über die Rampe zu rollen. 

 

 

Welche dieser Lösungen die beste für uns ist, haben wir noch nicht endgültig entschieden. Definitiv am bequemsten und teuersten ist die absenkbare Ladefläche. Leider müssen die Räder bei dieser Konstruktion immer ausserhalb der Ladefläche stehen, ein schmaler platzsparender Hochlader ist unmöglich. Die Nummer mit der großen Heckklappe macht den ganzen Anhänger schwerer und höher. Jenachdem wie viele Segmente die Klappe am Ende hat kann sie ziemlich klobig werden oder den Luftwiderstand ordentlich vermiesen. Theoretisch könnte man diese Rampe abnehmbar machen und am Ende des Urlaub wieder eine konventionelle Heckklappe montieren. Solange der Heckrahmen und die Scharniere stabil genug sind muss am Anhänger selbst nichts wesentliches umgebaut werden. 

 

 

Sollte die Lösung mit der elektrischen Seilwinde kommen, haben wir mit sicherheit einen hohen Installations und Wartungsaufwand - schließlich muss auch eine Batterie samt Ladegerät eingebaut werden. Dafür können auch funktionsuntüchtige Maschinen vorwärts oder rückwärts aufgeladen werden. In Kombination mit der breiten Heckklappe / Laderampe und einer beweglichen Vorderradklemmwippe könnte man das Motorrad vielleicht ganz ohne es extra festhalten zu müssen auf die Ladefläche hochziehen. Wie so oft im Leben stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit solch komplexer Lösungen. Denn wenn man so selten mit dem Motorrad auf dem Anhänger verreist, das man schon völlig aus der Übung ist, lohnen sich die Baukosten nicht und wen man gefühlt viermal pro Monat losfährt, braucht man irgendwann keine Hilfsmittel mehr. Ein echtes Dilemma. 

 


In der Zwischenzeit arbeiten wir mit dem was wir haben. Im Bayernurlaub vor zwei Jahren musste ein ganz normaler Plattformanhänger herhalten. Mit mobilen Vorderradwippen, Antirutschmatten und einem Berg Spanngurte konnten drei Maschinen sicher transportiert werden. Und nach der Enttäuschung mit dem recht teuren Mietanhänger hat WW seinen normalen Anhänger einfach etwas umgebaut und kann damit in Zukunft überall hin fahren. Dafür braucht es nur die Vorderradwippe, eine Auffahrrampe und Zurrösen für de Spanngurte. Das meiste kann man sich selbst (um-)bauen. Solange am Ende alles seinen Zweck erfüllt kann man damit gut Leben. Die Auffahrrampe ist eine normale Holzplanke die mit Griptape beklebt ist und über zwei Metallwinkel an der Heckklappe eingehakt wird damit sie nicht einfach wegrutschen kann. Während der Fahrt hängt sie rechts an der Bordwand wo sie niemanden stört.


 

Für die Spanngurtsituation besteht die Lösung in vier Automatikgurten die am Anhängerboden eingehakt und mit den (im Vorraus) an der Gabel festgemachten Halteschlaufen verbunden werden. Abgesehen von der kurzen Ladefläche, wegen der die Heckklappe heute offenbleiben muss, funktionierte der erste Probelauf zur Vollsten zufriedenheit.

Wie genau unser Anhänger jetzt umgebaut wird, steht noch nicht fest. In jedem Fall wird er dadurch ein bisschen besser und einfacher zu benutzen. 

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