Montag, 19. Juli 2021

Komfort im Doppelpack für den Baustellen-Volvo

 

Die Entscheidung ist gefallen. Das Haus wurde gekauft, das passende Baustellen-Übergangs-Auto wurde auch gefunden. Im Detail brauchen beide noch viel Arbeit bis alles so perfekt ist das man die nächsten Jahrzehnte darin leben bzw fahren kann. Dafür war der Preis des Autos ziemlich niedrig - so niedrig das noch Geld für einen zweiten V70 übrig bleibt. Denn doppelt hält besser.


 

Eigentlich fehlt dem silbernen Kombi gar nicht viel. Ein paar Kunststoffteile sind abgebrochen, die Sitze ein wenig verschlissen und wenn man sich damalige Verkaufsprospekte anschaut war der erste Besitzer wohl ziemlich sparsam was die Auswahl von Extras und Sonderausstattung angeht. Ehrlicherweise erfüllt dieser Volvo trotzdem alle seine Aufgaben und für ein Baustellenauto sind schon alle wichtigen Dinge an Bord; Platz, Zuladung und Anhängelast. Aber das heißt ja nicht das man so weiterleben muss. Im Netz werden öfters gebrauchte Teile von Schlachtautos angeboten die man in seinem eigenen Auto einbauen kann. Wobei der Aufwand je nach Hersteller mehr oder weniger groß sein kann.

 

 

Dinge wie die Lackierung oder Karosserieform sowie Motor und Getriebe wird man im Normalfall besser nicht verändern - da lohnt es sich eher gleich ein ganz anderes Auto als Ausgangsbasis zu suchen bei dem die wichtigen Faktoren schon passen. Aber fast alles andere kann man nachträglich einbauen. Am besten besorgt man sich dafür gleich ein komplettes Spenderfahrzeug. So kann man sicher sein das alle erforderlichen Einzelteile da sind und sich nochmal genau anschauen wie alles zusammengehört. 


 

Bei normalen Verschleißteilen wie Bremsen und Fahrwerk lohnt es sich in der Regel nicht auf gebrauchte Teile zurückzugreifen - ausser man hat einen alten Audi und die Teile sind anderweitig gar nicht mehr zu bekommen. Aber alles was an Kleinteilen existiert kostet meist entweder unanständig viel Geld oder wird nirgends einzeln angeboten. Darum sollte man nicht nur nach den großen Extras wie Ledersitze oder besonderes Audiosystem schauen sondern auchnoch versuchen ein Exemplar mit der passenden Farbe innen und aussen aufzuspüren. Dann können auch Teile durchgetauscht werden die vielleicht nur ein paar mehr Gebrauchsspuren haben.

 


Wenn das Schlachtauto noch nicht kaputt oder sonst wie reif für den Schrottplatz ist, lohnt es sich vorsichtig zu arbeiten und alle Teile direkt hin und her zu tauschen. Am Ende des Tages hat man dann idealerweise zwei vollständige Autos von denen eines behalten und das andere möglichst ohne Wertverlust weiterverkauft werden kann. So kommt man, abgesehen von der Arbeitszeit, fast ohne Geldinvestition zu den gewünschten Upgrades. Genau so sieht der Plan bei diesem dunkelgrünen V70 aus. Der Wagen wurde für weniger als die Hälfte des Kaufpreis vom silbernen Volvo gekauft. Dafür hat er nicht mehr so lange Zeit bis die nächste HU fällig ist und laut Aussage des Verkäufers ist die Lichtmaschine kaputt. 

 

 

Das ist erstmal nichts was uns weiter Interessiert oder vom Kauf abschreckt. Mit Überführungskennzeichen und einer vollgeladenen Batterie in den Händen machen wir uns auf den Heimweg mit dem Spenderfahrzeug. Die ganze Zeit leuchtet uns die Ladekontrollleuchte hell ins Gesicht, trotzdem erreichen wir ohne Zwischenfälle das Ziel. Hier wartet schon der Empfänger auf uns. Bei der direkten Gegenüberstellung wird erstmal geschaut was der eine Wagen mehr hat als der andere, welche Teile besser ins Schuss sind und ob ein Umbau überhaupt Sinn macht. Denn wenn beispielsweise der komplette Kabelbaum umgestrickt werden muss um ein paar Gimmicks anzuschließen lohnt sich die Mühe wohl wahrscheilich nicht. 

 


So kommt die Lederausstattung gleich mit Sitzheizung für beide Vordersitze im Paket. Dazu haben wir eine andere Ablagemulde in der Mittelkonsole für die Heizungsschalter. Bevor wir uns wirklich freuen können, muss der Wagen erstmal Stromlos gemacht werden. Bei diesem Volvo haben die vorderen Sitze bereits Airbagsysteme installiert. Daran dürfen nur geschulte Fachkräfte arbeiten. Im Zweifelsfall also ein Job für die Werkstatt. Dort werden die Steckverbindungen unterm Sitz getrennt und die Schrauben der Sitzschienen zum Bodenblech gelöst. Dann einmal wild würfeln und alles wieder in gleicher weise zusammenbauen. 


 

Die Rücksitzbank ist weniger kritisch und kann einfach abgeschraubt werden. Das bietet uns die Gelegenheit erstmal gründlich sauber zu machen. Immerwieder interessant was sich hier im Leben eines Auto so alles ansammelt. Von Kleingeld über Feuerzeuge bis hin zu Eintrittskarten kann alles dabei sein. Damit das Leder wieder möglichst frisch aussieht wird alles mit Pflegemittel eingerieben. Gegen die aufgeplatzte Naht am Fahrersitz hilft das leider nicht. Hier müssten wir einen Sattler engagieren oder selbst zu Nadel und Faden greifen. Aber das sparen wir uns dann doch, jedenfalls vorläufig, der Volvo ist schließlich ein Baustellenauto. 


 

Dafür ist es jetzt ein Baustellenauto mit Ledersitzen und funktionierende (!) Sitzheizung. Sowohl im Kabelstrang auf dem Bodenblech als auch in der Mittelkonsole zum Schalter liegen alle nötigen Leitungen parat. Nur die fehlende Sicherung im Sicherungskasten ergänzen und schon ist das System einsatzbereit. Hoffentlich ist das bei allen weiteren Extras genau so einfach.

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