Montag, 5. Juli 2021

Auf Probefahrt mit der BMW F850GS

 

Auch wenn die beiden BMW Motorräder im SZK-Fuhrpark gut funktionieren, heißt das nicht das wir eine Einladung zur Probefahrt neuer Modelle einfach ausschlagen würden. Beim regionalen Händler wartet eine schwarz-gelbe F850GS auf uns. Die Frage ist nur (wenn sie uns gefällt) welche Maschine muss uns dann dafür verlassen? 

 


Rein von der Logik her sind die 850/750 Modelle ja Nachfolger der 800/700er. Also genau passend zu unserer grauen F700GS die mittlerweile seit sechs Jahren bei uns ist. Aber wir sind echt gut zufrieden und nutzen dieses Motorrad für Tagestouren und auf längeren Reisen - dann meist auf dem Trailer für die Verbindungsetappen. Durch die Größe und das Gewicht kam bis jetzt noch jeder Fahrer gut mit diesem Motorrad zurecht aber ein bisschen mehr Leistung und neue Technik hat schon ihren Reiz. 

 

 

Wenn die Leistungsdaten der 850GS als Maßstab herrangezogen werden ist die R1200GS ein wesentlich besserer Vergleich. Nur 10PS bei der Motorleistung, 1cm bei der Sitzhöhe und 0kg beim Gewicht. Soweit erstmal die wichtigsten technischen Eigenschaften. Jetzt wollen wir uns den Bock mal genauer anschauen und dann eine kleine Proberunde drehen. Leider ist dieses Motorrad heute nur für eine knappe Dreivierstelstunde verfügbar. Für einen ersten Eindruck sollte das ausreichend sein. 

 

 

Während noch ein anderer Kunde beim Kauf einer neuen K1600 beraten wird. Können wir unsere Vorführmaschine schon mal anschauen. Abgesehen von der schwarz-gelben Sonderlackierung zum 40. Geburtstag ist dieses Motorrad komplett normal ohne spezielle Extras. Selbst jetzt hat Sie schon einige Features die keines unserer bisherigen Motorräder hatte. Ob das so wichtig ist und einen Kauf rechtfertigt können wir noch nicht sagen. Ein Tempomat könnte auf längeren Strecken vielleicht mal Interessant werden, aber ein Fernlichtassistent ist dann doch überflüssig. 

 

 

Das vollständig digitale Cockpit sieht in erster Linie gut aus, bietet aber im normalen Fahrbetrieb keine zusätzlichen (essentiellen) Informationen die uns weiterhelfen würden. Auch wenn über das Display Navigationsdaten dargestellt werden können sollen, ist trotzdem eine separate Navihalterung am Lenker vorinstalliert. Gesteuert wird das Mäusekino über ein Drehrad am linken Griff. Bis man sich damit wirklich gut auskennt sollte man besser nicht versuchen während der Fahrt irgendwas im Menü zu ändern. 

 

Für die restlichen Funktionen gibt es jede Menge Schalter und Knöpfe an beiden Griffen verteilt. Fahrwerksmodi, ABS, Traktionskontrolle und SOS-Funktion, letzteres ist gut zu haben wenn man es wirklich mal brauchen sollte. Wesentlich öfter würden wir den Blip-Shift Schaltassistent nutzen. Damit ist es möglich während der Fahrt ohne die Kupplung zu betätigen rauf und runter zu schalten. Eigentlich würde so eine Funktion bei reinen Sportmotorrädern besser passen, aber warum soll eine Reiseenduro davon nicht auch profitieren. 

 

 

Jetzt können wir uns endlich auf den Weg machen. Dank KeylessGo reicht es die beiden Startknöpfe zu drücken und schon läuft der Motor. Im Stand klingt er definitv kerniger als unsere Maschinen. Was ich mir wünschen würde wäre eine verbesserung der Anfahrschwäche die bei der F700GS leider serienmäßig ist. Mit der sehr leichtgängigen, hydraulischen Kupplung lässt sich jedenfalls schon deutlich entspannter anfahren. Bei niedrigen Drehzahlen ist der Motor noch nicht sonderlich kraftvoll aber ausreichend durchzugstark für unsere Ansprüche. Ständig über 6000 UpM läuft der Motor bei uns sowieso nie. 

 

 

Auf den Landstraßen rund um den Startpunkt gibt es keine sonderlich kurvigen Passagen, Spaß macht die Fahrt trotzdem. Selbst mit dem hochgesetzten Benzintank und einigen Extra-Kilo ist die neue Maschine trotzdem ähnlich handlich wie die 700er. Wo der alte Bock meiner Meinung nach deutlich überlegen ist, sind die Sitzposition und Polsterung der Sitzbank. Man sitzt einfach ein gutes Stück tiefer und minimal weniger aufrecht - noch nicht wie auf einer Rennmaschine aber doch schon stärker nach vorne gebeugt. Muss aber jeder für sich entscheiden was besser gefällt. Die brettharte und ziemlich kleine Sitzbank ist definitv nichts für 5h am Stück im Sattel. 

 

 

Insofern gar nicht schlimm das wir schon wieder auf dem Rückweg sind. Insgesamt sind wir zufrieden mit dem Hobel. Ob das Grund genug ist eine der alten Maschinen abzugeben muss sich noch zeigen. Ein bisschen hängt es auch davon ab wieviel der Händler für die Inzahlungnahme der R1200 bietet. Ja tatsächlich würde die letzte Boxer-BMW den SZK verlassen. Dann hätten wir zumindest nur noch Maschinen mit einem vernünftigen Getriebe in der Garage stehen.    

 

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