Fast genau seit einem Jahr steht dieser Mazda RX-7 in der Garage. Der Traum vom Traumauto ist realisiert worden. Ein paar Kilometer sind in dieser Zeit schon zusammengekommen und die Freude am Fahren ist noch genau so groß wie am ersten Tag. Aber jetzt steht die Hauptuntersuchung bevor und das ist die perfekte Gelegenheit einen kleinen Wartungsservice durchzuführen. Schließlich soll dieser Wankelmotor noch möglichst lange durchhalten und Spaß machen.
Bevor wir uns selbst an die Arbeit machen, soll der Prüfer seine machen und den Wagen hoffentlich ohne Probleme durchwinken. Theoretisch funktioniert bis jetzt alles ordentlich und sämtliche Umbauten am Motor und Fahrwerk wurden beim Vorbesitzer pflichtbewusst eingetragen. Mal schauen ob das ausreicht. Nach der Einweisung in die Bedienung dieses Rechtslenkers verschwindet der Mazda in der Prüfhalle und muss zeigen was in ihm steckt.
An der Beleuchtung muss alles stimmen, die haben wir vorher nochmal kontrolliert. Und das die Bremsanlage richtig funktioniert nehmen wir einfach mal so an, da der Wagen auch mal flotter bewegt wird und bis jetzt nicht auffällig geworden ist. Festgerostet ist hier mit Sicherheit gar nichts und arbeitet genau wie es soll. Also weiter zur Hebebühne und zum Abgastestgerät - hierauf sind wir tatsächlich am meisten gespannt. Zum einen wie gut der RX7 läuft und zum anderen ob die Messtechnik funktioniert.
Da dieser Mazda schon ein paar Tage älter ist hat er noch keine OBDII Steckdose über die man das Motordrehzahlsignal erfassen kann. Normalerweise ist das kein großes Problem, die Drehzahl kann auch extern über einen magnetischen Sensor erfasst werden - die Vibrationen vom Motor und das Geräusch werden dafür analysiert. Nur blöd das diese Technik für Hubkolbenmotoren gemacht ist und mit dem Kreiskolben Wankelmotor ein bisschen überfordert ist.
Erst nach mehreren Anläufen gelingt es die Drehzahl zu ermitteln, jetzt muss nur noch der Metallkatalysator ordentlich auf Temperatur gebracht werden damit er richtig funktioniert. So klappt es auch mit der Abgasmessung. Dafür fällt uns auf das der Motor bei konstanter Drehzahl um 3000upm ziemlich oft aussetzer hat und aus dem Auspuff ploppt. Klingt ein bisschen so als ob der Motor Zündaussetzer bekommt. Nach ein paar mal Gas geben hat sich das wieder gelegt, trotzdem nicht schön.
Zum Abschluss der Prüfung wird der RX7 nochmal auf der Bühne von unten besichtigt. Ein leichter Ölfilm unten am Motor, ein angeschliffenes Stück vom Auspuffrohr und leichtes Spiel in einer der Zugstreben am linken Hinterrad sind alles was auf dem Zettel steht als der Mazda wieder aus der Prüfhalle rausgefahren kommt. Darum gibt es auch den Stempel in den Fahrzeugschein und den Sticker fürs Kennzeichen. Schön das es geklappt hat, aber was ist mit den Zündaussetzern? Schauen wir mal.
Um einen ersten Einblick zu bekommen sollen die Zündkerzen demontiert und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Im Gegensatz zu vielen normalen Hubkolbenmotoren sitzen die Kerzen hier nicht von oben sondern seitlich im Motor ("Fahrerseite" bei normalen Autos). Darum bietet es sich an den Wagen aufzubocken und von unten zu arbeiten. Obwohl der Motor zwei Kreiskolben hat, benötigt er vier Zündkerzen. Die Form des Brennraum beim Wankelmotor macht den Mehraufwand erforderlich.
Neben den Zündkerzenlöchern jedes Kreiskolben ist jeweils ein T (nacheilend) und L (voreilend) eingegossen. Jenachdem wen man Fragt sollen Kerzen mit unterschiedlichem Wärmewert für besseres Kaltlaufverhalten bzw Vollgasbetrieb eingesetzt werden. Wir belassen es bei "9" und "7" Wärmewert für L und T wie sie vorher auch verbaut waren. Bedingt durch die Platzverhältnisse imBrennraum sehen die Kerzen auch nochmal ein bisschen anders aus als konventionelle Kerzen. Mit den neuen Kerzen springt der Motor schonmal gut an und läuft besser, aber endgültig gelöst ist das Problem immer noch nicht. Zumal die Kerzen des vorderen Kolben deutlich stärker verrust sind. Wir haben wohl noch mehr Arbeit vor uns.
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