Freitag, 14. Januar 2022

Mazda RX7 FD: Raus mit dem Motor - Teil 2

 

Die Reise geht weiter. Mit neuer Motivation und neuem Wissen sollte es gelingen den Motor aus diesem RX7 auszubauen, wenn es sein muss auch samt Getriebe. Und dann beginnt die spannende Reise ins Innere eines Wankelmotors. Sowas haben wir bisher noch nie gehabt und wollen endlich sehen wie schlimm der Schaden wirklich ist. 

 


Bevor es mit dem Motorausbau weitergeht möchten wir noch einen Arbeitsschritt ergänzen der im letzten Bericht unterschlagen wurde. Wir haben die Lenksäule getrennt damit der Motor mehr Platz nach vorne hat wenn wir ihn (hoffentlich) rausziehen werden. Genau das versuchen wir jetzt einfach mal. In der groben Theorie müsste jetzt alles gelöst und demontiert sein was die Maschine und den Rest vom Auto zusammenhält; Kupplungsglocke, Auspuff, Motorlager, Öl- Wasser- Sprit- Ladeluftleitung, der Gaszug und die elektrischen Anschlüsse. Soweit alles Standardprogramm wie bei jedem Motoraustausch. 

 


Damit die Kette vom Motorkran irgendwo festgemacht werden kann, müssen wir die obere Hälfte der Ansaugbrücke wieder anbauen (hier sind die passenden Ösen dran). Jetzt kommt die Stunde der Warheit - einer pumpt den Kran hoch und der andere schaut ob sich irgendwas bewegt oder das ganze Auto mitkommen will. Leider passiert genau das. Der Motor hebt sich ein gutes Stück aber nach vorne rausziehen geht trotzdem nicht. Noch weiter anheben ist keine Option da die Rückseite vom Motor sonst mit der Spritzwand kollidiert. 

 


Selbst nachdem wir den Benzindruckregler und Pulsdämpfer demontiert haben um noch ein paar Zentimeter zu gewinnen, will der Motor nicht rauskommen. Aber woran liegt das? Die Stehbolzen der Motorlager sind komplett frei und hängen nirgends fest. Es scheint als wolle die Kupplung nicht vom Getriebe loslassen. Da war doch irgendwas mit Warnhinweisen auf dem Getriebe. Offenbar dienen die nicht nur zu Deko. Dafür wissen wir jetzt auch das es Kupplungen gibt bei denen das Ausrücklager nicht drückt sondern zieht. Und damit das funktioniert, ist das Lager fest mit der Druckplatte verbunden. Theoretisch lassen sich beide Teile durch die Serviceklappen an der Glocke entriegeln. Durch unsere bisherigen Zugversuche ist jetzt alles etwas verspannt und will nicht mehr loslassen. 

 

 

Die kurzfristige Lösung bestand darin einfach die Halteschrauben der Druckplatte auf der Schwungscheibe zu entfernen. Danach springt uns der Motor geradezu entgegen. Hätten wir das mal vorher gewusst (und verstanden). Wichtig ist nur das der Motor seinen Weg nach draußen gefunden hat, ohne die Motorhaube oder den Schlossträger in Mitleidenschaft zu ziehen. So schön wie der Motor jetzt auch an der Kette baumelt, wenn wir ihn zerlegen wollen brauchen wir einen Montageständer. Sowas kann man natürlich passend kaufen, aber wo wäre da die Herausforderung? Wir haben auf dem Dachboden noch einen selbstgebauten Getriebeständer gefunden. Vielleicht kann der für diesen Motor adaptiert werden. 


 

Mit einem dicken Winkeleisen in das wir passende Löcher bohren die mit den vorhandenen Löchern im Motorblock (Stirnseite) korrespondieren, und etwas fummelei haben wir eine hoffentlich haltbare Lösung gefunden. Jetzt können wir endlich anfangen die übrigen Anbauteile vom Motor zu entfernen. Die größte zusammenhängende Einheit sind sicherlich die beiden Turbolader, sie sind am Auslasskrümmer montiert und zusätzlich mit Öl- und Vakuumleitungen gespickt. Damit irgendwann in der hoffentlich nicht allzufernen Zukunft alles wieder richtig zusammenfindet und der Motor vernünftig läuft machen wir uns wieder jede Menge Fotos und kleben Zettel an die Leitungen. 

 

 

Die Ansaugbrücke (wieder) abzunehmen ist keine große Hürde mehr. Nachdem die elektrischen Leitungen vollständen und die meisten Benzin- und Wasserschläuche abgebaut sind, ist der ganze Motor schon ein gutes Stück kleiner und handlicher geworden. Als nächstes können wir entweder die Ölwanne abbauen oder die Schwungscheibe. So ein Wankelmotor wird wie ein Dönerspieß in Scheiben von unten nach oben rund um die Exzenterwelle aufgebaut. Lange Schrauben vom Stirndeckel bis hinter die Schwungscheibe halten alles zusammen. Noch davor sitzt die Schwungscheibe mit ihrer großen Zentralmutter (SW54). Um die zu lösen fehlt uns aktuell noch das Werkzeug. 

 


Bis das ankommt können wir nicht wirklich viel ausrichten. Die Ölwanne könnte man noch demontieren und die Einspritzdüsen ausbauen - die sollen dann zur Überprüfung eingeschickt werden. Vielleicht war hier irgendwas nicht ganz in Ordnung und hat den Motorschaden verursacht. In Anbetracht der Reparaturkosten ist so eine Überprüfung wirklich sinnvoll investiertes Geld. Wie die Nummer ausgeht berichten wir euch dann hoffentlich beim nächsten Mal.

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