Montag, 17. Januar 2022

Spezialpassat Kühler und Servopumpe tauschen

 

Der Wildunfall welcher die Front vom Spezialpassat stark in Mitleidenschaft zog, ist gerade mal 32 Monate her. Und trotzdem geht jetzt der Kühler kaputt. Ob das Spätfolgen sind, können wir nicht sagen. In jedem Fall muss der Kühler jetzt getauscht werden damit der Wagen nicht dauerhaft mehr Wasser als Benzin verbraucht. Bei der Gelegenheit können wir noch die eine oder andere Baustelle abarbeiten. Beim Spezialpassat gibt es halt immer was zu tun. 


 

Wenn man die Motorhaube öffnet und den Kühler genau unter die Lupe nimmt sieht man am oberen Wasseranschluss einen Riss im Kunststoff aus dem die rosa Suppe langsam austritt. Einfach Kühlerdichtmittel in den Motor zu schütten ist erstens nicht gesund für das gesamte Kühlsystem (die kleinen Passagen können verstopfen) und zweitens haben wir noch keinen einzigen Fall miterlebt wo das Mittel wirklich den versprochenen Erfolg gebracht hat. Darum gibt es für uns keine Alternative zu einem neuen Kühler. So teuer sind die Dinger mittlerweile auch nicht mehr und der Einbau sollte kein Hexenwerk sein.

 


Damit wir uns nicht am kochend heißen Kühlwasser die Flossen verbrennen, müssen wir erstmal warten bis der Motor eine ganze Weile abgekühlt ist. Diese Zeit nutzen wir um den Kühler freizulegen. Von vorne steht der Kühlergrill samt Stoßfänger im Weg und auf der Rückseite (je nach Ausstattung) ein oder zwei Elektrolüfter. Und beim Spezialpassat kommt noch ein bisschen individuelle Sonderausstattung dazu die ebenfalls abgebaut werden muss.  Zu unserem Glück sind die Kabel an den nachgerüsteten Starktonhupen so lang das wir die komplette Halterung einfach zur Seite legen können und nichts abstöpseln müssen. Beim Lüftermotor ist die Leitung deutlich kürzer, dafür muss hier nur ein einzelner großer Stecker gelöst und ein paar Schrauben entfernt werden, dann kann die Einheit rausgehoben werden. 

 


Jetzt sollte der Motor soweit abgekühlt sein das der Deckel vom Ausgleichsbehälter gefahrlos geöffnet werden kann. Wenn der Druck entwichen ist, stellen wir eine große Auffangschale unters Auto und entfernen den unteren Schlauch vom Kühler damit das Wasser ablaufen kann. Wenn das Kühlwasser schon ein wenig älter ist oder sehr dunkel und trübe aussieht, macht es Sinn bei dieser Gelegenheit das komplette System durchzuspülen (mit Wasser) und hinterher neues Kühlwasser mit Frostschutzmittel aufzufüllen (Herstellervorgabe beachten). Bis wir soweit sind müssen wir noch ein bisschen weitermachen. Der alte Kühler steckt unten mit Gummifüßen auf der Quertraverse und wird oben von zwei Schrauben gehalten, zusätzlich sind zwei Sensoren und ein weiterer dicker Schlauch angeschlossen die wir lösen. Doch selbst wenn die entfernt sind, kann der Kühler noch nicht rausgenommen werden da der Platz nicht ausreicht für das fest angeschraubte Luftleitblech. Am einfachsten ging es bei uns wenn der Kühlergrill ausgebaut wird um von der Vorderseite(!) an die vier Schrauben zu gelangen. Der Grill ist mit zwei Schrauben und vier Clips fixiert.


 

Die Thermoschalter müssen vom alten in den neuen Kühler übertragen werden (Dichtmittel oder Teflonband verwenden), dann kommt der Neue schon in die vorgesehenen Löcher. Mit dem neuen Kühler im Auto, Luftleitblech und Lüfter wieder am alten Platz, können wir neues Kühlwasser auffüllen und den Motor so lange laufen Lassen bis sich das Thermostat öffnet (Heizung auch auf Maximum). Derweil behalten wir immer den Pegelstand im Behälter unter Beobachtung und füllen ihn bei Bedarf auf. Die nächsten Tage schauen wir zwischendurch ob die Leckage jetzt vollständig dicht hält und der Pegel bei kaltem Motor konstant bleibt. Nachdem das Kühlsystem erledigt ist, kümmern wir uns noch um ein Bauteil da schon fast so lange Geräusche macht wie der Passat im SZK Fuhrpark existiert; die Servopumpe. 

 


Eine Reparatur ist nur mit größerem Aufwand möglich, darum wollen wir auch hier einfach eine Neue nehmen. Zwei Schläuche und eine Handvoll Schrauben stehen uns im Weg. Viel mehr Zeit als für den Kühlertausch  wollen wir jedenfalls nicht investieren. Die dünne Leitung steht unter hohem Druck und ist über eine Hohlschraube an die Pumpe angeschlossen (nicht zu fest anknallen!). Der dicke Schlauch führt direkt zum Ausgleichsbehälter, wenn wir den lösen läuft die ganze Servo-Hyraulikflüssigkeit aus, da das Zeug nicht ganz billig ist macht es Sinn alles wiederzuverwenden. Eine Auffangschale ist definitiv auch hier nötig. Bevor das passieren kann, müssen wir das kleine Schutzblech im rechten Radhaus und den verschlissenen Antriebsriemen abnehmen. Dazu lösen wir die Halteschraube unten am Halter und oben in Richtung Motorblock. Ohne den Riemen und die Schläuche können wir alle Halteschrauben lösen und die Pumpe samt Konsole vom Fahrzeug trennen. Wenn man clever ist, können die Schrauben der Riemenscheibe schon angelöst werden wenn der Riemen drauf ist und alles für uns festhält. 

 


Für eine gründliche und einfachere Arbeit, bauen wir die alte Pumpe inklusive ihrer (schwenkbaren) Halterung vom Motorblock ab und arbeiten auf der Werkbank. Sowohl die Pumpe im Halter als auch der Halter im Motorblock sitzen enorm fest und stramm. Viel WD40 und ein kleiner Hebel führen letztendlich zum gewünschten Ergebnis.   Die neue Pumpe wird genau so installiert wie die Alte. Beim ersten Probelauf lenken wir (auf der Hebebühne) ein Dutzend mal langsam von links nach rechts durch den kompletten Lenkwinkel, dabei wird die Luft aus den Leitungen rausgedrückt. Idealerweise wenn die Vorderräder angehoben sind um die Belastung zu reduzieren. Dann sind wir auch damit fertig. Das nervige quietschen beim Lenken im Stand können wir uns in Zukunft wohl sparen.


 

Mit der neuen Pumpe und einem frisch gespannten Keilriemen und genügend Servoöl ist der Passat  fit für die nächsten Jahre und Monate. Für einen kurzen Moment macht auch die neue Pumpe ordentlich Radau. Erst nachdem die Luft weitestgehend aus der Anlage entwichen ist, sollte es keine lauten Geräusche mehr geben. Weil das alles so gut funktioniert hat, können wir jetzt nochmal eben schnell ganz kurz und flott die typischen Verschleißteile der Zündanlage aus. Das machen wir natürlich nicht (nur) weil wir Langeweile haben sondern weil der Spezialpassat aktuell und sporadisch ziemlich unrund läuft. In der Hoffnung das alle Fehlzündungen und Vibrationen dann endlich vorbei sind, lassen wir einfach alles erneuern was so direkt dazu geöhrt,


 

Den Anfang macht der Zündverteiler. Genauer gesagt die Verteilerkappe und der Verteilerfinger. Solange man die richtige Zündreihenfolge behält, kann man hier nur wenig falsch machen. Im Zweifelsfall hilft es schon sich ein paar Fotos von der Aktion zu machen oder ein Kabel nach dem anderen von der alten zu neuen Kappe tauschen. Sowohl die Kappe als auch der Finger lassen sich nur in einer bestimmten Position aufsetzen, Verwechselung quasi ausgeschlossen. Leider hat sich am unrunden Leerlauf und dem Spritgeruch aus dem Auspuff nichts wesentliches verändert. Vielleicht müssen wir noch die Kabel und Kerzen tauschen. 


Aber das ist eine Geschichte für ein anderes Mal.

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