Nicht nur weil ein neues Motorrad in der Garage steht, können wir es kaum erwarten das die Saisonkennzeichen-Fahrzeuge endlich auf die Straße dürfen. Wenn das Wetter auch noch mitspielt, müssen wir einfach wieder raus auf die Straße. Egal was der Sprit gerade auch kosten mag, mit unter 4l auf 100km ist dieses Hobby immernoch halbwegs wirtschaftlich vertretbar. Und für Ausflüge mit dem Auto gibt es ja noch die Fahrgemeinschaft.
Bevor wir den ganzen Tag nonstop im Sattel sitzen und mehrere Hundert Kilometer am Stück abreißen, wollen wir uns bei den ersten paar Touren nach der Winterpause etwas zurückhalten. Sowohl Mensch als auch Maschine müssen erstmal wieder richtig warm werden um auf das Niveau vom Vorjahr zu kommen. Offenbar sind wir nicht die einzigen die an diesem Samstag ein paar erste Kilometer unter die Räder nehmen wollen. Neben diversen Sportmaschinen deren Fahrer ganz offensichtlich den ganzen Winter nur auf diesen Tag gewartet haben, sehen wir heute vorallem Tourenfahrer. Wieviele davon ihre beheizten Griffe benutzen können wir nicht sagen.
Das neue Motorrad macht seinen Job schon ganz ordentlich, aber ein paar Punkte stehen schon jetzt auf dem Wunschzettel. Im Grunde genau die Sachen wie bei fast jeder Maschine die zu uns gekommen ist; eine ordentliche Windschutzscheibe und ein paar Sturzbügel. Die Zusatzscheinwerfer wollen wir vorläufig noch nicht montieren da alle angebotenen Lösungen entweder verdammt teuer sind oder die Garantiebedingungen nicht erfüllen. So oder so haben wir am Ende des Tages knapp 200km auf der Uhr stehen. Beim nächsten Ausflug können es gerne noch ein paar mehr sein, aber für heute haben wir genug. Ausserdem steht für den nächsten Tag noch mehr im Programm.
So treffen wir uns am frühen Sonntag vormittag an der Garage um zu einem kleinen Autotreffen an der Weser aufzubrechen. Entstanden ist die ganze Geschichte während des Lockdown im letzten Jahr als so ziemlich jede offizielle Veranstaltung abgesagt wurde. Stattdessen traf man sich auf einem Parkplatz im Grünen um spazieren zu gehen. Mittlerweile ist daraus eine ziemlich regelmäßige Aktion geworden, speziell jetzt zum Start der neuen Saison ist hoffentlich besonders viel los. Mindestens zwei Autos werden auf jeden Fall vor Ort sein; ein roter Opel Calibra und ein weißer Opel Kadett E (nicht unser Kadett, aber das ist eine andere Geschichte).
Schon beim Eintieg in den Calibra fühlt man sich in die 90er zurückversetzt. Sowohl das Seriendesign als auch die nachträglichen Umbauten in Form von Hosenträgergurten und Bodykit rundherum passen einfach perfekt in diese Zeit. Mit 150PS unter der flachen Motorhaube und einem recht lauten Auspuff wirkt der Wagen schon ziemlich flott, aber da wir den Kadett nicht abschütteln wollen müssen wir heute ein wenig langsamer fahren. Das heißt auch einen etwas längeren Weg über Landstraßen in Kauf zu nehmen. Aber das stört uns nicht im geringsten, so können wir bei offenem Fenster das gute Wetter genießen. Unterwegs sehen wir den einen oder anderen Old- und Youngtimer, aber keinen Calibra - die sind so gut wie ausgestorben.
Nicht ausgestorben sondern schon zur Mittagszeit gut gefüllt ist der Parkplatz unter den Bäumen. Bunt gemischt stehen hier Fahrzeuge mit zwei, drei und vier Rädern aus allen möglichen Ländern und Epochen nebeneinander. Viel mehr Abwechslung auf dieser Fläche ist kaum machbar. Vom französischen Vorkriegmodell (Donnet Six) über diverse DDR Fahrzeuge bis zum aktuellen Dodge Challenger ist für jeden Geschmack was dabei. Selbst ein paar Traktoren und Mofas haben den Weg auf sich genommen. Trotzdem ist auch für unser Pärchen ein schattiger Platz frei. Neben uns stehen auf der einen Seite mehrere Trabant in verschiedensten Ausbaustufen und auf der anderen Seite eine Reihe amerikanischer Dickschiffe mit rotem 07-Kennzeichen.
Im Gegensatz zu unserem letzten Besuch sind dieses Mal mehr Fahrzeuge aber auch mehr Besucher ohne eigenen Oldtimer dabei. Wäre doch schön wenn sich dieses Treffen dauerhaft etablieren kann. Besonders wenn dadurch einige exotische Modelle respektive deren Besitzer dadurch motiviert werden ihr altes Blech öfter aus der Garage zu lassen und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Wann sieht man sonst ein Quartett Krause Duo oder einen Honda N600 einfach so auf dem Parkplatz stehen? Gefühlt sind währen der verganenen zwei Jahre diverse neue alte Autos auf die Straße gekommen, entweder neu importiert oder endlich aus dem Wachkoma aufgeweckt und fahrbereit gemacht.
Da spielt es auch keine so große Rolle ob das Fahrzeug komplett durchrestauriert, stark patiniert oder individuelle modifiziert wurde. Bis jetzt durfte noch jeder sein Auto oder Motorrad auf die Wiese stellen ohne geächtet zu werden. Selbst wenn es ein etwas merkwürdig erscheinender Opel Astra mit aufgeschnalltem Wohnabteil ist. In jedem Fall steht jetzt schon fest das der Fiesta hier auch nochmal hin muss. Aber darauf müssen wir warten bis das Saisonkennzeichen im Mai endlich gültig wird.
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