Freitag, 24. Juni 2022

Skoda Roomster Hundefänger Spezial

 

Vermutlich gibt es keinen einzigen Skoda Roomster in Deutschland der offiziell von einem Tierfänger benutzt wird. Aber wenn die Heckklappe einfach nicht mehr aufgehen will und der Hund im Kofferraum eingesperrt ist, passt der Name zur Fahrzeugart wie die Faust aufs Auge. Zum Glück ließ sich das Kofferraumschloss nach einigen Versuchen doch noch erweichen und gab den Corgi frei. Damit der Hund nicht dauerhaft auf der Rücksitzbank mitfahren muss, sollten wir den Fehler besser schnell finden. 

 


In diesem Skoda haben wir schon mehrmals Probleme mit den Türschlössern gehabt. Erst wollte die Tür hinten links nicht mehr aufgehen, dann hinten rechts und zum Schluss spielte der Kontaktschalter in der Fahrertür verrückt. Da passt der Kofferraumdeckel perfekt ins Gesamtbild. An den seitlichen Türen brachte nur ein neues Schloss mit Stellmotor den gewünschten Effekt. Ob das heute auch erforderlich sein wird, können wir jetzt noch nicht sagen - dafür müssen wir erstmal weiter den Fehler eingrenzen. Und dafür wäre es optimal wenn wir von innen an die Heckklappe gelangen, aber da steht eine große Hundetransportbox im Weg.

 


Immerhin ist die Box noch so klein das sie im Kofferraum gedreht werden kann, wenn die Rücksitzbank umgeklappt ist. Zugegeben etwas schwierig wenn nur eine der beiden hinteren Türen aufgeht (hinten rechts muss noch das Schloss getauscht werden), aber irgendwie schaffen wir es bäuchlings in den Kofferraum. Dort haben die Konstrukteure von Skoda genau für den Fall das die Heckklappe mal nicht aufgehen will ein Loch in der hinteren Verkleidung gelassen. Mit einem langen Schraubendreher fummeln wir (so wie im Handbuch beschrieben) ziemlich lange im dunkeln bis das Schloss aufgeht. Jetzt können wir bequem von aussen und im stehen weiterarbeiten.

 


Mit dem Schraubendreher können wir das Schloss manuell einschnappen lassen. Wenn man jetzt auf den Knopf an der Fernbedienung oder äußeren Griff drückt sollte der Stellmotor das Schloss entriegeln. Wir hören und sehen nichts davon. Vielleicht ist die Sicherung kaputt, wobei das eher unwahrscheinlich ist wenn die restlichen Schlösser noch funktionieren. Der nächste beliebte Fehler wäre ein Kabelbruch im Bereich vom Heckklappenscharnier, da wo die Leitungen immerwieder gebogen und geknickt werden. Vorsichtig den Faltenbalg abhebeln und an den Kabel ziehen ob sich irgendwas bereits gelöst hat. Tatsächlich liegen wir mit der zweiten These richtig; ein Kabel ist komplett durchgerissen und zwei weitere stehen ganz kurz davor. Einerseits gut das wir den Fehler gefunden haben und nicht völlig unnötig viel Geld für ein neues Schloss ausgegeben haben, andererseits eine echte Fummelei zum reparieren.

 


Ein erster temporärer Reparaturversuch mit dem Lötkolben war leider nicht erfolgreich, die wärme zieht direkt ins Kabel und lässt eher die Isolation wegschmoren als das Lötzinn schmelzen. Dann eben einen Stoßverbinder aufcrimpen. Das ist zwar absolut keine gute Dauerlösung aber immerhin genug damit der Kofferraum wieder benutzbar ist. Sicherheitshalber fährt Ruby der Corgi erstmal weiterhin auf der Rückbank mit, aber der Einkauf und normales Gepäck können dort hin wo sie hingehören. Im Netz bestellen wir einen neuen Reparaturkabelstrang mit (hoffentlich) dauerhaft flexiblen Leitungen. 

 


Um den Reparaturstrang einzubauen würde es reichen die alte Gummitülle aufzuschneiden, die weißen Plastikklammern rauszuhebeln, alle Leitungen und Schläuche durchzuschneiden und die neuen Stücke einzuflicken. Wir wollen zumindest versuchen etwas gründlicher zu arbeiten und demontieren dafür die Verkleidungen an der C-Säule und oben an der Heckklappe. So können wir die Leitungen sauber verstauen und nicht einfach nur wild in die Ecke stopfen. Mit einem passenden Hebel ziehen wir erstmal die Spreizdübel raus um das Panel im Kofferraumdeckel zu entfernen. Das Seitenteil ist mit einer Schraube hinter dem klappbaren Haken sowie zwei kleinen Schrauben hinter den unteren starren Haken festgemacht. Ansonsten sitzen ringsherum einige Blechklammern die sich mit sanfter Gewalt zerstörungsfrei lösen lassen sollten. 

 


Theoretisch könnten wir jetzt die Steckverbindungen lösen, die Leitung aus der Karosserie ins Freie ziehen, alles reparieren und wieder einbauen. Wir beschränken uns dann doch auf die "abschneiden, ancrimpen und isolieren" Variante. Insgesamt haben wir zehn Kabel vor uns liegen. Damit es keinen Kurzschluss gibt klemmen wir jetzt noch die Batterie ab, dann kommt der Saitenschneider zum Einsatz. Beim anschließen der Reparaturleitung versuchen wir soweit möglich die passenden Kabelquerschnitte und Kabelfarben zu verwenden. Sicherheitshalber machen wir noch einen letzten Funktionstest bevor alles wieder zusammengebaut wird. Jetzt ist die Heckklappe wieder zuverlässig in Betrieb und Ruby darf wieder in ihrer Hundebox im Kofferraum mitfahren. 


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