Montag, 10. Oktober 2022

Renault Clio Scheinwerfer auffrischen

 

Die Beleuchtung lässt uns an diesem Wochenende einfach nicht in Ruhe. Jetzt steht der Kobold 2.0 vor der Tür und hat die Hauptuntersuchung (unter anderem) nicht bestanden weil das Lichtbild nicht passt. Renault Plastikscheinwerfer typisch sind diese völlig vergilbt und ziemlich matt - so kann das Licht nicht vernünftig auf die Straße gelangen. Irgendwie müssen wir das in Ordnung bringen, aber bitte ohne neue Scheinwerfer kaufen zu müssen.  

 


 

Bei dem grünen Clio haben wir damals des öfteren die Scheinwerfer aufarbeiten müssen damit es wieder gut aussieht und auch so funktioniert. Heute wollen wir mal einen anderen Pflegeset-Hersteller ausprobieren. Dieser liefert nicht nur die üblichen Nassschleifpapiere sondern auch noch eine Zweikomponenten Klarlack  mit dem der Scheinwerfer am Ende überlackiert wird und so dauerhaft vor dem Ausbleichen durch UV-Strahlung geschützt werden soll. Ob und wie lange das funktioniert müssen wir noch abwarten. 

 


Erstmal bauen wir beide Scheinwerfer aus. Das ist schonmal mehr Arbeit als wir uns im Normalfall machen müssen, aber alles im eingebauten Zustand abzuschleifen und zu lackieren geht nur mit sorgfältigem Abkleben der umliegenden Karosserie, da machen wir uns doch lieber die Arbeit und lösen ein paar Schrauben und Klipse. Der Kühlergrill, wenn man das so nennen darf, ist oben beim Haubenschloss mit Torx T20, unten beim Scheinwerfer mit T30 Schrauben und beim Kotflügel mit dicken Klips befestigt. Dahinter verbergen sich zwei von drei Schrauben mit denen der Scheinwerfer festgemacht ist.

 


Nachdem die obere Schraube ebenfalls entfernt wurde kann der Scheinwerfer nach vorne rausgenommen werden. Das gestaltet sich in der Praxis nur minimal schwierig weil der Platz dafür eigentlich zu klein ist. Nur wenn der (Plastik) Kotflügel sanft zur Seite gebogen wird, kann der Scheinwerfer irgendwie vorbeigefummelt werden. Danach nur noch die Stecker vom Abblendlicht, Fernlicht, Standlicht, Blinker und Stellmotor der Leuchweitenregulierung trennen und rüber auf die Werkbank damit. 

 


Im Aufbereitungsset ist Nassschleifpapier für die händische Bearbeitung enthalten. Wir sind faul und haben noch ein paar mehr Scheinwerfer aufzubereiten, darum haben wir direkt noch ein zweites (normales) Set vo einem anderen Hersteller bestellt das Schleifpapierpads für die Poliermaschine enthält. Damit sollten wir ein noch besseres Ergebniss in kurzer Zeit erreichen. Dafür wird das 800er Papier erstmal in Wasser eingelegt damit es ordentlich durchweichen kann. Zusätzlich haben wir eine Sprühflasche mit Wasser zur Hand um den Scheinwerfer zwischendrin immer wieder zu kühlen und zu säubern. 

 


Mit der Poliermaschine in der langsamsten Stufe arbeiten wir uns einmal quer über die Streuscheibe vom Scheinwerfer. Zunächst kommt richtig viel gelber Schmier runter, nach einigen durchgängen dann nur noch weißer. Daran sehen wir das die gesamte oxidierte Oberfläche abgetragen ist. Im nächsten Durchgang wiederholen wir alles mit dem 2000er Schleifpapier, wobei dabei kein großer Unterschied mehr sichtbar sein sollte. Die Oberfläche muss komplett gleichmäßig matt sein ohne sichtbare tiefe Schleifspuren. Beim händischen Anschleifen empfiehlt es sich jeweils einen Durchgang horizontal und einen vertikal zu machen damit die Schleifspuren sich gegenseitigt aufgeheben. 


 

Anschließend waschen wir den Scheinwefer mit Wasser ab und legen ihn in die Sonne zum trocknen. Im Set ist ein spezieller Reiniger mit dem die Oberfläche eingesprüht und anschließend abgeschwischt wird. Sofern der Scheinwerfer nicht extra ausgebaut wurde, muss dafür das Abklebeband entfernt werden und nach der Reinigung wieder neu angebracht werden - ein weiteres Argument für den Ausbau der Scheinwerfer für diese Arbeit. Jetzt wird der Haftvermittler aufgesprüht, gleichmäßig über die ganz Oberfläche aber nicht zu dick. Alles ablüften lassen und den 2K-Klarlack vorberieten, dazu den Pin unten aus der Dose mit dem Ring ziehen, um 360° drehen und alles kräftig für 2 Minuten schütteln. 

 


Wie beim normalen Lackieren wird erst eine dünne Schicht gesprüht und einige Minuten anziehen lassen bevor die zweite dickere Schicht folgt. Unsere Sprühdose war leider defekt so das ein großer Teil vom Lack einfach an der Düse vorbei floss und auf den Boden tropft. Mit dem Rest ließ sich trotzdem ein satt deckendes Ergebniss erzielen. Sobald der Lack getrocknet ist sind die Scheinwerfer perfekt klar. Beim zweiten Paar Scheinwerfer ging uns zum Ende hin der Lack aus so das diese eine gewisse Orangenhaut haben. Laut Hersteller kann diese nach einigen Tagen mit dem 2000er Schleifpapier nachgearbeitet werden. Beim Einbau sollte man, bis der Lack vollständig durchgetrocknet ist lieber etwas warten und sehr vorsichtig sein. Übrigens; der 2K-Lack ist nur kurze Zeit (etwa 24h) zu gebrauchen bevor die Dose entsorgt werden muss.


Wenn diese Lackierung jetzt längerfristig hält könnte sich die Arbeit tatsächlich gelohnt haben. Für die Nachkontrolle bei der HU müssen wir jetzt nur noch zwei weitere Baustellen erledigen. Einmal den verölten Motor abputzen und den Massefehler am Rücklicht beseitigen. In der Vergangenheit haben wir hier schon mehrfach die Kontakte vom Stecker gereinigt. Jetzt greifen wir zu radikaleren Mitteln und Schrauben ein zusätzliches Massekabel auf den Lampenträger und verbinden dieses direkt mit der Karosserie.

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