Der Spaß geht weiter. Nachdem wir am Freitag angereist und am Samstag zum ersten Roadbook gestartet sind, fahren wir jetzt weiter zum nächsten Fahrgelände. Bis jetzt gab es noch keine gravierenden Zwischenfälle, nur ein paar neue Schrammen an der Schwellerverkleidung und den Einsatz vom elastischen Bergeseil um von ein paar Baumstämmen runterzukommen. Hoffentlich verläuft das restliche Wochenende genau so - am Wetter sollte es nicht scheitern.
Da wir im ersten, recht großen, Fahrgelände gleich mehrere Stunden gebraucht haben um das Ziel zu erreichen, sind wir das nächste Gelände gar nicht gefahren sondern nur zu Fuß abgelaufen. Bei Areal Nummer drei Wollen wir auf jeden Fall wieder mit dem Auto fahren. Auf dem trockenen Sandboden der hier allgegenwärtig ist, haben auch die etwas älteren MT-Reifen vom Jimny eine so gute Traktion das wir in windeseile schon fertig mit der Sektion sind un in die Mittagspause gehen können. Dafür parkt ein Imbisswagen direkt gegenüber und bietet diverse leckere Speisen an.
Dieses Gelände wurde auf einer Wiese im Industriegebiet ausgebuddelt. Im Grunde gar nicht so wild, nur das man einmal in ein so tiefes Loch rein fährt das selbst die größeren Fahrzeuge komplett darin verschwinden und am anderen Ende wieder hoch krabbeln müssen. Wenn der Boden nass und schmierig wäre (wie vor einigen Jahren) dann würden wir dort ohne Hilfe vermutlich nicht rauskommen. Jetzt und hier genügt ein bisschen mehr Gas zu geben und ein bissschen Unterstützung von der Traktionskontrolle. Zur Belohnung für die erfolgreiche durchquerung gibt es jetzt erstmal was warmes auf die Hand.
Auf der Route vom einen zum nächsten Fahrgelände wechseln wir uns bei der Navigation mit Team Rappelmann ab, so das jeder Mal Schuld hat wenn wir uns verfahren und umkehren müssen. Immerhin ist hier in der Region allgemein wenig los auf den Sraßen so das wir dabei wenig Zeit verlieren. So erreichen und durchqueren wir auch noch die letzten beiden Sektionen im heutigen Roadbook, beide führen durch kleine Waldstücke mit mehr oder weniger feuchtem Boden. In der Hauptsache müssen wir aufpassen nicht an irgendwelchen Bäumen hängen zu bleiben, die beiden Schlammlöcher können und dürfen seitlich umfahren werden. Da wir für heute erstmal genug mit der Seilwinde und den Waffleboards gearbeitet haben, wollen wir lieber kein Risiko eingehen. Dafür sind wir gegen halb Sechs wieder zurück auf der Campingwiese.
Die Rückgabe vom Roadbook soll jeden Tag bis 19h erfolgen, ansonsten wird die Kaution einbehalten. Den restlichen Abend verbringen wir damit an der Hofstrecke zu stehen und dabei zuzuschauen wie die anderen Fahrzeuge sich an den Betonhindernissen und der Modderbak versuchen. Zwischenzeitlich finden auch Showläufe mit einem stark modifizierten Chevrolet Blazer auf mannshohen Rädern statt, bei dem unter Volllast flammen aus dem Auspuff in der Motorhaube schlagen. Ein gelungener Abschluss für den heutigen Tag. Bis auf ein paar Blessuren am Unterboden keine Schäden zu verzeichnen und wirklich dreckig geworden sind die Autos auch nicht. So gehen wir früh schlafen um erholt in den letzten Tag zu starten.
Am Sonntag morgen ist es deutlich kälter und auf den Autos liegt eine dünne Eisschicht. Die Entscheidung mit dem Wohnmobil zu kommen war definitiv richtig. Unsere Nachbarn mussten in der letzten Nacht noch lange an ihrem Vitare arbeiten da eine Stoßdämpferaufnahme einfach vom Rahmen abgerissen ist. Wie sie das geschafft (und wieder repariert) haben, konnten wir leider nicht rausfinden. Nach dem Frühstück stellen wir uns wieder in die Schlange für die Roadbookausgabe. Heute geht gefühlt alles deutlich schneller und um halb Zehn sind wir schon unterwegs zum ersten Gelände, die im Roadbook einfach als Playground bezeichnet werden. Passt ja auch irgendwie.
Heute morgen haben wir auch nicht so eine große Gruppe Autos vor uns, oder zumindest kommen die alle halbwegs geschmeidig durch die Sektion so das keine große Wartezeit erforderlich ist. Was uns auffällt sind einige Teilnehmerfahrzeuge die am Samstag noch auf der roten Piste gefahren sind aber am Sonntag die schwarze Strecke gebucht haben. Vielleicht spielt ein Defekt oder Umfaller heute keine so große Rolle mehr weil es sowieso mit dem Trailer zurück nach Hause geht. Der Untergrund im Wald ist weiterhin trocken und solange kein Baum quer auf der Straße liegt kommen beide Suzukis ohne viel Theater ans Ziel. So fahren wir direkt weiter zum nächsten Gelände um nicht in die Rushhour zu kommen.
Jetzt sind wir wieder in einem Industriegebiet, mit riesengroßen Sandhaufen die es zu besteigen gilt. Sicherheitshalber läuft der Beifahrer vor und checkt wie es auf der anderen Seite aussieht - bei der Auffahrt sieht man nur die Motorhaube und den Himmel. Tatsächlich empfinde ich das runterfahren wesentlich schlimmer da es hier nicht immer möglich ist einfach anzuhalten und nachzudenken. Wenn das Auto weiterrutscht oder zu kippen droht muss man schnell und richtig reagieren um die Karre heile runter zu kriegen. Das klappt auch wie es soll, aber eine zweite Runde auf dieser Piste muss dann doch nicht sein. Stattdessen machen wir erstmal Mittagspause und gönnen uns eine Portion sehr leckere Erbsensuppe.
Das nächste Waldstück hat es wieder in sich. Sehr eng und verwinkelt, teilweise nasser und schlammiger Untergrund und weil es so schön ist gleich zwei Baumhindernisse. Da auch etwas größere Autos hier Probleme haben, versuchen wir unser Glück mit dem Jimny lieber nicht und bauen aus Waffleboards eine Rampe. Dann gelingt es ohne Schaden zügig auf die andere Seite zu kommen. Vielleicht sollte man sich sowas kaufen und keine Seilwinde. Beim zweiten Baumhinderniss bauen wir aus herumliegenden Ästen eine ähnliche Konstruktion. Mit der Unterstützung vom Einweiser gelingt es dann sogar ganz ohne Boards drüber zu kommen - die richtige Linie zu treffen macht einen riesengroßen Unterschied. Andere Teilnehmer haben nicht ganz so viel Erfolg und müssen erst mit dem Wagenheber das Auto hochbocken um sich vom Baumstamm zu befreien.
Bevor wir weiter zum nächsten Gelände fahren können, müssen wir noch kurz eine Fehlermeldung vom Reifendruckkontrollsystem abarbeiten. Das rechte Hinterrad ist ein wenig schlapp. Praktischerweise hat der Rappelmann einen Lufttank und Kompressor eingebaut so das wir direkt vor Ort den Reifen auffüllen können. Theoretisch würde es im weichen Sand helfen den Luftdruck noch weiter abzusenken, aber bis jetzt kommen wir auch so ganz gut durch und die ständigen Warnmeldungen nerven auf dauer doch ziemlich stark. Die nächsten (und letzten) beiden Sektionen führen wieder durch kleine Waldstücke und machen einfach nur Spaß. Wenn man nicht blöd an einem Baumstumpf hängen bleibt, kann man einfach so durchfahren.
Freundlicherweise helfen die Fahrer des Unimog hinter uns mit anzuschieben so das wir schnell wieder flott sind. Bei der zweiten Runde schaffen wir es dann auch ganz ohne anzuhalten. Team Rappelmann versucht sich derweil mal an der schwarzen Piste, da gerade nicht viel los ist haben die Ordner nichts dagegen. Damit sind wir mit dem offiziellen Teil vom Programm fertig und machen uns auf den Rückweg zum Camp. Heute sind wir schon am frühen Nachmittag wieder da so das auf der Hofstrecke und drumherum deutlich mehr los ist. Wir drehen ebenfalls nochmal ein paar Runden (zum Schluss selbst im Jimny auf Teilen der schwarzen Strecke) und holen uns unser Teilnehmerschild ab. Einen Pokal oder ähnliches gibt es nicht. Nur für die Gewinner des Wohnwagenrennen und der Modderbak stehen Sachpreise bereit.
Gefühlt sind heute wesentlich mehr Schaulustige und Tagesgäste vor Ort. Für die Kinder gibt es Miniquads und einen Kletterturm. Und die Erwachsenen können sich an den Getränkestand stellen und die Hofstrecke im Blick behalten. Uns fällt dort ein silberner Jimny aus Belgien mit sehr interessanten eifen auf. Vom Profil sehr ähnlich zu den Malatesta Kaiman vom Rappelmann, nur ein bisschen kleiner. Mit dem Zollstock in der Hand prüfen wir erstmal ob dieses Format wohl auf meinem Jimny ohne Modifikationen passen kann. Der Fahrer ist sehr zufrieden damit und hat selbst keinerlei Platzprobleme feststellen können. Das werden wir für die Zukunft mal im Hinterkopf behalten. Besonders praktisch ist das die Reifengröße formal schon eingetragen ist, nur ist so ein rundernuerter Geländereifen einfach immer ein bisschen gößer als normale Reifen.
Wo wir schonmal in Holland sind, nutzen wir die Chance und fahren vor der Heimreise noch eben nach Maaskantje (Drehort der NewKids Filme) für ein Foto am Ortsschild. Damit ist dieses Wochenende leider schon vorbei. Wenn wir einen Startplatz ergattern können, wollen wir im nächsten Jahr ganz sicher wieder mitkommen. Hoffentlich wieder bei perfektem Wetter. Dann brauchen wir auch keine Seilwinde.
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