Die Zeit verfliegt rasend schnell und schon steht wieder die Hauptuntersuchung bevor. Dieses Mal ist unser blauer Autogas-BMW Siebener E38 an der Reihe. Damit er möglicht direkt beim ersten Anlauf durchkommt, müssen wir ein paar letzte Vorbereitungen treffen. Zum Beispiel die Spurstangen auszutauschen.
Idealerweise hat man für diese Aufgabe einen Hebebühne oder Arbeitsgrube zurVerfügung, nur mit Wagenheber und Unterstellböcken kann es sehr unbequem und langwierig werden. In jedem Fall zahlt es sich aus wenn die Schraubverbindungen allesamt im Vorraus mit Kriechöl eingesprüht werden um das Leben etwas einfacher für uns zu machen. Aber woher wissen wir überhaupt das die Spurstangen erneuert werden müssen?
Einfach weil wir beim Wackeln an den Vorderrädern festgestellt haben das die Kugelgelenke der inneren Spurstage übermäßiges Spiel haben. Da diese fest verbunden sind und nicht einzeln getauscht werden können, war schon mal klar das die mittlere Spurstange erneuert werden muss. Und weil die äußeren Spurstangenköpfe auch nicht mehr die Besten sind (und weil nach dem Einbau in jedem Fall eine Achsvermessung notwendig ist), haben wir selbige ebenfalls neu besorgt.
In der Theorie sind nur vier Muttern (SW18) zu lösen und die vier dazugehörigen Konen aus ihrem jeweiligen Sitz zu lösen. Dann die ganze Einheit raus nehmen und die Neue in gleicher Weise wieder rein schieben. Alles in allem vielleicht eine halbe Stunde Arbeitszeit - wenn alles glatt geht. Wir rechnen mindestens mit der doppelten Zeit, einfach weil Fahrwerksteile die schon ein bisschen länger eingebaut waren, sich aus Erfahrung gerne zur Wehr setzen wenn sie entfernt werden sollen. Darum haben wir auch noch ein paar Spezialwerkzeuge wie Ausdrücker, Abzieher und Trenngabel dabei.
Mit dem Auto in der Luft nehmen wir erstmal den Schraubendreher und lösen die hintere Unterbodenverkleidung beim Getriebe. So hat man ein wenig besseren Zugang. Anschließend den Schlagschrauber mit 18mm Nuss zur Handnehmen und die Muttern an den äußeren Spurstangenköpfen und an den inneren Kugelgelenken lösen. Dabei passieren die beiden möglichen Szenarien wenn man mit Konussitzen arbeitet; entweder die Mutter lässt sich vollständig lösen und der Konus sitzt bombenfest oder der Konus ist locker und dreht sich die ganze Zeit mit so das die Mutter nicht komplett entfernt werden kann. Beides ist ein echtes Hindernis bei der Arbeit.
Zu unserem Glück sitzt die Mutter bei den äußeren Gelenken fest und bei den inneren der Konus. So können wir zumindest relativ einfach an alles heran kommen. Aussen kommt der Winkelschleifer zum Einsatz; wir flexen einfach die Mutter samt Gewinde ab. Damit ist die äußere Hälfte schon mal lose. Innen Versuchen wir uns zunächst mit einem dicken Vorschlaghammer, jedoch ohne Erfolg. Die Abzieher aus unserem Fundus haben alle die falsche Form oder Größe so das wir damit auch nicht weiterkommen. Erst die Trenngabel in Verbindung mit dem dicken Hammer schafft Resultate.
Jetzt können wir die komplette Einheit zur Seite raus schieben und auf den Boden legen. Die neuen Spurstangen werden nach Augenmaß zusammengebaut bis sie die selbe Länge wie die Alten haben. Aber Achtung; die äußeren Spurstangen passen jeweils nur für eine Seite und die mittlere Spurstange ist auf der Beifahrerseite ein wenig verformt damit mehr Platz bleibt - also die neue auch genau so wieder einsetzen. Mit der groben Voreinstellung sollte das Auto zumindest bis in die Werkstatt zur Spurvermessung fahren können. Sobald die neue Spurstange an ihrem Platz ist werden die neuen Muttern mit 65Nm angezogen. Die kleinen Klemmschrauben am Einstellgewinde bekommen jeweils 18Nm. Zum Schluss die Unterbodenverkleidung wieder anbringen und festschrauben.
Damit ist dieser Teil vom Auto durchsaniert und bereit für die Hauptuntersuchung. Ob das alles war was wir für die frische Plakette tun müssen werden wir dann wohl oder übel erfahren wenn wir dort waren. Aber wo der Wagen schon mal auf der Bühne hängt nutzen wir die Gelegenheit und machen einen Ölwechsel, ausserdem braucht der Motor eine Grundreinigung rund um die Servopumpe. Anscheinend ist die Leitung zum Ausgleichsbehälter nicht mehr ganz dicht. Das schreiben wir auf den Einkaufszettel fürs nächste Mal.
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