Beleuchtungsfehler: Frost frisst Strom

 

Nur weil es kalt und nass draußen ist heißt das nicht, dass wir Urlaub machen können. Die Arbeiten gehen vielleicht ein bisschen langsamer vorran, aber irgendwie muss es weiter gehen. Leider frieren nicht nur wir, sondern auch die Autos. Und manchmal gehen dabei auch Sachen kaputt die eigentlich keine Probleme machen sollten. So wie die Elektrik für die Anhängersteckdose bei diesem VW Crafter.

 

Wenn die Beleuchtung am Anhänger nicht funktioniert, haben wir aus gutem Grund meist die Elektrik an selbigem unter Verdacht. Autoseitig haben wir in den letzten Jahren eigentlich sehr selten Probleme gefunden. Vielleicht weil die Elektroinstallation Zugfahrzeugseitig besser geschützt und etwas sorgfältiger installiert ist. Das heißt leider nicht das hier niemals Probleme auftreten können. Menschliches Versagen und widrige Umstände spielen hier auch eine Rolle. So wie bei diesem VW Crafter der urplötzlich Probleme mit der Anhängerelektrik hatte. Nach einem genauen Blick in die Steckdose konnten wir den Fehler schon sehen; das Innenleben hat sich gelöst so das die Kontakte von Stecker und Dose nichtmehr erreichen können. 

 

Nachdem die drei Schrauben und einige Kabelbinder gelöst sind, kann die Dose von der AHK abgenommen und geöffnet werden. So wie es aussieht sind einfach nur die drei winzigen Haltenasen abgebrochen mit denen das Innenteil mit den Kontakten im Gehäuse festgehalten wird. Ein erster Versuch mit einem Bündel Isolierband alles wieder an seinem Platz zu fixieren und das Gehäuse unter Spannung zusammenzubauen hat leider nicht geklappt. Also bleibt uns heute Abend nichts anderes übrig als eine komplette neue Steckdose zu verbauen. Da der originale Kabelstrang relativ knapp bemesen ist, wollen wir ungern einfach das Ende abschneiden und neue aufcrimpen. 

 

 

Stattdessen versuchen wir die runden Kontakte mit einem entsprechenden Auspinwerkzeug zu lösen und alles abzuschneiden bis sie in die Anschlüsse der neuen Dose passen. Damit kein Kurzschluss zwischen den einzelnen Leitungen entstehen kann wird jedes Kabel einzeln mit Schrumpfschlauch isoliert. Anschließend müssen die Kabel nur wieder dem richtigen Anschluss zugeordnet werden. Dafür empfiehlt es sich ein paar Fotos vom Ausgangszustand zu machen. Dann können wir das Gehäuse wieder zusammensetzen und alles an die Anhängekupplung schrauben. Ein kurzer Funktionstest mit unserem Testkoffer bestätigt den Erfolg unserer Reparatur; alles leuchtet so wie es soll. 

 

 

Trotzdem will die Beleuchtung am Anhänger weiterhin nicht funktionieren. Offenbar sind auch beim Stecker einige der Kontakte nicht mehr da wo sie hingehören und ins Gehäuse hineingedrückt worden. Da hat wohl jemand zu gut gefrühstückt. Immerhin kann man, sobald alles auseinadergeschraubt wurde, die Kontakte wieder in ihren Sockel drücken. Ob es an den Temperaturen oder an der Qualität vom Stecker liegt können wir selbst nicht genau sagen. Um die Sache in Zukunft ein bisschen haltbarer zu machen, erhitzen wir das Plastikgehäuse etwas mit dem Feuerzeug und biegen die Haltenasen dann näher an die Kontaktkpins damit sie nicht so leicht wieder verrutschen können. Bleiben wir gespannt ob es hilft. 

 

 

Und weil der Tag noch nicht lang genug war, gibt es noch eine Baustelle an diesem Eduard Anhänger; die Umrissleuchte vorne rechts ist samt Haltearm abgebrochen. Exakt den selben Defekt hatten wir vor etwa 6 Monaten bereits bei einem baugleichen Trailer. Die Niete mit denen der Arm am Chassis gehalten wird reißen einfach ab und das Teil landet auf dem Boden. Warum das immer auf der rechten Seite passiert und warum hier nicht einfach ab Werk Schrauben verwendet werden, können wir auch nicht sagen. Jedenfalls besteht die Reparatur darin genau das zu machen. Die Reste der alten Niete mit einem Druchtreiber aus dem Loch beseitigen, Schrauben durchstecken und alles ordentlich festschrauben. 

 

 

Leider ist das Gehäuse der Umrissleuchte kaputt gegangen so das wir hier eine Neue aus dem Fundus nehmen müssen. Immerhin sind die Kabel unbeschädigt geblieben so das wir hier nicht allzuviel Zeit aufwenden müssen. Natürlich prüfen wir bei dieser Gelegenheit direkt den Zustand der Halterung auf der linken Seite - hier ist alles bombenfest und macht keinerlei Anstalten abzureißen. Sehr merkwürdig das Ganze. Vielleicht sollten wir sicherheitshalber wenigstens eine der Niete durch eine Schraube ersetzen um das Risiko weiter zu reduzieren. Aber bei unserem Glück kommt der Trailer ziemlich sicher schon bald wieder vorbei weil irgendwas anderes kaputt gegangen ist. 

 

 

So ist das nunmal wenn die Arbeit um jeden Preis weitergehen muss, egal wie kalt und nass das Wetter auch sein mag. Zumindest hier und heute können wir attestieren das Auto und Anhänger wieder vollständig einsatzbereit sind.