Montag, 16. Oktober 2023

Mercedes SK1722 Pflegeprogramm und Hauptuntersuchung

 

Der erste Wartungsstau ist beseitigt. Jetzt können wir uns um den Rest kümmern. Also alles was sonst noch kaputt ist, nicht mehr gut aussieht, oder uns sonst wie sinnvoll erscheint. All das machen wir damit der Mercedes für seinen nächsten Einsatz bestmöglich fit ist und jede Aufgabe meistern wird. Hoffen wir zumindest. 


 

Bei der Abholung war einer der beiden Arbeitsscheinwerfer hinten am Fahrzeug kaputt. Vermutlich wurde die Abrollmulde einmal zu niedrig aufgeladen und rasierte dabei den Scheinwerfer ab. Ihn einfach gegen ein intaktes Teil aus unserem Fundus zu ersetzen wäre sicherlich die schnellste Lösung aber auch nur wieder von Zwölf bis Mittag gedacht. Stattdessen wollen wir die Scheinwerfer komplett versetzen, so dass sie in Zukunft hoffentlich dauerhaft heile bleiben können. 

 


Da wir das Rad nicht komplett neu erfinden wollen und auch die Verkabelung möglichst unverändert bleiben soll, müssen wir eine Stelle finden die so tief sitzt dass die Führungsrollen der Mulde definitiv eher ihre Schiene erreichen als die Unterseite der Mulde unsere Scheinwerfer. Ausserdem möchten wir sie möglichst hoch setzen damit sie weit leuchten und beim Rangieren im Gebüsch nicht gleich zu Bruch gehen. Aus unserer Sicht die beste Lage dafür ist links und rechts unterhalb der Bolzenkupplung am Rahmenende. Sos sind alle Anforderungen erfüllt. Warten wir mal ab wie lange sie jetzt durchhalten.

 


Als nächstes ist die blaue Beleuchtung auf dem Dach fällig. Bei der Abholung waren hier nur die Sockel für abnehmbare Blinklichter vorhanden. Ein bisschen Glück und Geduld brachten uns passende gebrauchte Rundumkennleuchten für blaues Blinklicht. Zwar nicht exakt identisch aber ausreichend ähnlich damit es nicht direkt auffällt. Solange wir bei Fahrten auf öffentlichen Straßen eine Abdeckhaube drauf haben, ist es sogar legal bei einem historischen Einsatzfahrzeug so herumzufahren.


 

Die Idee mit den weißen THW-Streifen auf den Türen und der Motorhaube haben wir inzwischen auch aufgeben. Weniger weil es nicht zweifelsfrei legal ist, sondern weil unsere Recherche ergeben hat das genau dieser Lkw niemals die typische Streifenfolierung hatte. Das Design wurde wohl erst später geändert und bei diesem Fahrzeug nie aktualisiert. Im Zweifel ist uns die Originalität dann doch wichtiger als ein möglichst hoher Wiedererkennungswert. Dafür soll die restliche Optik ein bisschen verbessert werden. Eine gründliche Wäsche ist der erste Schritt in diese Richtung.

 

 

In unserem Ort gibt es leider keine öffentlichen Waschboxen in die so ein Lkw rein passt. Und eine professionelle Lkw-Waschanlage ist uns dann doch zu teuer. Die Lösung für unser Problem findet sich in Form einer nahegelegenen Lkw-Werkstatt wo wir den Waschplatz gegen eine Spende in die Kaffeekasse für ein paar Minuten benutzen dürfen. Das gibt uns genügend Zeit die stark verschmutze Hydraulik und Schmierstellen am Fahrgestell sowie den Vogeldreck und Moosbewuchs von der Kabine zu beseitigen. Zuhause folgt dann die Feinarbeit mit Kusntstoffpflege für den Kühlergrill und Schleifvlies in Verbindung mit Balistol um die rostigen hinteren Kotflügel mittelfristig etwas besser aussehen zu lassen. Einfach mit dem Schleifvlies den Flugrost abschleifen und dann mit Balistol alles versiegeln. 

 

 

So vorbereitet kann bei der ebenfalls fälligen Hauptuntersuchung eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Im Grunde läuft die genau so ab wie bei jedem anderen Kraftfahrzeug bis jetzt auch. Nur das hier alles ein bisschen größer und schwerer ist. Der wichtige Unterschied ist die Druckluftbremsanlage und alle dazugehörigen Komponenten. Vom Kompressor der die Luft ansaugt und verdichtet, über den Lufttrockner der die Feuchtigkeit abscheidet, durchs Mehrkreisschutzventil welches dafür verantwortlich ist eventuell defekte Luftverbraucher gegen das restliche System abzusichern damit nicht die ganze Luft entweichen kann und keine Bremskraft mehr zur Verfügung steht. 

 

 

Zu unserer großen Freude packen wir sämtliche Prüfungen ohne große Probleme. Ein Verbandkasten und die batteriebetriebene Handwarnleuchte (vorgeschrieben bei dieser Gewichtsklasse) fehlen, ansonten nichts wichtiges zu beachten. Sehr gut. Das heißt wir können uns jetzt ohne weitere Nebenkriegsschauplätze um die letzten wichtigen Details kümmern. Einmal ein CB-Funkgerät montieren und dann eine (oder besser mehrere) USB/Zigarettenanzündersteckdosen damit uns der Strom nicht fehlt. 

 

 

Damit diese beiden 12V Geräte in einem Fahrzeug mit 24V Bordnetz funktionieren, muss noch ein Transformator dazwischen gebaut werden der die Spannung entsprechend reduziert um ein passendes Level zu ereichen. In der Vergangenheit war offenbar bereits ein Radio im Dachhimmelstaufach montiert gewesen. Genau so machen wir es heute auch wieder - nur ein bisschen provisorisch mit Klebenband und Kabelbindern gelöst. Auf der abschließenden Testrunde über die Dörfer funktioniert alles wie es soll.

 

Wofür wir den ganzen Aufwand betreiben und was es sonst noch zu erledigen git, berichten wir euch dann beim nächsten Mal.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung (https://schlagzeilenkaefer.blogspot.com/p/impressum.html) zur Kenntnis genommen zu haben.

Mit Absenden deines Kommentars werden Name, E-Mail, Kommentar, URL, IP-Adresse und Zeitstempel in einer Datenbank gespeichert. Du kannst Deine Kommentare natürlich später jederzeit wieder löschen lassen

Indem du mir einen Kommentar hinterlässt, erklärst du dich AUTOMATISCH mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden!

Dieser Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.