Ford - die tun was: Spinnende ZV am Transit

 

Eine elektrische Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung ist echt praktisch und darum heute bei fast jedem Auto serienmäßig verbaut. Um so schlimmer wenn sie dann einfach nicht mehr funktionieren will. Erst recht wenn man so den Kofferraum nicht öffnen kann und an die Ladung herankommt. Das müssen wir ganz schnell ändern.

 

Am Sonntag mittag erreicht uns der Anruf eines wohlbekannten Pickup-Fahrer, dessen Freund ein Problem mit seinem Ford hat. Ein Bandauftritt steht mittelfristig bevor und jetzt will der Transit seine Fracht nicht mehr herausrücken. Die ZV ist irgendwie kaputt. Aber nicht komplett. Nur so das es nervig ist und keinen Sinn hat. So kann man im Moment nur die Fahrertür mit einem Schlüssel von aussen öffnen und muss dann von dort durchs Auto klettern um auf die anderen Sitzplätze zu gelangen. 

 

Selbst wenn man im Auto sitzt können die übrigen Türen nicht von innen entriegelt und geöffnet werden. Durch die ZV Stellmotoren werden die auch die Schiebetür und Heckklappe doppelt verriegelt und können ohne selbige nicht wieder entriegelt werden. Eine alternative Entriegelungstechnik über die Mechanik vom Türschloss wie beispielsweise in einigen Opel verbaut, gibt es hier nicht. Und wie wir nach einiger Recherche im Netz erfahren müssen ist das Türschloss im Transit bzw. seine Verbindung zum Gestänge für die Entriegelung so labil gebaut das es für einen längeren Dauerbetrieb, gerade bei kalten Temperaturen absolut nicht ausgelegt ist. 

 

Wenn das einzige mechanische Schloss dann auch noch den Geist auf gibt kann selbst der ADAC nicht mehr viel helfen. In den entsprechenden Ford-Foren ließt man wahre Horrorgeschichten von Transitfahrern die Scheiben einschlagen oder Löcher in die Karosserie bohren mussten um irgendwie weiter zu kommen. Gerne ist dann das Steuergerät der ZV bzw. ein Stellmotor in den jeweiligen Türschlössern schuld. Aber selbst verschmutze Kontakte an den einzelnen Türen und Klappen können die Steuerung verwirren und zu Fehlfunktionen oder falschen Warnmeldungen führen. Das haben wir so nicht an diesem Wagen. 

 

 

Bei unserem Patienten kann die Tür auf- und zugeschlossen werden, immer begleitet von einem Hupton. Den macht das Auto immer dann wenn irgend eine Tür nicht richtig verschlossen ist - als Erinnerung für den Fahrer. Soweit so gut. Aber woran soll es liegen. Strom muss da sein, schließlich hupt und blinkt der Wagen wenn die Funkfernbedienung betätigt wird. Das Steuergerät scheint auch noch irgendwas zu machen da es erkennt wenn eine Tür oder Klappe nicht mit der ZV sondern manuell aufgeschlossen wird. Vielleicht ein Kabelbruch oder Softwareproblem? Wir wollen lieber nicht den Teufel an die Wand malen und fangen mit den banalen Dingen an. 

 

 

Dafür müssen wir an den Sicherungskasten heran. Dieser befindet sich hinterm Handschuhfach, dieses kann nachdem links und rechts die Nasen eingedrückt werden um 180° aufgeklappt werden. Jetzt sehen wir den Deckel vom Sicherungskasten, genauer gesagt vom ersten Kasten. Die Sicherung welche wir suchen, ist im hinteren Kasten. Da kommen wir erst dran wenn die beiden Verriegelungen oben am ersten Kasten nach links und rechts weggeschoben werden und er nach vorne weggeklappt wird. Jetzt müssen wir nur noch Sicherung 78 finden (15 Ampere) und schauen ob sie intakt ist. Ist sie nicht! Also besorgen wir eine neue Sicherung und stecken sie ein. 

 

 

Tatsächlich funktionieren die Türschlösser jetzt wieder wie sie sollen. Wo der Fehler letztendlich liegt können wir hier und heute nicht sagen. Mittelfristig schmeißen wir eine Hand voll Ersatzsicherungen ins Auto damit der Fahrer sich selbst aus der Patsche helfen kann.