Freitag, 24. November 2023

Lancer: Neue Riemen für die alte Dame

 

Man kann sparsam sein, man kann geizig sein, aber sparen am falschen Ende ist einfach nicht gut. Entweder verursacht man am Ende nur mehr Kosten als nötig, steigert das Risiko irgendwas kaputt zu machen (siehe Punkt 1) oder es stellst sich heraus das keine Ersparnis stattgefunden hat und man einfach nur unnötig lange gewartet hat. So wie bei diesem mittlerweile 32 Jahre alten Mitsubishi Lancer.


Nicht nur das der letzte Ölwechsel gleich mehrere Jahre her ist, was der Lebenserwartung des Motor sicher nicht zuträglich war, aufgrund eines kontinuerlichen Ölverlust wurde auch deutlich dickeres Öl eingefüllt als eigentlich zu dem Motor gehört um selbigen zu minimieren. Einfach die kaputte Ventildeckeldichtung zu wechseln wäre defintiv günstiger gewesen. Egal, wir haben den Wagen auf der Bühne und tauschen das Öl und den Filter endlich mal wieder aus. Die Mischung aus Öl, Kondenswasser und Sprit hat eher die Farbe von altem Kaffewasser. Immerhin kommt man bequem an den Filter und die Ablasschraube heran. 

 


Vermutlich noch ein gutes Stück älter als das Motoröl und der Ölfilter (Originalteil von Mitsubishi, das macht uns Sorgen), sind die beiden Riemen für die Lichtmaschine, Wasserpumpe und Servolenkung. Schon beim (lange überfälligen) Zahnriemenwechsel vor drei Jahren sah man ihnen das Alter an. Überall zwischen den Rillen sind tiefe Risse und das Gummi ist ziemlich abgenutzt. Nur eine Frage der Zeit bis einer davon durchreißt und der Wagen entweder ohne Lenkhilfe oder ohne Strom und Kühlwasserzirkulation liegen bleibt. Das wollen wir verhindern. Immerhin kann man die Beschriftung auf den Riemen noch gut erkennen und beim lokalen Teiledealer problemlos passenden Ersatz bestellen.

 


Damit bleibt jetzt nur noch die Kleinigkeit der Montage. Erst den Keilriemen für die Servopumpe abnehmen und dann den Multirippenriemen für die restlichen Nebenanggregate. In der Riemenscheibe für die Servopumpe sind jeweils zwei Löcher die, wenn alles passend steht, genau über den dahinter befindlichen Halteschrauben liegen sollten. Sobald beide Schrauben weit genug angelöst sind kann die Pumpe weggeklappt werden und der Riemen ist lose. Für den anderen Riemen muss die Lichtmaschine gelöst und weggeklappt werden. Hier gibt es eine Klemmschraube und und eine Spannschraube die beide gelockert werden müssen. Anschließend den alten Riemen von allen Riemenscheiben runternehmen und den neuen in gleicher Weise auflegen. 

 

 

Wichtig ist hierbei die Rillen vom Riemen passend in die jeweilige Spur der Scheibe zu bringen, ansonsten wird der Riemen entweder abspringen oder sehr schnell kaputtgehen. Beim Spannen ist es wichtig den passenden Mittelwert zwischen zu fest und zu locker zu finden. Die Faustformel besagt dass der Riemen sich noch mit etwas Kraft um 90° verdrehen lassen soll. Nicht mehr und nicht weniger. Im Zweifelsfall lieber etwas lockerer lassen und im Fahrbetrieb testen ob er durchrutscht und quietscht. Hoffentlich nicht durchrutschen und quietschen werden auch die neuen Ganzjahresreifen welche wir für die Hinterachse besorgt haben. Vor zwei Jahren sind bereits die anderen beiden Reifen gewechselt worden. Der Einfachheit halber haben wir exakt den selben Hersteller und Typ wieder gewählt. 

 

 

Die  Montage auf die Felge überlassen wir einer Autowerkstatt, aber den Rest machen wir dann wieder. Das bietet uns nochmal Gelegenheit vor der anstehenden Hauptuntersuchung die Bremsanlage und Aufhängung zu inspizieren. Eigentlich kann hier nichts kaputt oder verschlissen sein, schließlich hat der Wagen in 24 Monaten kaum 5000km abgespult. Damit die Bremse weiterhin gut funktioniert wechseln wir jetzt nur noch die Bremsflüssigkeit aus. Der Farbe nach zu urteilen dürfte sie auch schon seit einigen Jahren im Dienst gewesen sein. Leider passt keiner der Adapter für unser Bremsenentlüftungsgerät, so das wir wieder ganz klassisch mit einem Helfer die Anlage entlüften müssen. 

 


Der Lohn all unserer Mühen und Investitionen ist eine erfolgreich bestandene Hauptuntersuchung. Selbst unser Angstthema, die Abgasuntersuchung, gelingt ohne große Anstrengungen. In Anbetracht des Alter und der hauptsächlichen Kurzzstrecke auf denen der Motor und der Katalysator kaum richtig warm werden können, haben wir hier mit Problemen gerechnet. Offenbar hat Mitsubishi damals echt gutes Material verbaut. Hoffentlich sieht das in zwei Jahren wieder so aus.

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