Freitag, 3. November 2023

Ford Fiesta JAS durch den TÜV schweißen Runde 1


Wenige Dinge im Leben sind so zuverlässig wie die alle zwei Jahre fällige Hauptuntersuchung, zum Beispiel das alte Fords gerne rosten. In Kombination heißt das; es gibt Arbeit für uns. Mindestens für eine weitere HU Periode muss dieser Fiesta nochmal frisch gemacht werden. Bloß gut das wir noch genügend Blech und Schweißdraht auf Lager haben um alle Löcher zu verschließen. 



In Anbetracht der Bereits erfolgten Investitionen die in den letzten paar Monaten in den Wagen geflossen sind, stand es ehrlichgesagt auch niemals zur Debatte das Auto nicht durchzuschweißen um die ersehnte Plakette zu bekommen. Unter anderem sind die Spritpumpe, ein Radlager an der Vorderachse, sowie beide vorderen Bremssättel inkl. Bremsschläuchen erneuert worden. Insofern erwarten wir eigentlich (ausser dem obligatorischen Rost) keine ernsthaften Probleme bei der Prüfung. 



Um keine potenziell lange Liste von geringen Mängeln in kurzer Zeit abarbeiten zu müssen weil sonst die Frist zur Nachkontrolle abläuft, machen wir es dieses Mal anders als sonst und reparieren schon vor der Untersuchung. Das birgt zwar ein gewisses Restrisiko doch irgendwas übersehen zu haben, aber man kann auch Glück haben und der Prüfer sieht die Sache nicht kritischer als wir selbst. Warten wir einfach ab wie es läuft. Bis dahin tun wir alles nach bestem Wissen um den Ford vorzubereiten.



Dazu gehört einmal beide Schweller und Radläufe mit dem dicksten Schraubendreher den wir haben abzustochern um eventuelle Rostnester zu finden. Anders arbeiten die Prüfer auch nicht. Auf der Beifahrerseite mussten wir 2019 schon mal eine größere Reparaturaktion am Radlauf hinten durchführen. Mittlerweile hat sich dort neuer Rost gebildet. Aber solange es noch ausreichend stabil ist, ignorieren wir die rattige Optik erstmal und konzentrieren uns auf die wichtigen Dinge. Auf der linken Seite sieht es bei weitem nicht so gut aus. 



Neben diversen Stellen wo der Lack hoch kommt sind zwei Stücke so stark verrostet dass der Schraubendreher glatt durch geht bzw. im Blech steckenbleibt. Beides ist nicht akzeptabel. An der schlimmeren Stelle schneiden wir erstmal die äußere Blechlage großzügig weg um an die darunter liegenden Bereiche zu gelangen die ebenfalls stark angegriffen sind. Mit dem Druckluftwinkelschleifer lässt sich der Rost schön präzise raustrennen. Das erleichtert auch die Anfertigung einer Pappschablone für den Flicken der dort rein kommen soll. 



Theoretisch könnte man auch mit etwas Überlappung arbeiten, aber dann müsste die Zugangsöffnung noch größer gemacht werden. Darauf haben wir keine Lust, darum lieber alles stumpf einsetzen und zupunkten. Die Stabilität ist hier definitiv wichtiger als die Optik, darum muss hier nichts glatt geschliffen werden. Anschließend folgt der Deckel also die äußere Blechlage. Hier sollte alles ein bisschen schöner werden. Da es im Moment ein bisschen kälter ist und uns die Zeit fehlt, verzichten wir vorläufig auf Spachtelorgien und grundieren und lackieren alles wie es ist. 



Das nächste Loch ein Stück weiter oben ist noch nicht ganz so groß und lässt sich zuschweißen ohne einen Flicken einzusetzen. Damit hier so schnell nichts weiter rostet muss auf jeden Fall Rostschutzwachs oder Konservierung zwischen Seitenteil und Radhaus gesprüht werden. Da der Fiesta nur ein bisschen Teppich als Innenverkleidung vom Kofferraum hat, kommt man mit einem langen Rüssel auf der Sprühdose ganz gut auch in diese Regionen. Im Zweifelsfall machen wir uns selbst das Leben damit einfacher wenn der Rost nicht all zu schnell wiederkommt.



Zum Abschluss ist jetzt der Schweller auf Höhe der B-Säule dran. Wieder trennen wir großzügig aber mit Sorgfalt die durchgerostete äußere Blechhaut heraus um uns ein Bild von den dahinter liegenden Blechlagen zu machen. Es sieht zwar alles nicht mehr wirklich schön aus. Aber selbst mit dem Hammer kriegen wir hier keine Löcher rein gekloppt. Das reicht uns. Also her mit der Blechschere und einen passenden Flicken zurecht schneiden. Ansetzen, einschweißen, verschleifen, grundieren und lackieren. Fertig.



Inklusive Abkühl- und Trocknungspausen hat diese Blitzaktion keine 2h Stunden gedauert und lies uns sogar noch Zeit für eine kleine Motorwäsche. Die olle Kork Ventildeckeldichtung hält einfach nur von zwölf bis mittag in diesem Auto. Ansonsten können wir nichts feststellen das uns Probleme machen sollte. Also alles bereit für die HU. Tatsächlich wird es nur einmal spannend während der Abgasuntersuchung, letztendlich lag es aber an einem defekten Messgerät und nicht an unserem Fiesta. 


So bekommen wir die neue orangene Plakette und einen frischen TÜV Bericht auf dem nur ein paar Hinweise stehen (Radlauf angerostet, wer hätte das gedacht). Übrigens hält die provisorische Reparatur am Türschloss mit Schweißdraht und der gebrochenen Feder immer noch durch. 

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