Normalerweise haben wir den Anspruch das alle Fahrzeuge im engeren SZK Fuhrpark immer halbwegs heile aber auf jeden Fall zuverlässig Startklar sind und ausreichend Sprit im Tank für eine kleine Reise haben. Auch wenn sie Kühlwasser verlieren oder Öl verbrennen, das wird dann eben regelmäßig aufgefüllt. Und falls sie eher selten gefahren werden weil sie aktuell nicht gebraucht werden (oder Winterpause ist), so ist die Batterie zumindest aufgeladen und wenn Not am Mann ist sollte die Karre direkt einfach losfahren. Irgendwie ist das die letzten Monate ein bisschen ins wackeln geraten. Und darum müssen wir uns jetzt intensiv um unsere Omega Limousine kümmern.
Angefangen hat alles im Oktober, da sollte der Omega nur mal eben umgeparkt werden um Karlchen, das James Cook Wohnmobil, auf seinen temporären Winterlagerplatz zu fahren. Da wollte der Opel schon nicht anspringen weil die Batterie ziemlich schlapp war. Grobe Schätzungen ergeben das der Wagen zu dem Zeitpunkt ungefährt fünf Wochen nicht mehr benutzt worden war. Mit etwas Starthilfe ist der Motor gleich wieder am Start. Das knattern vom undichten Auslasskrümmer ignorieren wir weiterhin gekonnt. Genau so wie den überfälligen Ölwechsel. Aber das ist eine andere Geschichte. Jetzt wird der Omega aus aktuellem Anlass wesentlich mehr gebraucht. Vielleicht lösen sich manche Probleme durch die dauerhafte Benutzung ja von alleine. So wie der klemmende Türkontaktschalter an der Fahrertür.
Das macht diese Limousine auch mit 24 Jahren auf dem Buckel immernoch ziemlich gut. Abgesehen davon das die Funkfernbedienung nicht funktioniert und so ein Stufenheck einfach nicht das richtige für den mobilen Arbeitsplatz ist. Trotzdem spult der Wagen ziemlich schnell die ersten anderthalb tausend Kilometer ab - und damit schon fast so viel wie im ganzen Jahr bis dahin. Dabei fallen uns ein paar weitere Dinge auf; zum Beispiel die sporadischen Startprobleme auf Grund des (immer noch) kaputten Nockenwellensensor. Irgendwie war das in den letzten Jahren entweder noch nicht so häufig oder es ist jetzt um so bewusster geworden weil der Motor für die Arbeit jetzt am Tag ungefähr 20 Mal neu gestartet wird. Darum sollten wir uns defintiv bald mal kümmern.
Genau so wie um die schwache Beleuchtung die vermutlich im Zusammenhang mit der ständig relativ niedrigen Bordnetzspannung hängt. Selbst wenn kein Licht eingeschaltet ist und auch sonst keine großen Verbraucher eingeschaltet sind, ist die Spannung laut unserer Anzeige für den Zigarettenanzünder nur Werte im Bereich von 12.6 bis 13.2 Volt an. Das ist deutlich weniger als die 13.6 bis 14.4 Volt welche ein normal funktionierendes Bordnetz liefern sollte. Auf Verdacht eine neue Lichtmaschine einzubauen wäre vielleicht einen Versuch wert gewesen, aber das erscheint uns dann doch ein bisschen zu viel Arbeit und Investition für unsichere Resultate. Dann kaufen wir lieber erstmal einen neuen Blinkerhebel - der linke Blinker funktioniert manchmal nicht richtig. Dieses Thema müssen wir später nochmal untersuchen. Jetzt ist erstmal die Hauptuntersuchung fällig.
In den letzten Jahren hat der Omega diese Hürde eigentlich immer im ersten Anlauf geschafft, selbst wenn mal ein paar geringe Mängel und Hinweise aufgeschrieben wurden, gab es am Ende doch die ersehnte Plakette aufs Nummernschild. Dieses mal waren wir schlecht vorbereitet und kamen noch dazu erst kurz vor Ende der Frist zur Prüfung. Ob es daran lag oder einfach die Jahre ihre Spuren hinterlassen haben können wir nicht sagen. Fakt ist, das die Handbremse zu schwach arbeitet, die Scheinwerfer sind blind und beide Vorderreifen auf der Innenseite stark abgefahren. So weit so schlecht. Aber alles irgendwo noch lösbar. Im Zweifelsfall lassen wir gleich vier neue (Winter)Reifen aufziehen und die Spur neu einstellen damit sie wieder gleichmäßig ablaufen.
Ehrlicherweise müssen wir auch sagen das die Reifen von 2017 sind und allein aufgrund der Alterungsrisse die sich im Profil abzeichnen früher oder später ausgewechselt werden müssten. Und die blinden Scheinwerfer sind und schon länger ein Dorn im Auge. Eigentlich wollten wir dafür schon längst ein paar aufgearbeitete Ersatzteile einbauen. Das klappte leider nicht so wie geplant, aber das ist eine andere Geschichte. Wohl oder Übel müssen wir erstmal die vorhanden Teile aufpolieren, anschließend die Handbremse nachstellen und den Opel zur Werkstatt bringen zwecks Reifen und Spureinstellung. Der Termin dafür ist in knapp einer Woche.
Bis dahin muss der Omega weiterhin im Alltag laufen. Alle anderen Autos sind entweder kaputt oder irgendwo in der Familie ausgeliehen. Im Zweifel haben wir einen ganzen Monat Zeit die Mängel in Ruhe zu beseitigen. Natürlich kann bei uns nichts wirklich so einfach funktionieren. Knapp zwei Wochen nach der Hauptuntersuchung müssen wir durch ein ziemlich tiefes Schlagloch ballern. Danach fährt das Auto irgendwie merkwürdig und macht unschöne Geräusche aus dem Kofferraum. Sobald wir anhalten können, schauen wir nach was da los ist. Offensichtlich ist der Stoßdämpfer Dom durchgerostet und der Dämpfer klappert jetzt halb lose gegen die Karosserie. Na super. Immerhin ist das Auto noch mobil und wir können weiter nach Hause fahren.
Dort schauen wir uns das Problem mal auf der Hebebühne an. So wie es aussieht ist der Bereich unmittelbar um die Dämpferaufnahme vollständig durchgerostet, obwohl oder weil dort mindestens drei Bleche übereinander liegen. Das lässt sich so ohne weiteres nicht wieder zusammenschweißen, wir brauchen ein neues Stück Blech in der passenden Form. Leider war die Suche erfolglos so das wir kreativ werden müssen. Darum bestellen wir uns das Reparaturblech für den Federdom eines Golf I Cabrio. Auf dem Foto im Netz hat es zumindest eine gewisse Ähnlichkeit. Ob es wirklich passt und stabil genug ist können wir jetzt noch nicht sagen.
So steht der Omega erstmal auch in der Garage und kann nicht mehr benutzt werden. Bloß gut das zwischenzeitlich alle nötigen Reparaturen am Krümelmonster Mondeo erledigt sind so das wir uns den Kombi für die Arbeit ausleihen können. Jetzt haben wir endlich wieder eine funktionierende Funk-Zentralverriegelung und einen großen Kofferraum der sich auch mal als mobile Werkbank und Wetterschutz nutzen lässt. Sobald die nötigen Ersatzteile eingetroffen sind muss der Opel so schnell wie möglich wieder repariert und zurück auf die Straße geschickt werden - und bevor die Frist für die Nachuntersuchung abgelaufen ist. Ansonsten dürfen wir die komplette Prüfung nochmal bezahlen.
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