Bis jetzt haben wir im SZK Fuhrpark nur sehr spärlich Kontakt zu englischen Automobilen gehabt. Genauer gesagt nur die zwei Landrover von denen einer ständig Probleme mit der Einspritzpumpe hatte und der andere welcher gerne ein bisschen mehr Leistung vertragen dürfte. Was beide Wagen gemeinsam haben ist ihre (bis jetzt) ziemlich zuverlässige, wenn auch äußerst spärliche, Elektrik. Ob das alte Vorurteil nun doch überholt ist, müssen wir jetzt an einem Rover 75 beweisen - der will nicht mehr anspringen.
In Anbetracht der sehr sporadischen Nutzung ist die leere Batterie erstmal nichts besonderes und kein Grund zur Sorge. Dafür hat man ja ein Ladegerät in der Garage stehen, selbst wenn es nur ein alter analoger Toaster ("Totmacher" in Fachkreisen) ist, sollte die Batterie damit irgendwie geladen werden, zumindest so viel das der Motor wieder anspringen will. Normalerweise reichen ein paar Stunden auf mittlerer Ladestufe bis der Akku ausreichend aufgeladen ist. Dieses Mal reicht es nicht, der Anlasser macht nur ein paar kurze und schwache Startversuche, dann bleibt er stehen. Offenbar hat es die Batterie jetzt endgültig dahin gerafft. Also ab zum Autoteiledealer und eine neue Batterie besorgen.
Der Aus- und Einbau ist, wenn man das Gewicht der Batterie am langen Arm hochkriegt, gar nicht schwierig. Halteband lösen (SW13) und Minus- sowie Pluspolklemme abschrauben. Batterie raus und Neue wieder rein, alles anschließen und los geht die Reise. Oder auch nicht. Die Minuspolklemme sieht so aus als ob einfach die kleine Klemmschraube fehlt und beim Pluspol muss wohl beim letzten Mal jemand den Hammer als Montagewerkzeug missbraucht haben. Jedenfalls ist der Anschluss platt gekloppt und die Polklemme teilweise abgebrochen. Vielleicht haben wir darum keinen Kontakt und der Motor will trotz neuer Batterie nicht anspringen. Sicherheitshalber nochmal zurück zum Teiledealer und neue Polklemmen kaufen. Da beide Leitungen ziemlich knapp bemessen sind wollen wir die alten Enden nicht einfach abkneifen und kürzen.
Stattdessen brauchen wir Geduld und einen Dremel mit Trennscheibe. Damit schneiden wir rundherum das verpresste Ende der Polklemme auf bis die Kupferleitung befreit ist. Jetzt die neuen geschraubten Polklemmen montieren und alles nochmal versuchen - mit dem selben negativen Ergebnis. Natürlich haben wir die neue Batterie nicht näher überprüft, schließlich kommt sie frisch aus dem Laden. Darum hängen wir jetzt mal unseren Batterietester dran. Die Batterie ist offensichtlich so tief entladen das nicht einmal das Display eingeschaltet werden kann. Hoffentlich ist die neue Batterie nicht direkt Schrott. Um das zu testen muss sie erstmal irgendwie aufgeladen werden. Da unser "intelligentes" Ladegerät die leere Batterie gar nicht erkennt, müssen wir sie parallel zu einer teilweise aufgeladen Batterie anschließen damit überhaupt irgendwas passiert. Nach einem halben Tag prüfen wir den Zwischenstand.
Jetzt zeigt der Tester immerhin 65% Leistung an. Gut genug zum starten aber eigentlich ein katastrophaler Wert für eine nagelneue Batterie. Warten wir mal ab wie weit sich die Batterie noch verbessert wenn sie vollständig geladen ist. Das dauert nochmal ungefährt einen Tag. Jetzt sind wir bei 94% angekommen. Das muss jetzt aber reichen. Darum fahren wir direkt zurück zum englischen Patienten und installieren die neue Batterie wieder. Mit dem Schlüssel im Zündschloss testen wir ob der V6 Motor wieder zum Leben erwachen will. Das macht er tatsächlich auch nach gefühlt sehr langem orgeln, aber ohne das die Batterie dabei in die Knie geht. Ein gutes und schlechtes Zeichen zu gleich.
Als der Motor dann endlich im Stand vor sich hin läuft hören wir im Motorraum ein undefinierbares klappern und rasseln. Wie es schein stammt das Geräusch von der Ansaugbrücke. Wie unsere Recherche später ergibt leiden diese Motoren mit dem Alter unter ausgeschlagenen Stellmotoren für die Schaltsaugrohre. Wie wir das reparieren sollen müssen wir noch rausfinden. Fürs erste ist der Rover wieder bereit für die Straße.
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