Montag, 5. Februar 2024

Nicht nur neu ist treu: tausche jungen Gebrauchten gegen Youngtimer

 

Wenn wir auch nur eine Sache in den letzten Jahren gelernt haben, dann das es nicht garantiert ist mit einem neue(re)n Auto immer ein sorgenloses Leben zu haben. Selbst wenn es erst wenige Tage oder Wochen alt ist, können Probleme auftreten. Da stellt sich die Frage ob ein etwas älteres Auto das bis jetzt immer zuverlässig lief vielleicht  die bessere Alternative ist. Besonders wenn man den Preisunterschied beachtet. Mit dieser Idee im Kopf wurden nach und nach alle "neuen" Autos im Fuhrpark von Familie U. durch Autos aus dem letzten Jahrtausend ersetzt. 

 


Den Anfang machte der graue Ford Tourneo Connect Baujahr 2019 der mit seinem Dieselmotor samt Partikelfilter. Eigentlich kein schlechtes Auto, aber in Anbetracht der primären Kurzstreckennutzung zeigte sich schnell das dieser Wagen so wie er ist an 8 von 10 Tagen einfach keinen Sinn macht. Zumal sich bereits die eine oder andere Rückrufaktion am Horizont ankündigte und der Wagen um so mehr an Wert verliert je länger er noch da bleibt und Kilometer sammelt. Also schnell weg damit und was anderes besorgen. Zum Beispiel eine grüne VW Passat B5 Limousine von 1998, ehemaliges Rentnerauto, technisch top nur ein paar optische Mängel die sich beseitigen lassen. Realistisch kann dieser Umstieg nur funktionieren weil die Kinder inzwischen schon so groß sind das sie keinen Kinderwagen oder Buggy und keine Babyschalen etc mehr brauchen - dafür wäre dieser Passat dann doch zu alt und zu klein gewesen. 

 


Mit seinem 1.8l Saugrohr Benzinmotor nimmt er im Stadtverkehr immer noch nicht übermäßig viel Sprit zu sich, hat dafür aber auch keinerlei Probleme mit dem Pendelverkehr von der Wohnung zur Schule, zur Kita, zum Sport und zum Einkaufen. Nachdem auch noch eine Anhängekupplung nachgerüstet wurde hat er zumindest auf dem Papier sogar nahezu die selbe Zugkraft. Und da der Kaufpreis geringer ist als der Wertverlust vom Ford nach zwei Jahren, fährt dieses Auto quasi gratis. Da kann auch nochmal Geld in die eine oder andere Schönheitsreparatur oder Wartungsarbeit investiert werden. Solange man mit dem schlechteren Komfort und Sicherheitsniveau klar kommt spricht nicht dagegen so ein Auto zu fahren. Die Langzeitqualität hat dieser Fahrzeugtyp schon längst bewiesen. 

 


Da dieser Tausch Neu gegen Alt so gut funktioniert hat sollte jetzt auch der zweite Wagen von Familie U. ersetzt werden. Ein Opel Astra J Caravan 1.7 Diesel von 2012. Dieser Kombi muss jeden Tag für die Arbeit fleißig Kilometer schruppen, da macht so ein Diesel doch noch irgendwo Sinn. Aber auch nur wenn nicht immer wieder teure Reparaturen am Partikelfilter, Turbolader, Abgasrückführung oder Injektoren anstehen die jegliche Ersparnis an der Zapfsäule wieder auffressen. Was soll es denn dann als Alternative werden? Auf jeden Fall ein Kombi, aber bitte irgendwas größeres falls man doch mit der ganzen Familie in den Urlaub fahren will. Und gerne im zeitlosen Design so das man in Verbindung mit einer möglichst unkaputtbaren Technik die nächsten Jahre oder Jahrzehnte nichts anderes mehr fahren will. 

 


Die Lösung lautet Volvo 965 von 1996. Einer der letzten echten Schwedenpanzer mit quadratischer Form, riesigem Kofferraum, Heckantrieb und Sechszylindermotor. Letzterer ist weniger wichtig für den täglichen Nutzen sondern eher interessant für die Zukunft wenn es um den Wiederverkaufswert geht. Als nahezu-Oldtimer sollte dieser Kombi, bei entsprechender Pflege nicht mehr viel an Wert verlieren sondern bestenfalls später mehr Geld einbringen als er jetzt gekostet hat. Ehrlicherweise klappt das natürlich nur wenn man in der Zwischenzeit am Ball bleibt und alles nötige dafür tut die Technik und Karosserie im bestmöglichen Zustand zu erhalten. Das heißt regelmäßiger Service und die Reparatur kleinerer und größerer Macken die der Wagen beim Kauf schon mitbringt oder im Laufe der Nutzung entwickelt. 

 


Mit dem selben Ansatz würde man ja auch versuchen seinen Neuwagen möglichst gut und damit wertvoll zu erhalten damit er später hoffentlich noch gutes Geld bringt. Ob dieser Plan aufgeht kann jetzt so kurz nach dem Kauf noch niemand sagen. Fakt ist das bereits nahezu alle Reparaturen die für einen zuverlässigen Alltagseinsatz erforderlich sind, schon durchgeführt werden und nach dem Pflichtprogramm als nächstes die Kür in Form von Smartrepair und Sattlerarbeiten ansteht. Dann ist das Auto zwar immer noch kein Neuwagen geworden, aber es fühlt sich zumindest nicht nach einem durchgesessenen 28 Jahre alten Pampersbomber an. Und bis auf den Automatikgetriebeölservice waren all diese Wartungsarbeiten ohne spezielle Werkzeuge oder Computer möglich. Das allein ist schon ein großer Pluspunkt bei älteren Autos. 

 


Halten wir erstmal fest das moderne Autos nur bei artgerechter Nutzung dauerhaft funktionieren und Sinn machen können. Da sind alte Autos eher unktrisch und funktionieren immer (irgendwie). Und ob man lieber ein Auto mit potenziellem Wartungsstau oder potenziellen Kinderkrankheiten besitzen will muss jeder persönlich entscheiden. Im Zweifelsfall sollten sich beide Probleme auf dauer mit Geld lösen lassen. Mit dem gestiegenen Kostenniveau eines neuen Autos steigt natürlich auch die Erwartungshaltung des Besitzers an. Das Problem hat man bei Youngtimern eher nicht, zumal immer die rosa Brille des Alters im Handschuhfach liegt. "Nach 20 Jahren darf so was schon mal kaputt gehen".

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