Egal wie groß der Kofferraum auch sein mag; ein bisschen mehr Platz ist immer noch ein bisschen besser. Da ein längeres Auto unhandlich wird und der Anhänger nach Möglichkeit auch mal stehen gelassen werden soll, gibt es nur noch einen Ausweg: nach oben. Darum verpassen wir diesem VW Crafter heute einen Dachgepäckträger. Kein Lifestyle Gedönse fürs Camping sondern wirklich für die Arbeit gemacht. Bevor damit gearbeitet werden kann, müssen wir erstmal ein paar Stunden Arbeit investieren.
Die Idee so ein Gestell aus Rohren am Auto zu montieren schwirrte schon länger im Kopf umher. Allerdings ist der Neupreis doch recht stattlich so das es einfach unwirtschaftlich ist, selbst wenn es den Nutzwert des Crafter steigern würde. Wie der Zufall es so will fand sich knapp 100km von uns entfernt ein leicht ramponiertes Exemplar das für relativ kleines Geld zu haben war. So ein typisches Klempner Gestell findet sich auf diversen verschiedenen Lieferwagendächern. Theoretisch müsste es sich auch für diesen VW anpassen lassen.
Solange das Teil nicht komplett verbogen, gerissen oder verrostet ist, spricht absolut nichts gegen Gebrauchtteile. So oder so muss so ein Gepäckträger nicht eingetragen werden. Selbst wenn er nicht einfach nur in die Regenrinne oder originale Dachreling geklemmt wird, zählt er sinngemäß als Ladung bzw. Ladungsträger und nicht als festes Fahrzeugteil. Realistisch beeinflussen wir ein bisschen das Leergewicht und die Höhe vom Fahrzeug. Interessant wäre für uns auch zu wissen wie viel Gewicht wir in Zukunft legal auf dem Dach transportieren dürfen. (Nach unseren unbestätigten Informationen beträgt die Zuladung 300kg).
Zu unserem großen Glück gibt es serienmäßig Löcher im Dach des Crafter welche wir für unsere Halter nutzen können. So sparen wir uns zumindest ein bisschen Arbeit und müssen keine neuen Löcher bohren. Mit den voll variablen Haltefüßen vom Dachträger ist es auch kein Problem selbigen exakt auf das passende Maß einzustellen damit er zu den vorhandenen Löchern passt. Dafür müssen wir nur jeweis zwei Muttern (SW 13) lösen und können die Füße abnehmen und neu positionieren. Bei der Gelegenheit bohren wir auch das originale Langloch von 6mm auf 8mm auf damit wir passende Schrauben verwenden können.
Urpsprünglich waren jeweils zwei M8 Schrauben pro Fuß benutzt worden. Das er scheint uns in Anbetracht der vielen Füße und den vorgegebenen Löchern im Dach ein bisschen übertrieben. Mit zehn M8 Schrauben sollten die vorgesehene Ladung in Form von ein oder zwei Leitern sowie Abziehbrett und eventuell ein paar Plastikrohren mehr als ausreichend fest mit dem Dach verbunden sein. Mit dem dicken Daumen gerechnet hält jede einzelne Schraube eine Scherspannung von 24600N aus. Bei zehn Schrauben und der maximalen Dachlast von 300kg (inkl. Träger) dürften wir also mit ganz schön viel Wums vor die Wand fahren bevor die Schrauben nachgeben und der Dachträger sich selbststädig macht.
Vorher wird vermutlich eher unsere Ladungssicherung versagen oder die Schrauben trotz dicker Unterlegscheiben aus dem Blechdach rausreißen. Das soll uns reichen. Darum brechen wir jetzt die Plastikstopfen aus ihren Löchern damit hier später die Schrauben durchgesteckt werden können. Um eine optimale Gewichtsverteilung zu erzielen haben wir die Füße soweit wie möglich symmertrisch über die Länge vom Dach verteilt. Idealerweise ist der Träger so weit hinten montiert das man beispielsweise eine Leiter bequem auf die hinterste Strebe auflegen und dann nach vorne schieben kann.
Nachdem alle Füße passende eingestellt sind so das der Träger parallel und gerade ausgerichtet ist, heben wir ihn mit unserem Deckenkran ein bisschen hoch, reinigen den Untergrund, kleben Dichtband unter die Füße um Bewegung und Geräusche zwischen Dach und Träger zu verhindern. Zusätzlich kommt eine Raupe Dichtmasse rund um die Löcher im Dach und später auch nochmal von oben rund um den Schraubenkopf. Damit sollte eigentlich kein Wasser in den Innenraum eindringen können. Bleiben wir gespannt ob das auch so stimmt.
Sobald die eine Seite erfolgreich festgeschraubt ist, wiederholen wir das Spiel auf der anderen Seite in gleicher Weise und dann heißt es erstmal 24h warten bis die Dichtmasse trocken ist. Da wir uns nicht aufs Wetter verlassen wollen darf der Crafter so lange in der Garage stehen bleiben. Was wir dort in der Zwischenzeit gemacht haben, berichten wir dann beim nächsten Mal. Und noch ein Tipp zum Schluss; messt die neue Gesamthöhe einmal nach und bringt ein Schild im Innenraum an so das der Fahrer nicht vergisst wie hoch sein Auto jetzt eigentlich ist. Wäre doch Schade wenn der neue alte Dachträger an der nächsten Unterführung oder Garagentor hängen bleibt.
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