Freitag, 12. Juli 2024

Neue Nivomat Stoßdämpfer für den Schweden Bomber 965

 

Das Experiment mit dem Youngtimer als Alltags&Familienauto geht weiter. Für den bevorstehenden Urlaub soll noch die eine oder andere typische Problemzone für alte (Volvo) Kombis beseitigt werden; der Hängearsch muss weg. Mögliche Lösungen dafür gibt es einige. Aber wir wählen die originale und hoffentlich beste Variante; nagelneue Sachs Nivomat Stoßdämpfer. Damit kann der Wagen eigentlich gar nicht mehr schief stecken. Packen wirs an.



Tatsächlich ist das nicht unser erster Volvo mit diesem Problem - wobei auch andere Hersteller und Modelle davon betroffen sind. Besonders wenn das Auto schon ein paar Jahre älter ist und häufig schwer beladen unterwegs war, ist so eine Feder irgendwann mal ausgeleiert und weich geworden. Dann kann man entweder die selbe Feder als Neuteil einbauen oder sofern man plant die selbe harte Nutzung in Zukunft weiter zu führen, direkt verstärkte Federn einbauen. Für fast jedes Modell findet sich eine passende Feder mit höherer Federrate. 

 


Sofern das Auto einfach nur schief steht, wäre die Alternative die Vorderachse entsprechend tiefer zu legen damit optisch alles wieder gerade steht oder eine passend dicke Unterlage zwischen Feder und Karosserie zu packen um das Hinterteil entsprechend anzuheben. Für beide Möglichkeiten gibt es in der Regel passende Teile mit Gutachten die mit mehr oder weniger viel Aufwand installiert werden könnten. In unserem Volvo 965 ist das leider nicht ganz so einfach da hier eine Blattfeder montiert ist, für die es soweit bekannt keine alternative Version gibt. 

 


Eigentlich sollte das auch gar nicht nötig sein, schließlich hat der Kombi serienmäßige Nivomat Stoßdämpfer installiert die sich selbsständig wieder hochpumpen wenn viel Gepäck im Kofferraum ist. Die Funktionsweise ist vereinfacht wie ein hydraulischer Wagenheber. Durch das normale Fahren hebt und senkt sich das Heck minimal. Jedes Ein- und Ausfedern pumpt Öl von der Niederdruck- in die Hochdruckkammer. So wird das Auto immer weiter hochgedrückt bis das eingestellte Limit erreicht ist und sich ein Bypass öffnet. Relativ teuer (430€ pro Stück) und kompliziert aber immerhin ohne irgendwelche Kompressoren, Luftleitungen und Steuerventile. 

 


Wir vermuten das nach fast 30 Jahren einfach die Nivomat Dämpfer kaputt sind und der Volvo deswegen so durch hängt und schwammig fährt. Für den Austausch müssen wir das Auto nur anheben, die beiden Hinterräder abschrauben, die Radhausschale lösen und ein paar Schrauben lösen. Unser großes Lob an die Konstrukteure von Volvo das alles bestmöglich vor Schmutz und Salz geschützt wurde. Die Schrauben ließen sich ohne viel Theater lösen und sehen immer noch (fast) wie neu aus. Da der Platz sonst nicht ausreicht, mussten wir auch noch den Stabilisator an der Achse lösen und wegdrücken. 

 


Da die Stoßdämpfer relativ schwer sind, empfehlen wir einen Helfer der alles in Position hält wärend wir die letzten Schrauben lösen. Achtung! Beim Einbau der neuen Dämpfer darauf achten wie die obere Aufnahme montiert werden soll. Darum befindet sich hier ein extra Aufkleber mit Pfeilen. Andernfalls würde der Dämpfer schief stehen und möglicherweise irgendwo scheuern oder verkeilen. Idealerweise werden die Befestigungsschrauben festgezogen wenn das Auto ungefährt auf normaler Fahrhöhe eingefedert ist. Wir haben dazu einen Unterstellbock unter die Achsaufnahme gestellt und die Hebebühne etwas abgesenkt. Zur Sicherheit bekommen alle Schrauben ein bisschen Sicherungskleber.

 


Die größte Hürde war am Ende nur den Stabilisator wieder an seinen Platz zu hebeln und die Schraube wieder einzusetzen. Ausserdem haben wir hinter der Radhausschale etwas Rost gefunden den wir direkt abschleifen und konservieren. Sobald die Räder wieder montiert sind können wir zur Probefahrt aufbrechen. Was sofort auffällt ist die deutlich straffere Straßenlage. Das Heck wippt nicht mehr nach wenn wir schneller über Bodenwellen fahren. Das Fahrniveau hat sich hingegen kaum verändert. Bestenfalls zwei Zentimeter unterschied nach unserer Testrunde. Ob das noch mehr wird, werden wir in den nächsten Tagen beobachten. 

 


Spätestens wenn der Volvo wieder zu uns kommt und wir uns um die festsitzende Bremse an der Vorderachse kümmern werden. Ob es am Sattel, den Belägen oder den Führungsstiften gelegen hat können wir jetzt noch nicht endgültig sagen. Wir bestellen erstmal wieder einen  Haufen Ersatzteile und schauen was wird.

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