Gemessen daran wie viele Reparaturen an unserem gelben Jimny in den letzten fünf Jahren notwendig waren, haben wir in einem Bereich quasi gar keine Probleme gehabt; die Bereifung. Selbst nach über 100tkm gibt es keinerlei Defekte. Nicht einmal bei den Geländereifen die teilweise schon ziemlich alt oder zumindest stark beansprucht werden. Trotzdem müssen wir uns jetzt mal langsam um Ersatz für unsere Sommerreifen kümmern. Dabei haben wir die Qual der Wahl. Sowohl beim Hersteller als auch der Größe und besonders der Profilart gibt es jede Menge Möglichkeiten.
Im Originalzustand dürften wir nur 195/80R15 Reifen benutzen. Dank diverser Umbauten (und Eintragungen) sind mittlerweile auch 215/70R15, 215/75R15 und selbst 215/80R15 möglich. Die Auswahl an Typen ist damit schon mal deutlich größer. Aber was wollen wir realistisch haben? Einen Allrounder der das ganze Jahr über funktioniert? Optimalen Grip bei Hitze und Nässe für die Sommerzeit? Einfach nur verdammte weiße Buchstaben auf den Reifenflanken weil es gut aussieht? Der Preis ist natürlich ein ebenfalls entscheidender Faktor bei diesem Thema. Die Spanne reicht weit über 100€ vom einfachsten Markenreifen in der gängigsten Größe bis zum Allterrain-Reifen der objektiv alles kann aber nichts wirklich gut. In Anbetracht unseres Fahrprofil macht ein solcher Reifen aber keinen Sinn. Wozu haben wir denn designierte Gelände- und Winterreifen die nur für diesen Einsatzzweck optimiert sind?
Letztendlich übernimmt mal wieder das Schicksal die Entscheidung für uns. Beim lokalen Autohändler wird ein neuer Jimny verkauft und der Kunde wünscht direkt ein Upgrade auf größere Reifen. Die originalen Bridgestone Dueler H/T braucht er nicht. So bekommen wir alle 4 für weniger als den Neupreis eines einzelnen Reifen. Auf der einen Seite hätten wir gerne in irgendeiner Form eine Verbesserung zum Serienzustand erzielt. Andererseits haben wir ein echtes Schnäppchen gemacht und können wieder geschätzte fünf Jahre mit gutem Gewissen und halbwegs akzeptablem Spritverbrauch durch die Gegend fahren. Das leise Abrollgeräusch ist auch ganz angenehm. Und in Verbindung mit den Distanzscheiben sieht es auch nicht ganz so verloren im Radkasten aus - selbst mit montierter Kotflügelverbreiterung für unsere extragroßen Geländereifen.
Für die Montage mussten wir einen Termin bei unserer Werkstatt des Vertrauens machen die auch solche Räder auswuchten kann. Dafür müssen irgendwie vier Reifen und vier Kompletträder im Jimny transportiert werden. Auf einen Anhänger oder den Dackgepäckträger wollen wir lieber nicht zurückgreifen, aber in den Kofferraum passen beim besten Willen nur sieben Stück. Was nun? Ganz einfach: Reserverad abschrauben und ein Komplettrad hinten an der Hecktür festschrauben. So klappt der Transport dann doch wie er hofft. Das gleiche lässt sich leider nicht über die Montage sagen. Einer der Reifendrucksensoren ging dabei kaputt und musste neu bestellt werden. So lange warten wir noch mit der Montage am Auto. Immerhin kostet Ersatz im Netz kaum 30€. Und wir sparen nach wie vor Geld bei der Aktion.
Leider ist unser Auto trotzdem unzufrieden und wirft nach ein paar Kilometern eine Fehlermeldung bezüglich der Reifendrucküberwachung aus. Trotz aller Versuche mit einem Anlerngerät für den Sensor will das Auto sich nicht zufrieden geben. Komischerweise zeigt es alle vier Reifendrücke an, wenn einer der übrigen Reifen (mit den originalen Sensoren) bis unter den Mindestluftdruck abgelassen wird. So wie es aussieht müssen wir doch mal wieder unserem Suzuki Autohaus einen Besuch abstatten und das System überprüfen lassen. Sehr nervig aber immernoch kein Weltuntergang. Zumal wir ein ganz ähnliches Problem schon damals beim Kauf und der Auslieferung auf Winterreifen hatten. Mit Sicherheit eine lösbare Aufgabe wenn man weiß was man tun muss.
Die Distanzscheiben haben nur den Nachteil das der Wagen bei Geschwindigkeiten ab etwa 80kmh ein deutliches Flattern in der Lenkung entwickelt. Gefühlt war das vor der nachträglichen Höherlegung mit Distanzscheiben noch nicht so schlimm. Das stört uns dann doch ziemlich stark. Darum investieren wir das gesparte Geld direkt wieder ins Auto und bestellen einen stärkeren Lenkungsdämpfer von Trekfinder. Dieser wird einfach an Stelle vom originalen Teil eingebaut. Selbst ohne Hebebühne kann der Umbau ziemlich einfach vorgenommen werden. Man muss sich nur unters Auto legen, eine Schraube sowie eine Mutter lösen und mit einem Ausdrücker oder passenden Hammerschlägen den Konus vom Kugelgelenk an der Lenkstange lösen. Dann fällt uns das Teil (und eine Menge Dreck) schon halb entgegen.
Der neue Dämpfer hat einen größeren Durchmesser und soll die minimalen Bewegung in der Lenkung verhindern welche von den Rädern übers Lenkgestänge bis ins Lenkrad übertragen werden. Ob und wie gut das funktioniert können wir noch nicht endgültig sagen. Bevor die erste längere Testfahrt (mit Distanzscheiben) ansteht, müssen wir uns nochmal um die Bremse kümmern. Diese zieht vorne links deutlich stärker als rechts so das man immer in Richtung Gegenverkehr gelenkt wird. Das können wir so nicht lassen. Also Vorderrad abnehmen und den Bremssattel demontieren. Unsere erste Vermutung sind festsitzende Führungshülsen. Diese zerlegen und reinigen wir. Leider ohne merklichen Unterschied beim Bremsverhalten. Als nächstes verdächtigen wir den Kolben im Bremssattel - vielleicht klemmt er fest oder ist einfach sehr schwergängig.
Darum nehmen wir den Sattel ab und pumpen so lange mit dem Bremspedal bis der Kolben ein gutes Stück ausgefahren ist. Jetzt kann hinter die Staubmanschette geschaut werden. Hier sieht alles gut aus. Mit einer Rohrzange drehen wir den Kolben vorsichtig hin und her um eventuelle Verkrustungen zu lösen. Anschließend den Kolben wieder ganz zurückdrücken und noch einmal oder zweimal mit dem Bremspedal rauspumpen und den Vorgang wiederholen. Nur nicht übertreiben sonst fällt der Kolben irgendwann aus dem Sattel und das macht dann ein bisschen mehr Arbeit beim Zusammenbauen und anschließenden Entlüften der Bremse.
Ob unsere Reparaturen und Umbauten am Fahrwerk und der Bremsanlage erfolgreich waren, werden wir in den nächsten Wochen beobachten. Im Zweifelsfall haben wir schon genaue Vorstellungen was wir noch alles verändern können um das Auto wieder in Ordnung zu bringen und dabei vielleicht noch die eine oder andere Verbesserung einfließen zu lassen.
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