Freitag, 16. August 2024

Ford Fiesta Mk6 Lichtmaschine tauschen

 

Woran wir merken das ein Auto schon echt lange im Einsatz ist und vielleicht langsam alt wird? Dinge gehen kaputt die offiziell ein Autleben lang halten sollen. Zum Beispiel die Lichtmaschine bei diesem Ford Fiesta von 2003 mit dem 1.4l Turbodiesel. Aber nur weil die Kiste schon über 20 Jahre und weit mehr als 200tkm auf dem Buckel hat, ist das kein Grund diesen Defekt jetzt nicht mehr zu beheben. So schwer kann das doch eigentlich nicht sein. 

 


Angefangen hat es mit einer sporadisch während der Fahrt aufleuchtenden Ladekontrollleuchte. Zunächst noch als unplausible Fehlermeldung abgetan wurde spätestens wenn man Nachts und mit vielen eingeschalteten elektrischen Verbrauchern fährt deutlich das irgendwas mit dem Generator nicht stimmen kann. Das Licht beginnt zu flackern und der Lüftermotor läuft mal schneller und dann wieder langsamer ohne das sich die Motordrehzahl verändert oder der Fahrer irgendwas gemacht hat. Das allein ist aber noch kein Garant für den defekten Generator. 

 


Vielleicht ist auch nur das Kabel von der Batterie zur Lichtmaschine locker oder sonst wie beschädigt. Oder der Keilriemen rutscht durch (wobei letzteres deutlich hörbar sein müsste). Das sollte man auf jeden Fall erstmal kontrollieren bevor es ans eingemachte geht. Sowohl die Kosten als auch der Zeitaufwand könnten mit einer ordentlichen Fehlerdiagnose (mit etwas Glück) deutlich reduziert werden. Genau so ist es uns beim Opel Omega mit der besorgniseregend niedrigend Bordspannung ergangen. 

 


Da die Steckverbindungen und Leitungen alle gut aussehen und die Lichtmaschine selbst wenn die Ladekontrollleuchte im Kombiinstrument nicht brennt nur Spannungen knapp über 12,8V liefert sind wir ziemlich sicher das sie die Ursache unserer Probleme ist und ausgetauscht werden muss. Auch wenn das Originalteil jetzt wirklich ziemlich lange durchgehalten hat, wollen wir doch lieber Geld sparen als langfristig unsere Ruhe zu haben. Darum muss ein günstiges Ersatzteil aus dem Netz herhalten. Immerhin geben wir dafür ein paar Euro mehr für einen vernünftigen Rippenriemen aus. Den können wir bei dieser Reparaturaktion ganz bequem mit tauschen.

 


Vorweg: die Lichtmaschine kann getauscht werden wenn das Auto nur ein bisschen aufgebockt und das rechte Vorderrad demontiert ist. Aus Sicherheits- und Ergonomiegründen wollen wir dann doch lieber die Hebebühne benutzen. Also Auto aufbocken, Motorhaube öffnen und den Batterie Minuspol abklemmen (SW10), anschließend haben wir um uns das Leben noch ein bisschen bequemer zu machen den rechten Scheinwerfer ausebaut. Dazu erstmal den Kühlergrill ausklipsen und entfernen. Jetzt die drei Torxschrauben (TX30) vom rechten Hauptscheinwerfer lösen und selbigen nach vorne rausziehen, den Stecker trennen und zur Seite legen. Mit einem langen 15mm Schraubenschlüssel und zur Not mit einer geeigneten Hebelarmverlängerung die Spannrolle vom Rippenriemen im Uhrzeigersinn rotieren um den Riemen zu entspannen.

 


Den Riemen von einer der Riemenscheiben abziehen und die Spannrolle langsam entspannen. Sofern man alleine arbeitet besteht die Möglichkeit mit einem geeigneten Metallpin die Spannrolle in der vorgespannten Position zu arretieren. Anschließend lösen und entfernen wir die beiden Stromkabel am Generatorgehäuse (SW13). Der Generator wird von vier Schrauben (SW16&13) am Motorblock gehalten. Eine davon ist gleichzeitig für die Umlenkrolle zuständig (Plastikkappe entfernen) und zwei auf der Rückseite ziemlich schlecht zugänglich. Darum entfernen wir jetzt erstmal das rechte Vorderrad, klipsen die Leitung der Servolenkung aus und schrauben die untere Riemenabdeckung ab (TX30).

 

 

Nach diverseren Fehlerversuchen haben wir letztendlich den Klimakompressor abgeschraubt, die vier Schrauben (SW13) lassen sich immerhin gut erreichen. Die Leitungen sind lang genug um den Brocken ein wenig aus dem Weg zu schieben. Jetzt ist auch die letzt Schraube besser zugänglich. Wir empfehlen einen Ratschenschlüssel und etwas Geduld. Wenn alles abgeschraubt ist sollte der Generator sich fast von alleine vom Motor trennen. Mit ausreichend Fummelei gelingt es die LiMa am Klimakompressor vorbei nach unten herauszuziehen. Auf dem gleichen Weg muss auch das neue Teil wieder rein ins Auto.

 


Speziell die hinteren Schrauben, in Richtung Krümmer sind echt nicht schön einzusetzen. Am besten macht man diese Arbeit wenn der Motor schön kalt ist. Nachdem der neue Generator und Klimakompressor ordentlich festgeschraubt sind, muss der neue Rippenriemen aufgelegt werden. Mit einem Helfer der die Spannrolle zurückdrückt während der Riemen auf die einzelnen Scheiben und Umlenkrollen aufgezogen wird, macht das Leben bedeutend einfacher. Bevor wir die untere Abdeckung wieder anbringen, schließen wir erstmal die beiden Stromkabel an und starten den Motor probeweise. Die Kontrolleuchte geht schonmal aus, das ist ein gutes Zeichen. Und die Batteriespannung steigt jetzt auch wieder auf über 14V - so soll es sein. 

 


Das heißt wir waren erfolgreich mit unserer Mission und können den Scheinwerfer, den Kühlergrill, die Riemenabdeckung und das rechte Vorderrad wieder zurück ans Auto schrauben. Dann ist es Zeit für uns Feierabend zu machen. Bei diesen Temperaturen müssen wir nicht ganz so lange Arbeiten bevor wir keine Lust mehr haben.

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