Freitag, 9. August 2024

Krümelmonster-Mondeo: So zerbröselt der Keks nun mal

 

Wie viel Pech kann ein Mensch bzw. ein Auto in einem Leben haben? Wir wissen das auch nicht. Aber zumindest unser blauer Ford Mondeo Mk2 aka Krümelmonster muss schon ziemlich viel mitmachen. Und jetzt dürfte die Geschichte dieses Kombi im SZK-Fuhrpark wohl endgültig zuende gegangen sein - deutlich früher als wir uns das gedacht haben. Aber fangen wir doch lieber ganz am Anfang an, am Dienstag vor zwei Wochen.

 

 

Es ist kurz nach 19h und immernoch verdammt schwül draußen. Aber der Himmel hängt voller dunkler Wolken und eigentlich sollte es jetzt bald mal anfagen zu regnen. Gerade als die Fahrerin des Krümelmonster-Mondeo vom Büro zum Parkplatz gelaufen ist, bricht ein wahrer Monsunregen los. Die Scheiben im Auto sind ruckzuck beschlagen, aber die elektrische Frontscheibenheizung vermittelt Klarheit. So kann die kurze Fahrt nach Hause endlich losgehen. Auf den Straßen herscht nicht mehr allzudichter Verkehr wobei fast alle Autos eher etwas langsamer unterwegs sind. 

 

 

Kaum drei Kilometer vor dem Ziel will der Fahrer eines Renault Zoe links abbiegen und reduziert sein Tempo. Dafür muss er nicht aufs Bremspedal treten sondern einfach vom Gas gehen - die Rekuperation bei Elektroautos ist so stark das man die normale Bremse viel weniger benutzen muss. Genau das wird dem Fahrer eines Lieferwagen der dem Renault verdammt dicht folgt jetzt zum Verhängnis. Der Fahrer realisiert (vermutlich) erst sehr spät was sich vor ihm abspielt und muss eine Vollbremsung machen um sein Auto rechtzeitig zum stehen zu bringen. Ebenfalls überrascht ist unsere Fahrerin. Auch sie bremst so stark wie möglich ab. Durch die nasse Fahrbahn ist ihr Bremsweg länger als erhofft und endet erst einen halben Meter unterm Lieferwagen. 


 

Noch bevor sich unsere Fahrerin vom Aufprall ganz erholt hat, ist schon eine Joggerin an der Tür und fragt ob alles in Ordnung ist. Bis auf den Schreck der in den Knochen sitzt, scheint weiter nichts schlimmes passiert zu sein. Auch den anderen beiden Fahrern die an dieser Karambolage beteiligt sind, geht es gut. Bis die Polizei eintrifft dauert es einige Zeit, offenbar ist heute Abend überall gut was los. Immerhin ist der Verkehr an dieser Stelle relativ langsam so das es wohl keine Folgeunfälle geben dürfte. Da der Mondeo tief unterm Vordermann klemmt, kann die Straße so schnell nicht wieder freigeräumt werden. 

 


Als die Rennleitung eintrifft wird der Regen nochmal stärker aber für die Aufnahme der Personalien und Unfalldetails müssen alle Beteiligten einmal zusammenkommen und ihre Aussagen machen. Anschließend noch ein paar Fotos für den Unfallbericht und dann ist die Polizei mit ihrem Teil der Arbeit größtenteils schon fertig; die Sachlage ist ausreichend eindeutig. Wir sind Schuld weil der Abstand zum vorrausfahrenden Fahrzeug offensichtlich nicht groß genug war für die schlechten Straßenverhältnisse. Und ob der Lieferwagen den Renault nun selbst getroffen hat oder erst vom Mondeo hineingeschoben wurde ändert letztendlich auch nichts mehr für uns. 

 


Damit es jetzt irgendwie weitergeht versucht der Fahrer mit dem Lieferwagen mal ein Stück vor zu fahren und sich vom Krümelmonster loszureißen. Das klappt tatsächlich gut. Auch wenn die Stoßstange vom Ford jetzt komplett daneben hängt. Und was machen wir jetzt? Im Zweifelsfall auf den Abschleppwagen warten, denn so können und dürfen wir nicht mehr weiterfahren. Um die Straße zu räumen schieben wir den Ford mit vereinten Kräften auf den Parkstreifen und warten dort weiter. Der Regen hat inzwischen aufgehört und wir sammeln das Warndreieck und ein paar Trümmerteile auf. 

 

 

Dann kommt auch schon der Abschleppwagen. Nicht die Firma direkt in unserer Nachbarschaft (die hatten keine Fahrzeuge frei) sondern von etwas weiter weg. Trotzdem erscheinen uns 290€ Abschleppkosten bis nach Hause ganz schön happig. Hätten wir mehr Zeit, könnten wir den Transport sicherlich selbst organisieren. Aber ein verunfalltes Auto einfach so an der Straße über Nacht stehen zu lassen ist viellicht keine gute Idee, sollten doch noch Betriebsstoffe auslaufen und einen Feuerwehreinsatz nach sich ziehen, müssten wir auch diesen bezahlen. 


 

So kommt das Krümelmonster ein letztes Mal nach Hause in die Garage. Hier machen wir für heute aber nicht mehr viel, ausser die Motorhaube aufzubrechen und die Batterie abzuklemmen, nur für den Fall das es irgendwo einen Kabelbrand geben könnte. Schon jetzt ist für uns klar das dieser Wagen nicht nochmal repariert und zurück auf die Straße geschickt wird. Der Plan war eigentlich ihn bis zum Ende der nächsten Hauptuntersuchung aufzufahren und dann in den Autohimmel zu schicken. Diesen Plan realisieren wir jetzt schon ein bisschen früher. Aber nicht ohne zumindest noch den Benzintank leer zu pumpen. für 35L Superbenzin kann man auch nochmal ein bisschen Arbeit investieren. 


 

Wobei das letztendlich gar nicht so schwer war. Erst die Rücklaufleitung vom Benzindruckregler abziehen, dort einen Schlauch anschließen und in einen passenden Kanister stecken. Anschließend das Benzinpumpenrelais finden und mit einem Kabel überbrücken. So können wir den Tank ganz bequem bis zum letzten Tropfen leersaugen. Ansonsten gibt es ausser persönlichen Gegenständen und den Nummernschildern leider wirklich nicht mehr viel das vom Krümelmonster zu retten ist. Immerhin läuft der Motor noch, das stimmt uns zumindest etwas optimistisch bezüglich dem zu erwartenden Verkaufserlös. 


 

Unsere Verkaufsplattform der Wahl ist Ebay Kleinanzeigen. Ein paar aussagekräftige Fotos vom Schaden sowie eine kurze Beschreibung was in letzter Zeit schon alles erneuert wurde und dann rein ins Netz. Wir haben selbst nicht damit gerechnet so schnell fertig zu werden, aber noch am selben Abend kommt ein Kaufinteressent samt Anhänger aus Niedersachsen und kauft unser Krümelmonster um es auszuschlachten. Dann leben zumindest ein paar Teile noch in anderen Autos weiter. Ein echter Mehrtürer unser Mondeo. 

 


Insgesamt war das Krümelmonster knapp 3,5 Jahre im erweiterten SZK Fuhrpark unterwegs. Von 188440km bis 215799km ein treuer Begleiter, selbst wenn er die eine oder andere Macke hat uns uns bei der letzten Schrauberaktion im Winter einige Nerven gekostet hat, wären wir gerne noch ein bisschen länger Ford gefahren. Andererseits wäre dieser Kombi schon 2020 unter Garantie in die Schrottpresse gewandert wenn wir nicht zu viel Zeit und Schweißdraht investiert hätten um ihn nochmal zurück auf die Straße zu bringen. Aus einer HU-Periode wurden am Ende fast zwei. Aber einen Heck und einen Frontschaden plus neu aufkeimenden Rostbefall an mehreren Bereichen bringen das Fass leider zum Überlaufen. 




 
Bis wir einen würdigen Nachfolger präsentieren können müssen jetzt der Jimny und Fiesta alle Transportaufgaben übernehmen. Hoffentlich nicht allzulange. Was es genau werden soll steht noch nicht fest. Nur soviel; Kombi, Benzinmotor, Automatikgetriebe. Und vielleicht ein Modell was so neu ist das wir uns Ausnahmsweise mal nicht direkt mit Rostproblemen beschäftigen müssen. Nur so zur Abwechselung.


In diesem Sinne. Machs gut Krümelmonster.

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