Freitag, 23. August 2024

Im Caddy Krankenwagen zur Status 3 Rallye, gegen jeden Widerstand

 

Zeit für Spiel Spaß Spannung und Abenteuer. Auch in diesem Jahr starten wir wieder mit einem Fahrzeug bei der Status 3 Rallye. Aber nicht mit dem blauen THW Mercedes SK Hakenabroller-Lkw sondern etwas stilvoller im Cadillac Krankenwagen/Leichenwagen von 1970. Ähnliche Abmessungen, aber weniger Gewicht und mehr Komfort. Ob das unsere Siegeschancen erhöht können wir auch nicht sagen. Aber das ist egal. Dabei sein ist alles, oder besser gesagt heile durchkommen ist das wichtigste. Der Caddy macht es jedenfalls spannend. 


 

Gefühlt lief der amerikanische Flugzeugträger für die Landstraße an keinem einzigen Tag so perfekt wie auf der Heimreise von Bremerhaven vor ziemlich genau einem Jahr - da lief selbst die Klimaanlage. Nur die Batterie war damals ziemlich tot da die Elektrik ordentlich verwurstet ist und irgendwo einen Kriechstrom hat. Seit dem hat die Ambulanz einige Tagestouren und Ausflüge an den Wochenenden unternommen. Einmal war sie auch mit uns beim US Car Meet in Kaunitz. Aber erst nachdem wir einen großen Schluck Bremsflüssigkeit aufgefüllt hatten von der wir bis heute nicht wissen wo sie überhaupt hin verschwunden ist. Alle Leitungen sind dicht und an den Radbremszylindern trat auch keine Flüssigkeit aus. 

 


Der letzte nennenswerte Trip war eine freitagabendliche Runde im Konvoi mit anderen US Car Fahrern der Region, wenn auch bei zwischenzeitlich starkem Regen. An diesem Tag haben wir drei Dinge gelernt; 1. die Scheibenwischer funktionieren immernoch besser als Gedacht, 2. ein Autoreifen kann auch schon bei weniger als 50kmh spontan desintegrieren und 3. das Reserverad versteckt sich hinter dem Vordersitz. Zum Glück ist am Auto selbst nichts kaputt gegangen, aber es ist defnitiv kein schönes Gefühl wenn sich die Lauffläche vom Reifen löst und durchs Radhaus kloppt. Bis auf den Schreck und die Rennerei keine Verluste. 

 


Rein äußerlich ist dem Reifen absolut nichts anzusehen gewesen, der Luftdruck war auch in Ordnung - der Reifen ist nicht geplatzt, nur halb auseinandergeflogen. Sicherheitshalber sollen trotzdem alle vier Reifen ausgewechselt werden. Wäre doch sehr dämlich wenn Hedwig einen Unfall hat wenn beim nächsten Mal ein Reifen auf der Autobahn frühzeitig ins Wochenende abhaut. Obwohl dieser Zwischenfall schon ein paar Wochen her ist, hat es tatsächlich bis vor wenigen Tagen gedauert endlich neue Gummis aufzutreiben. In der ursprünglichen Reifengröße, mit ausreichendem Last- und Geschwindigkeitsindex war kaum etwas zu finden und auf die Weißwandringe wollen wir auf keinen Fall verzichten.

 


Letztendlich musste auf eine andere Dimension gewechselt werden. Rein rechnerisch sollte die neuen 235/70R15 Pellen jetzt sogar ein bischen näher an den serienmäßigen L78H15 Reifen liegen. Eine Win-Win Situation, wenn man die Kosten für Reifen und Montage ignoriert. Hoffentlich halten die neuen Reifen jetzt ein paar Jahre durch und lassen uns nicht irgendwo stranden. Solange genug Sprit im Tank und Strom in der Batterie ist, erwarten wir ansonsten tatsächlich keine akkuten Probleme mit diesem Straßenkreuzer. Trotzdem machen wir noch eine ausgedehnte Test- und Erprobungsfahrt, nicht weil es uns so viel Spaß macht. 

 


Wenn man so ein amerikanisches Hubraumwunder bewegt ist der Griff zur Zapfpistole quasi zweite Natur. Da weder die genaue Größe vom Tank noch der Spritverbrauch oder die Genauigkeit der Tankuhr bekannt sind, wollen wir einmal grob eruieren wie durstig Hedwig eigentlich ist, damit uns unterwegs in der Rallye nicht plötzlich der Sprit ausgeht. Bei der Gelegenheit können wir dann auch gleich einmal den Staub der letzten Monate vom Lack und die blaue Farbe von den neuen Reifen waschen. Hoffentlich ist die Waschbox lang genug. 

 


Die Größe war am Ende nicht das Problem sondern die Schlauchlänge aber auch das haben wir irgendwie hinbekommen - unter den wachsamen Augen der üblichen Tuningszene die sich hier bei gutem Wetter fast jeden Abend versammelt. Nebenbei konnten wir auch noch testen ob die 54 Jahre alten Tür- und Scheibendichtungen immernoch ihrer Arbeit nachkommen. Ansonsten sollten wir vielleicht ein paar Quadratmeter Plastikplane einpacken damit Hedwig wenn sie ein paar Nächte draußen schlafen muss nicht zum Feuchtbiotop mutiert. 


Nach dieser äußerst erfolgreichen Proberunde bei der auch das Startverhalten mit heißem Motor erfolgreich getestet wurde, musste ausgerechnet auf den sprichwörtlichen letzten Metern etwas kaputt gehen. Beim einbiegen in die Garage hörten wir ein sehr lautes und sehr ungesundes kreischendes und quietschendes Geräusch unter der Motorhaube. Sobald der Motor aus ist, stoppt das Geräusch. Unsere erste Vermutung ist die Servopumpe - beim Omega klang es damals ganz ähnlich als sie kaputt ging. Aber im Reservoir ist genug Öl und die Lenkung ist schön leichtgängig und hakelt ist. Was kann das sein? Für heute Abend sind wir erstmal überfragt und gehen ins Bett.

 


Frisch erholt beginnt am nächsten Tag die Fehlerdiagnose. Bei offener Motorhaube starten wir nochmal und das Geräusch ist wieder da. Gefühlt kommt es aber nicht von der Servopumpe. Dann fiel uns auf das die Klimaanlage noch eingeschaltet ist. Also einfach mal ausschalten und nochmal den Motor starten. Jetzt ist das Geräusch wieder weg. Offenbar ist der Kompressor für die Klimaanlage kaputt gegangen. Nicht schön und vermutlich teuer zu reparieren, aber für unsere Zwecke trotzdem das bestmögliche Ergebnis. Lieber schwitzen wir weil die Klimaanlage nicht funktioniert als weil die Servolenkung ausgefallen ist. Bei dem Gewicht wollen wir lieber nicht nur mit Muskelkraft lenken müssen. 


Wenn wir das Wochenende überleben, berichten wir am nächsten Montag wie die Rallye gelaufen ist. Drückt uns die Daumen das wir Heile zurückkommen und vielleicht wieder eine Trophäe ergattern.

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