Montag, 2. September 2024

Ein Nachfolger für den Mondeo? Aber Siggi

 

Ein neues Auto auszusuchen ist nie einfach. Dafür ist die Auswahl möglicher Modelle und Hersteller sowie Sonderausstattung einfach zu groß. Ganz zu schweigen vom jeweiligen Budget und damit verbundenen Pflegezustand der Fahrzeuge. Der Zeitdruck wenn es jetzt und sofort irgendwas Neues sein muss weil der alte Wagen leider spontan das Spielfeld verlassen hat. Genau diese Situation haben wir gerade mit dem verunfallten blauen Ford Mondeo Mk2. Und jetzt muss ein Nachfolger her. 

 


Normalerweise hätte das Krümelmonster noch bis zum nächsten Frühjahr planmäßig bei uns bleiben sollen, aber ein Heck- und ein Frontschaden innerhalb eines halben Jahres in Verbindung mit dem doch nicht ganz unerheblichen Rostbefall ließen keine andere Entscheidung zu. Dadurch sind wir jetzt akkut unter Zugzwang. Das ist so ziemlich das schlimmste was man bei der Suche nach einem neuen Auto nur haben kann; keine Zeit in Ruhe das Angebot zu sondieren und auf das (hoffentlich) perfekte Auto zu wartem. Darum muss jetzt alles ein bisschen schneller über die Bühne gehen. Aber unter Druck entstehen ja bekanntlich Diamanten (und Nierensteine).



Schritt 1: herausfinden was es werden soll. Die objektiven Mindestanforderungen zu kennen macht die Suche deutlich einfacher. In unserem Fall gar nicht mal so viel; Kombi (Kompakt- oder Mittelklasse), Benzinmotor (Leistung über 100PS), Automatikgetriebe und Klimaanlage. Marke quasi egal, sonstige Ausstattung und Farbe ebenfalls. Ach ja es sollte ein so ausreichend neues bzw gepflegtes Modell sein das in den nächsten Jahren erwartungsgemäß keine großen Arbeiten an der Karosserie erforderlich sind. Übliche Reparaturen und Wartungsarbeiten sind natürlich zu akzeptieren. Wir wollen schließlich keinen Neuwagen kaufen. Mit diesen Eckpunkten kann man schon mal die Suchmaschine füttern und schauen was bei Autoscout und Co angeboten wird. 



Schritt 2: geeignete Angebote finden die im Budget liegen. Die Suche auf ganz Deutschland und ohne Finanzrahmen auszuweiten macht keinen Sinn. Wir können und wollen nicht 10.000 verschiedene Angebote vom Dacia Dokker bis zur Mercedes E-Klasse anschauen. Erstmal schränken wir den Suchradius auf 100km um unser Zuhause ein. Damit ist ein guter Teil vom Ruhrgebiet bereits mit drin und damit hoffentlich auch entsprechend viele private und gewerbliche Verkäufer. Am liebsten würden wir natürlich so wenig Geld wie möglich ausgeben. Aber in anbetracht des angespanten Preisniveau auf dem Gebrauchtwagenmarkt und weil wir es eilig haben, muss realistisch mit 8-10.000€ kalkuliert werden. Das heißt ein Kredit wird fällig. 



Schritt 3: Besichtigung und endgültige Entscheidung. Neben einer Reihe mehr oder weniger junger Ford Mondeo mit teilweise wirklich guter Ausstattung und ordentlich Leistung zu akzeptablen Preisen (zumindest nach Aktenlage) rückte letztendlich die dritte Generation des Ford Focus in den Fokus. Bauzeit 2010 bis 2018. Also schonmal deutlich jünger als der Mondeo, vermutlich ohne Rostprobleme (vorläufig). Der einzige Haken bei dem Modell sind die Motoren, wir wollen keine EcoBoost Motor haben. Nicht explizit weil wir Downsizing nicht gut finden (kleine Motoren mit viel Leistung) sondern wegen dem Zahnriemen der im Motoröl läuft und erwiesenermaßen Probleme verursacht. Einzige Option für uns ist der 1.6l Motor mit 125PS. Der wurde offenbar aber nur selten mit Automatikgetriebe bestellt. Wenn sich ein entsprechender Wagen fand, war er meist innerhalb weniger Tage verkauft.

 


Schritt 4: Bezahlen abholen und anmelden. Letztendlich waren wir schon fast soweit von unseren Prinzipien abzuweichen und mehr Geld, weniger Leistung oder einen schlechteren Motor zu akzeptieren, nur um endlich wieder ein Auto zu haben. Aber das Schicksal meint es anders und beschert uns aus heiterem Himmel ein Angebot aus dem entfernten Bekanntenkreis: Kombi, Benzinmotor, Automatikgetriebe, Baujahr 2009, dritte Hand und 170tkm auf der Uhr. Frische Hauptuntersuchung und ziemlich gute Ausstattung. Also hinfahren und anschauen. Die Probefahrt verlief zufriedenstellend. Ein paar optische und technische Baustellen hat der Wagen definitv noch, aber in Anbetracht des Kaufpreises und das er im Nachbarort auf uns gewartet hat, können wir damit gut Leben. 

 


Schritt 5: Einrichten und perfektionieren. Gleich am nächsten Tag sind die nötigen Barmittel allokiert und der Kaufvertrag unterschrieben. Damit sind wir stolze Besitzer eines Opel Insiginia A Sports Tourer 2.0 Turbo 4x4 in Rentnersilber. Wir selbst sind darüber wohl am meisten überrascht. Aber das ändert nichts daran das wir wieder mobil sind und einen echten fetten Kombi geangelt haben. Eines der wichtigsten Extras von der langen Sonderausstattungsliste konnten wir kaum 48h nach der erfolgreichen Anmeldung testen; die schwenkbare Anhängekupplung um einen spontanen Umzug unserer Lieblingsband zu unterstützen.  Das macht Siggi der Insignia wie er absofort heißt zu unserer vollsten Zufriedenheit. Mit 220PS unterm Gaspedal fährt es sich wirklich gut. 

 


Die beheizten und belüfteten(!) Ledersitze tun dazu ihr übriges. Und bei schönem Wetter kann man auch mal das Panorama Schiebedach öffnen. Zwei Dinge müssen wir aber sofort ändern; erstmal das lose Kabel vom Batterie-Minuspol wieder richtig anschließen damit die Fehlermeldung im Kombiinstrument verschwindet und dann die völlig zerschrammten originalen 20 Zoll Felgen restaurieren. Dann müssten wir auch vier neue Ganzjahresreifen besorgen, da die installieren Sommerreifen nicht nur alt sondern auch ziemlich laut auf der Straße sind. Falls das noch nicht Grund genug wäre, haben wir auch noch eine sporadische Meldung über falschen bzw. unplausiblen Reifenluftdruck von einem der Vorderräder. Das heißt am besten einmal alles neu. 

 


Ein weiteres Mal erweißt sich unser erweiterter Bekanntenkreis als sehr hilfreich, so das wir für einen guten Preis vier bessere Räder bekommen können. Ebenfalls 20 Zoll, aber mit weniger Macken und besseren Reifen. Das die RDKS Fehlermeldung damit auch verschwindet nehmen wir dankend an. Damit bleiben erstmal nur noch ein paar Kleinigkeiten zu tun wie persönliche Ausrüstung verstauen, Lackschäden austupfen und in den nächsten Wochen einen Ölwechsel durchführen. Bleiben wir mal gespannt wie Siggi sich in Zukunft so schlägt.

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