Freitag, 6. September 2024

Status 3 Rallye: Samstag ist Helmpflicht

 

Samstag ist Wettkampftag bei der Status 3 Rallye. Das heißt wir und die anderen Teams versammeln sich morgens nach dem Frühstück beim "Durstigen Disponenten" und bekommen die letzten Informationen und den Umschlag mit unseren Aufgaben. Wie es danach weitergeht muss jeder für sich entscheiden und legt damit schon den Grundstein für einen hoffentlich erfolgreichen und möglichst stressfreien Rallyetag.


 

Wir planen im Grunde genau so wie im letzten Jahr an die Sache heranzugehen; erstmal möglichst viele der Rätsel lösen, rausfinden wo wir genau hin fahren müssen und dann eine optimale Route festlegen auf der wir alle Stationen abklappern und hoffentlich auch an jeder Einsatzstelle zur passenden Zeit vorbeikommen wenn gerade nichts los ist. Offensichtlich sind wir ziemlich alle mit unserer Idee, bis wir endlich vom Flugplatz starten sind wir das letzte Fahrzeug. An dieser Stelle macht es sich schonmal bezahlt ein etwas größeres Fahrzeug mit möglichst vielen Mitfahrern zu haben. 

 


So kann auf den rund 20 Minuten Fahrzeit bis nach Osnabrück bereits an den Rätseln geknobelt werden. Das spart Zeit und die ist heute das wichtigste was wir brauchen. Immerhin haben wir in diesem Jahr einen weiteren Mitstreiter im Auto der sich hier in der Gegend verdammt gut auskennt und uns direkt ein paar Lösungen liefern kann. Das nützt uns bloß nicht sehr viel wenn wir die Ziele nicht auch irgendwann mal erreichen. Also rein in den Caddy und Fuß aufs Gaspedal, wenigstens den Vorteil der höheren Gechwindigkeit können wir auf der Autobahn ein bisschen ausspielen. 

 


Eine der wichtigsten Regeln die es bei der Status3 zu beachten gibt lautet "Think outside the box" also maximale kreativität Anwenden um die Aufgaben zu erledigen. Inwiefern dazu gehört eine selbst gebrandete Wasserflasche bei IKEA ins Regal zu stellen und danach einem Kunden zu verhökern, darf jeder selbst entscheiden. Wir haben damit jedenfalls die ersten Punkte sammeln können. Von hier aus mussten wir direkt zum ersten Einsatz aufbrechen. Zum Glück nicht sehr weit weg von unserer aktuellen Position; das Einsatzstichwort lautet technische Hilfe. Praktischerweise wird dieser Einsatz vom THW betreut. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen war hier hauptsächlich Augenmaß und ein bisschen Fingerspitzengefühl gefordert. 

 


Wo wir schon mal in Osnabrück sind, wollen wir direkt eine (oder zwei) Lokationen ansteuern die nicht weit entfernt sind. Ob wir damit wirklich richtig liegen, erfahren wir erst heute Abend. In der Zwischenzeit müssen wir mit anderen Menschen auf der Straße agieren um möglichst alle Aufgaben zu erledigen oder die fehlende Information von einem der Ureinwohner zu bekommen. Das unterscheidet die Status3 von anderen Rallyes an denen wir bisher teilnehmen durften. Statt wie es die Logik diktiert von hier aus noch weiter in die Innenstadt zu fahren, wollen wir dem potenziellen Verkehrschaos aus dem Weg gehen und fahren lieber in die Randzonen unseres Einsatzgebietes. Selbst wenn jedes mal einige Kilometer Fahrtstrecke dazwischen liegen, kommen wir hier ohne besondere Verzögerungen vorran. 

 


Dafür sterben wir langsam aber sicher den Heldentod auf den Kunstledersitzen. Laut Thermometer sind es draußen schon fast 30°. Wie es heiß es hier drin ist können wir nicht sagen - und mit offenen Fenstern zu fahren ist nur bedingt möglich weil sonst di Zettel herumfliegen. Vielleicht sollten wir im nächsten Jahr mit einem Einsatzleitwagen starten. Dann haben wir hinten einen richtigen Schreibtisch an dem wir während der Fahrt bequem arbeiten könnten. Aber woher kriegen wir so ein Fahrzeug? Jetzt und hier macht Hedwig trotz ihres Alter eine gute Figur und bekommt viel positives Feedback von den anderen Verkehrsteilnehmern. Schade das Sympathiepunkte bei der Rallye nicht zählen. 

 


Beim nächsten Einsatz können wir uns zumindes ein bisschen abkühlen. Irgendwo im dunklen Wald ist eine vermisste Person. Diese müssen wir möglichst schnell finden und mit einer Trage rausholen. Blöderweise haben wir völlig falsches Schuhwerk für den durchgeweichten Waldboden. Egal wie wir aussehen. Das Ergebnis zählt. Person gefunden und geborgen. Weiter zum nächsten Ziel; hin fahren, Foto machen, zur Leitstelle schicken und weiter. So kommen wir auch mal wieder nach Borgloh auf die Bergrennstrecke wo wir vor ettlichen Jahren schonmal waren. Heute aber deutlich behutsamer unterwegs. Hedwig ist kein Rennauto. 

 

 

So kommen wir im großen Bogen einmal rund um Osnabrück, auch am Piesberg vorbei. Heute leider ohne Oldtimertreffen aber dafür hätten wir ohnehin keine Zeit. Schließlich haben wir einen Waldbrand zu bekämpfen. Auf dem Ausbildungsgelände der Osnabrücker Feuerwehr gilt es in vorgegebener Zeit eine möglichst lange Schneise in die Botanik zu kloppen um der bevorstehenden Feuerfront den Weg zu versperren. Spätestens jetzt würden wir gerne erstmal eine Runde Pause machen. In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit können wir nicht trödeln sonder müssen weiterfahren. 

 

 

Noch schnell den kleinsten Dancefloor Europas besuchen und nebenbei ein Foto vom improvisierten Blumenschmuck unseres Krankenwagen machen. Dann müssen wir auch schon wieder los zum nächsen Einsatz. Zur großen Erleichterung aller Insassen geht es jetzt zum Yachtclub. Dort wartet ein Motorboot der DLRG. Damit müssen wir eine ertrinkende Person aus dem Kanal retten. So bekommen wir doch noch ein kleines bisschen Abkühlung. Das war der letzte Einsatz für heute. Alles erledigt. Nur noch 45 Minuten bis die Rallye offiziell zuende ist. Und wir brauchen mindestens 30 Minuten bis zum Flugplatz. Also keine Zeit verlieren und los gehts. 

 

 

Andere Teams sind deutlich wagemutiger und kommen mit wenigen Minuten wenn nicht gar Sekunden Restlaufzeit am Zielpunkt an. Wärend die Punkte ausgezählt werden können wir uns erstmal eine wohlverdiente Stärkung im Zelt beim Durstigen Disponenten reinschrauben. Bis zur Siegerehrung wird die Zeit natürlich sinnvoll genutzt um mit den anderen Teilnehmern über die verschiedenen Aufgaben zu diskutieren. Letztendlich schafften wir es bis auf den dritten Platz. Damit sind wir sehr zufrieden, besonders weil Hedwig uns letztendlich nicht die gewünschten Vorteile gegenüber dem THW Mercedes vom letzten Jahr einbringen konnte. Allein der brutal große Wendekreis ist wirklich ein echtes Handycap.


 

Womit wir im nächsten Jahr an den Start gehen werden wissen wir noch nicht. Vielleicht wird es dieses Mal irgendwas rotes, mit größerem Innenraum und möglichst vielen Sitzplätzen - das hätte uns heute bei der einen oder anderen Spezialaufgabe sicher weitergeholfen. So oder so hatten wir wieder sehr viel Spaß und freuen uns aufs nächste Mal. An dieser Stelle nochmal unser großes Dankeschön an die Organisatoren und Helfer die diese Veranstaltung möglich gemacht haben.

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