Montag, 27. Januar 2025

Volvo 965 Bremssättel an der Vorderachse tauschen


Im August 2024 haben wir uns bereits einmal sehr ausführlich mit der Bremse an der Vorderachse dieses Volvo 965 beschäftigt. Damals wurden die Bremsscheiben, Bremsbeläge, Führungsbolzen und Sattelhalter erneuert. Grund für diese Sanierung war eine schleifende Bremse - so stark das die Scheibe schon einmal geglüht hat. Bis zum Winterurlaub hat das auch soweit gut funktioniert, auf einer langen Gefällestrecke wurde die Bremsanlage wieder ziemlich warm. Soweit nicht ungewöhnlich bei einem schweren Auto und relativ kleinen Bremsscheiben. Aber danach trat wieder das Phänomen der klemmenden Bremse auf. 



Das wollen wir so nicht lange unbeachtet lassen. Noch sind die Bremsscheiben nicht so heiß geworden dass sie sich verzogen haben und die ebenfalls fast neuen Bremsbeläge sind auch noch nicht verglast (gute Bremswirkung und keinerlei Quietschgeräusche sind ein Indiz dafür das alles in Ordnung ist), aber mit der Zeit wird sich das Problem nur verschlimmern. Also doch nochmal die Kreditkarte und das Werkzeug hervorgeholt und erneut in die Bremsanlage investieren. Jetzt kommen auch noch die beiden vorderen Bremssättel und Bremsschläuche neu. 



Bei unserem letzten Eingriff im August haben wir die Kolben in den originalen Sätteln zurückgedrückt um die neuen Beläge einsetzen zu können, dabei ist uns nichts negatives aufgefallen. Besonders weil die Führungsbolzen so dermaßen festgegammelt waren, sind wir fest davon überzeugt gewesen die Ursache für die klemmende Bremse gefunden zu haben. Offensichtlich war das nicht der Fall, darum wird jetzt auch noch der Rest erneuert. Keine Ahnung ob es daran liegt das wir im erweiterten SZK Fuhrpark kaum andere Autos haben die so alt sind und so viele Kilometer auf der Uhr haben, aber mittlerweile hat jeder (ältere) Volvo schon mindestens an einer Achse neue Bremssättel bekommen da die Kolben stark korrodiert und verklemmt waren. 



Im Moment fehlt uns die Zeit um die alten Sättel zu zerlegen und zu überholen, darum müssen es zwei Neue sein. Die anderen Sättel heben wir aber auf um sie bei Gelegenheit wieder frisch zu machen, wer weiß wie sich langfristig die Ersatzteilversorgung für diese Schwedenbomber noch entwickeln wird. Zumindest was die Bremsschläuche anbelangt erwarten wir jedenfalls keine Versorgungsprobleme. Dafür sind sie zu wenig modellspezifisch - solange man den Adapter vom alten Bremssattel abschraubt und am neuen Sattel wieder anbringt. 



Damit uns während der Arbeit nicht die komplette Bremsflüssigkeit ausläuft wenden wir einen Trick an; mit einem Holzstiel der zwischen das Bremspedal und den Fahrersitz geklemmt wird, drücken wir so weit aufs Pedal bis wir etwas Druck auf der Bremsanlage haben (die Räder lassen sich nicht mehr drehen). Wenn jetzt eine Leitung im System geöffnet wird, läuft das Reservoir nicht mehr leer sondern nur ein paar Tropfen aus der Leitung. So sparen wir nicht nur einen halben Liter neue Bremsflüssigkeit sondern auch viel Extraaufwand beim entlüften der Anlage.



Bevor die Sättel demontiert werden können, sprühen wir erstmal alle Verschraubungen am Bremsschlauch mit Kriechöl ein. Anschließend mit einem 11mm Leitungsschlüssel die Überwurfmutter zwischen starrer und flexibler Leitung Lösen. Bevor die Leitung komplett getrennt wird, waschen wir die Umgebung gründlich mit Bremsenreiniger ab, damit kein Schmutz irgendwo reinfällt. Nachdem der Schlauch fahrzeugseitig frei ist, lösen wir das andere Ende am Bremssattel (SW 14). Wenn der Adapter wie in unserem Fall an der Leitung hängen bleibt ist das nicht schlimm, wir können ihn auch später im Schraubstock noch lösen. Der Bremssattel wird von zwei Schrauben (SW14) am Achsschenkel gehalten. Diese entfernen wir und nehmen den alten Sattel vom Belagträger ab. 



Der Neue wird in gleicher weise montiert und wieder festgeschraubt. Anschließend erst den Adapter und dann den neuen Schlauch am Sattel einschrauben. Anschließend den Schlauch hinterm Federbein zur Bremsleitung verlegen und auch dort festschrauben. Wichtig dabei ist dass der Schlauch nicht verdreht eingebaut wird. Anschließend wiederholen wir alle Arbeitsschritte auch auf der Beifahrerseite. Zum Abschluss muss jetzt die Bremsanlage entlüftet werden. Egal ob manuell mit einem Helfer oder mit einem Entlüftungsgerät - wichtig ist das sich am Ende keine Luftblasen im System befinden und wir einen festen Druckpunkt im Bremspedal haben. Das testen wir bei laufendem Motor - dabei können wir auch nochmal kontrollieren ob irgendwo eine Verschraubung oder Leitung nicht ganz dicht ist. 

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